Russland – das größte Land der Erde

Wir sind 30 Tage in Russland, dem größten Land der Erde, individuell unterwegs gewesen. Wir sind von Hamburg nach Sankt Petersburg geflogen, waren dort ein paar Tage und sind wir mit dem Zug weiter nach Moskau gefahren. In Moskau waren wir auch nur ein paar Tage – leider viel zu kurz!

Von Moskau sind wir mit Zwischenstopps, in Jekaterinburg, Omsk, Irkutsk, mit der Transsibirischen Eisenbahn bis nach Ulanbaatar gefahren.

Eine Woche haben wir am Baikalsee verbracht und sind dann weiter in die Mongolei. Unsere Reisetage mit den Erlebnissen und Eindrücken haben wir hier niedergeschrieben …

 … unsere Russland Reiseberichte.

Russland ist es wert zu bereisen … wir kommen wieder!



Tag 0 (NULL) unserer Weltreise

Heute ist Tag NULL, der Tag bevor unser Abenteuer beginnt.

Seit Tagen packen wir und versuchen alles bestmöglichst zu organisieren. Wir haben uns von Familie, Freunden und Nachbarn verabschiedet.

Wir können noch gar nicht glauben, dass es nun endlich soweit ist. Die erste Idee zu unserer Reise entstand vor 1,5 Jahren, als wir in Thailand mehrere Leute getroffen haben, die Ähnliches veranstaltet haben. Seitdem stand für uns fest: Das wollen wir auch!

Wir haben dann gleich mit der groben Planung begonnen, d. h. Arbeitsfreistellungen organisieren, Ziele planen, Pässe, Visa, internationale Führerscheine beantragen, Impfungen,  Ausrüstung und Kleidung wählen usw..

Und jetzt ist es soweit  :):
Morgen um 17:25 Uhr starten wir mit dem Flieger nach Sankt Petersburg. Wir sind sehr gespannt auf diese Stadt. Am Freitag geht es dann nach Moskau. Dort werden wir ein paar Tage bleiben und dann mit der Transsibirischen Eisenbahn bis nach Peking fahren. Die Fahrt werden wir in Jekaterinenburg, Omsk, Irkutsk und in Ulan Bator für kürzere oder längere Aufenthalte unterbrechen. In der Mongolei möchten wir gern mindestens drei Wochen bleiben.

Wir werden oft gefragt, was denn alles schon im Voraus gebucht wurde. Wir unsere Zugtickets bis nach Irkutsk und Hotels in den russischen Städten gebucht. Morgen wollen wir in Sankt Petersburg das Zugticket von Ulan Bator nach Peking kaufen, da das erst 30 Tage vor Abfahrt des Zuges möglich ist. Mal sehen, wie das mit den Russischkenntnissen so klappt.
Ich glaube, Thomas verlässt sich da sehr auf mich… au weia.

Passengers – Пассажирам – РЖД
https://pass.rzd.ru/main-pass/public/en
Auf dieser Seite kann man wunderbar und übersichtlich die Züge, incl. Sitzplatz, Getränke, Verpflegung etc. buchen. Auch in Englisch und zahlbar per Kreditkarte. Übrigens, die Wagenreihung stimmt später auch :).
Am Besten ein Konto erstellen, dann sind alle Daten auch jederzeit abrufbar.

Ein kleiner Tipp: Ich hatte mir vorab via ebay eine gebrauchte russische SIM-Karte organisiert und konnte mich so registrieren und SMS empfangen. Klappt prima!


Passengers – Пассажирам – РЖД
https://pass.rzd.ru/

Ansonsten lassen wir uns treiben.

Auf jeden Fall halten wir euch auf dem Laufenden, wir sind jetzt Blogger 🙂

Schaut also gern mal wieder rein und viel Spaß beim Lesen.


1.

Reisetag – Montag 16.07.2019

Hamburg – Sankt Petersburg

Wir sind von Hamburg nach Sankt Petersburg geflogen, ein ruhiger angenehmer Flug.
Am Einreiseschalter hat es dann etwas gedauert. Mit Bus und Metro zum Hotel und um 23:30Uhr haben unser kleines Zimmer bezogen, nicht größer als Kirsten Kleiderschrank, aber super gelegen.
Wir hatten noch Hunger, da wir im Flieger nur einen kleinen Muffin bekamen und sind nochmal  los, es ist noch angenehm warm. Das Restaurant PARKKING ganz in der Nähe, es war nach 24:00Uhr, keine Gäste, aber wir würden sehr freundlich empfangen und konnten alles von der Speisekarte wählen. Super! Es hat sehr lecker geschmeckt, ein Bier und Wein dazu,  Perfekt! Um 02:00 Uhr lagen wir im Bett.

2.

Reisetag – Dienstag 16.07.2019

Sankt Petersburg

Sankt Petersburg ist toll. Das ist unser Fazit nach einem Tag.
Auf dem Weg zum Witebsker Bahnhof, wo wir Bahntickets kaufen wollten, haben wir uns treiben lassen und das bunte Treiben der Stadt beobachtet.
Wir waren im Außengelände der Peter und Paul Festung, die das historische Zentrum der Stadt ist und verschiedene Museen enthält, welche wir noch besichtigen werden.
Danach sind wir über eine der zahlreichen Newabrücken gelaufen bis zum Newsky Prospekt und zur Auferstehungskirche.

Von dort ging es mit der U-Bahn zum Witebsker Bahnhof, einem der ältesten Bahnhöfe Russlands. Das alte Bauwerk ist sehr beeindruckend und wir konnten unsere Bahntickets für den Zug von Ulan Bator nach Peking kaufen. Die ganze Aktion hat ca 1,5 h gedauert, da niemand englisch sprach und deutsch schon gar nicht. Es war etwas anstrengend, lief dann aber besser als erwartet.
Nach einem guten und sehr preiswerten Mittagessen im Bahnhof haben wir uns auf den Rückweg begeben und noch das Lenindenkmal auf dem Leninplatz und den Panzerkreuzer Aurora besichtigt.
Das Wetter ist toll, die Stadt großartig…wir sind begeistert!

Russland das grösste Land der Erde - Sankt Petersburg
Blick zur Peter und Paul Festung

Heute haben wir in einem Georgischen Restaurant zu Abend gegessen, sehr lecker!

3.

Reisetag – Mittwoch 17.07.2019

Sankt Petersburg

Die Eremitage stand heute auf dem Programm. Ein wunderschönes Bauwerk, riesig groß und an Prunk kaum zu übertreffen. Die Eremitage ist eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt.
Die Schlange am Ticketschalter war unendlich lang, deshalb gaben wir am Automaten Eintrittskarten gekauft. Das ging schnell und war relativ einfach.
Dann schnell durch den Seiteneingang und schon waren wir drin. Wir haben uns noch einen Audioguide geholt und los ging es.
Die Räumlichkeiten und Kunstwerke sind wirklich einzigartig. Es ist etwas schwierig sich zurechtzufinden. Es gibt aber überall freundliches und hilfsbereites Personal.
Anschließend sind wir müde und etwas erschöpft noch etwas durch die Stadt gelaufen.
Abends haben wir in einem kleinen Restaurant gegenüber uns er es Hotels noch zu Abend gegessen. Es gab sehr leckere Pelmenis.

Hier hat die Oktoberrevolution begonnen - Leninplatz in St. Petersburg
Leninplatz – Sankt Petersburg
4.

Reisetag – Donnerstag 18.07.2019

Sankt Petersburg

Ein Regentag. Den ganzen Tag nieselt es. Wir sind zur Auferstehungskirche und Isaakkathedrale per Metro gefahren. Beeindruckende Bauwerke. Abendessen, leckere Suppen und dann noch ein kurzer Spaziergang an der Neva bei Nieselregen.

5.

Reisetag – Freitag 19.07.2019

Sankt Petersburg

Unser letzter Tag in Sankt Petersburg. Wir haben am Vormittag gepackt und sind am Nachmittag mit dem Schnellzug vom Moskauer Bahnhof in Sankt Petersburg nach Moskau gefahren. Die Reise war sehr angenehm, denn der Zug war superschön, bequem und unglaublich sauber.
So würden wir uns das auch zu Hause wünschen.
Mit ca. 220 km/h haben wir die knapp 650 km in 3,5 h geschafft.

Im Zug nach Moskau
Ein toller Zug nach Moskau

Am Leningrader Bahnhof von Moskau angekommen, fuhren wir mit Metro und Straßenbahn zum Hotel Meta Moskau. Hier werden wir vier Nächte bleiben und dann am kommenden Dienstag mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Jekaterienburg fahren.
Moskau erscheint auf den ersten Blick etwas weniger schön als Sankt Petersburg. Am Rande der Stadt sahen wir noch vor Einfahrt des Zuges in den Bahnhof hässliche Hochhäuser und Plattenbauten.
Nach Verlassen des Bahnhofes entdeckten wir dann aber schöne alte Gebäude, die auch einen gepflegten Eindruck machen.

Gegen 21 Uhr kamen wir im Hotel an. Das Zimmer ist klein aber sehr gemütlich und wir freuten uns nach vier Tagen Gemeinschaftsbad über unser eigenes Minibad mit Dusche.
Der Hunger trieb uns zum Asiaten um die Ecke. Es gab leider keine Speisekarte in Englisch. Wir bestellten zwei Gerichte, ein vegetarisches aus Auberginen, eines mit Schweinefleisch. Ich weiß nicht, welches Teil vom Schwein es war, ich konnte es jedenfalls nicht essen.
Thomas hat es wenigstens tapfer versucht und fand es auch nicht so schlimm. Auf jeden Fall sind wir beide satt geworden und das Bier und der Rotwein waren auch nicht übel.
Jetzt müssen wir aber schnell schlafen (es ist schon wieder weit nach Mitternacht), denn gleich steht der Rote Platz auf dem Programm.
Gute Nacht….

moderne Bahnhöfe in Russland
Bahnhof Sankt Petersburg – Russland
6.

Reisetag – Samstag 20.07.2019

Moskau

Unser Hotel befindet sich gut 2 km vom Roten Platz entfernt. Wir könnten mit dem Bus fahren, sind aber heute morgen zu Fuß gegangen. Waren um 10:00 Uhr am Leninmausoleum. Leider war dieses heute geschlossen, da auf dem Roten Platz eine Eventarena für den International Boxing Day aufgebaut wurde.
Wir sind dann erstmal in das legendäre Kaufhaus GUM. Das Kaufhaus mit einer Fläche von 75000qm und einer über 100jährigen Geschichte ist beeindruckend. Bereits vor dem Betreten sieht man wunderschöne Beete mit bunten Blumen und im Kaufhaus setzt sich das Blumenmeer fort. Die Architektur ist toll, einerseits im klassischen Stil und doch irgendwie modern. Wir haben uns in der dritten Etage ein kleines Frühstück gegönnt und spontan Karten für den Moskauer Staatszirkus gekauft, den wir morgen besuchen werden.

Danach ging es weiter zum Kreml. Mit einem Ticket kann man hinter die Kremlmauern schauen. Dort gibt es vier Kirchen, die man besichtigen kann, eine Waffenkammer, die Schatzkammer…
Wir haben die Menschenmassen gesehen und auf einen Besuch verzichtet. Genauso war es an der Basilius- Kathedrale. Nichts wie weg und einfach nur schlendern und das Moskauer Flair wirken lassen.
Nach einem langen Spaziergang entlang der Moskwa sind wir auf eines der zahlreichen Fahrgastschiffe gestiegen und haben uns Moskau von dort aus angesehen.
Am Abend sind wir nochmals zum Roten Platz gelaufen und haben uns das Ganze bei toller Beleuchtung angesehen.
Moskau ist eine Stadt mit alter Geschichte und rasanter moderner Entwicklung. Modernes und Altes harmoniert so schön miteinander, dass man nur staunen kann. Wir sind sehr beeindruckt.

Der Kreml in Moskau mit den Einkaufzentren
Flaniermeile in Moskau
7.

Reisetag – Sonntag 21.07.2019

Moskau

Russland - ein Paradies für Reisende
Einkaufen beim Bäcker

Nach einem gemütlichen Brunch sind wir zur Metrostation Park Pobedy gefahren.

Dort gibt es eine der längsten Rolltreppen der Welt. Der Bahnsteig liegt 74 m unter der Erde.
Dann waren wir noch im angrenzenden Park an der Siegessäule. Für das dortige Museum über den 2. Weltkrieg hat leider die Zeit nicht gereicht, denn um 15 Uhr wollten wir in den Zirkus.
Vom Pobedy Park sind wir mit der Metro zum Zirkus gefahren und mussten dafür an der Kievskaja Station umsteigen.
Diese Station ist eine der schönsten der Welt. Solche schönen U-Bahn-Stationen findet man überall in Moskau.
Den Moskauer Zirkus haben wir schnell gefunden, denn er befindet sich gleich gegenüber der Station Universität.

Unsere Russland Reiseberichte: Wir besuchen den Moskauer Staatszirkus!

Der Große Moskauer Staatszirkus gilt als der größte stationäre Zirkus der Welt.
Die Show war unglaublich. Es waren tolle artistische Leistungen zu sehen. Zu den Tiernummern habe ich ein gespaltenen Verhältnis. Es gab Hunde, Wildkatzen, Affen, Papageien, Pferde und man glaubt es kaum…auch drei Flusspferde.
Aber die Show war toll, absolut sehenswert.
Am Abend waren wir in einem georgischen Restaurant in der nähe des Roten Platzes essen. Wir konnten draußen sitzen, da es noch schön warm war (20 Grad).

Moskaus Metrostationen
Imposante Metrostationen in Moskau
8.

Reisetag – Montag 22.07.2019

Moskau

Knapp vier Kilometer vom Moskauer Kreml entfernt befindet sich die Metrostation Vystavochnaya. Dort befinden sich die Wolkenkratzer Moskaus.
Im 89. Stock des Turmes Federazija-Wostok in Moskau City erhebt sich die wichtigste Aussichtsplattform Russlands: PANORAMA 360. Sie bietet prächtige Blicke auf die Hauptstadt und ist die höchste in Europa.
Dort oben haben wir heute die unvergessliche Aussicht und angenehme Überraschungen genossen: man kann unglaublich leckeres Moskauer Sahneeis probieren, welches hier in der Fabrik „Tschistaja Linia“ (deutsch: Saubere Linie) hergestellt wird und auch Schokolade aus hauseigener Produktion. Und das Beste: Man kann essen soviel man möchte und schafft. Außerdem kann man sich gratis fotografieren lassen. So haben wir heute einen Teil des Tages verbracht.

Skyscrapper moskau
Wolkenkratzer in Moskau

Danach sind wir zum Roten Platz gefahren. Wir hatten Glück, denn es war nicht voll. Die Frau an der Kasse wollte uns kein Ticket mehr verkaufen, weil es schon kurz vor 17 Uhr war und der Kreml um 18 Uhr seine Tore für Besucher schließt. Wir durften dann aber doch noch rein.
Die Kremlanlage war erwartungsgemäß sehr schön angelegt. Es gibt einen kleinen Park, viel Grün und wunderschön angelegte Blumenbeete. Außerdem befinden sich auf dem Hauptplatz vier Kirchen, die man auch besichtigen kann.
Zwei davon haben wir uns angesehen: die Mariä-Verkündungskirche und die Erzengelkathedrale. In letzterer befinden sich die Grabstätten vieler Moskauer Groß- und Landesfürsten sowie der ersten Zaren.
Imposant waren auch die große Glocke und die große Kanone, die man auf dem Kremlgelände sehen kann.
Ehrfürchtig haben wir auch auf die Regierungsgebäude (natürlich nur von außen) geschaut. Hier wird Weltgeschichte geschrieben.

Mahnwache vor dem Kreml

 

Kreml Innengelände Moskau Russland
Besuch des Kremls am späten Nachmittag

 

Als wir danach über den Roten Platz geschlendert sind, könnten wir noch bei den Boxing Days zuschauen. Dort wurden gerade Boxkämpfe ausgetragen.

Boxing Days auf dem roten Platz in Moskau, am Kreml
International Boxing Days in Moskau

Etwas später sind wir mit der Straßenbahn etwas aus dem Zentrum herausgefahren und haben draußen sitzend sehr lecker gegessen.
Das muss man wirklich auch mal erwähnen: Die russische Küche ist sehr lecker. Wir haben bisher immer sehr gutes Essen erhalten.

9.

Reisetag – Dienstag 23.07.2019

Moskau

Die Reise geht weiter…
Wir verabschieden uns von Moskau. Sachen packen, gegen Mittag check-out im Hotel. Wir lassen unsere Rucksäcke noch im Hotel stehen und gehen erstmal etwas essen.
Unser Zug fährt 16.38 Uhr ab Kazanskaia Bahnhof. Wir haben noch etwas Zeit und machen einen Spaziergang durch den Sarjadje-Park.

Sarjadje-Park in Moskau

Früher stand hier das grösste Hotel Europas das Hotel “Rossija”

Das Hotel “Rossija” in Moskau

Der Sarjadje-Park ist ein 10,2 Hektar großer Landschaftspark in Moskau. Er liegt mitten im Stadtzentrum am Ufer der Moskwa, unmittelbar neben dem Kreml, dem Roten Platz und der Basilius-Kathedrale. Der Park umfasst neben den Gartenanlagen, in denen die Flora der unterschiedlichen Vegetationszonen Russlands gezeigt wird, mehrere Ausstellungsgebäude, den Moskauer Konzertsaal Sarjadje, ein Amphitheater, einen Kinosaal und eine „schwebende Brücke“. Die Eröffnung fand am 9. September 2017 zum 870. Jahrestag der Stadtgründung Moskaus statt. Auf der schwebenden Brücke waren wir bereits am Abend und haben uns an der wunderschönen Beleuchtung Moskaus erfreut.

Parkanlage in Moskau, neben dem roten Platz
Ein wunderschöner Park mitten in Moskau

Dann müssen wir los, Gepäck im Hotel abholen und ab zum Bahnhof.
Der Kasaner Bahnhof ist einer der acht Fernbahnhöfe in Moskau. Er liegt am Komsomolskaja-Platz, in unmittelbarer Nähe zum Jaroslawler und dem Leningrader Bahnhof, und ist bis heute einer der größten Bahnhöfe der russischen Hauptstadt.
Wir haben erstmal geschaut, wo unser Zug abfährt und dann noch sehr gut und preisgünstig gegessen. Für Thomas gab es eine leckere Hühnersuppe und für mich eine Borscht, das ist eine traditionelle russische Suppe mit Fleisch, Weißkohl und Roter Bete. Oberlecker. Dazu frisches warmes Brot, Cola und das Ganze für umgerechnet nur 6:50 €.
Und dann war es endlich soweit. Wir durften in unseren Zug einsteigen. Das Zugpersonal empfängt einen am Bahnsteig und man muss sich ausweisen. Das Bahnticket brauchten wir gar nicht vorzeigen, der Zugbegleiter hatte alle Daten auf dem Handy. Es ist also unmöglich, in einen falschen Zug zu steigen.
Wir haben ein Abteil für vier Personen für uns allein. Das Abteil ist sehr sauber (so wie der ganze Zug).

Kurz nach der Abfahrt kommt eine Dame und verkauft uns Eis und wenig später ein Zugbegleiter, der mit uns das bereits online bestellte Essen abspricht. Ich glaube er wollte uns ein Upgrade anbieten. Meine Russischkenntnisse reichten leider nicht aus und so haben wir dankend abgelehnt. Wir lassen uns überraschen. Jedenfalls brachte er uns Kaffee und Tee, Wasser und Kekse.
Wenig später brachte uns ein anderer Zugbegleiter unser warmes Abendessen, Hühnchen mit Reis, etwas trocken aber essbar und dazu Brötchen und Salami.
Gegen 21 Uhr Moskauer Zeit machen wir uns und unsere Betten fertig und versuchen zu schlafen. So früh waren wir lange nicht um Bett…
Morgen werden wir um 20:15 Uhr in Jekaterinburg sein. Dort ist es dann schon zwei Stunden später.

10.

Reisetag – Mittwoch 24.07.2019

Jekatherinburg

Irgendwann früh am Morgen wurde es unruhig im Zug. Ich schaue auf meine Uhr, noch nicht einmal fünf. Der nächste Bahnhof ist in Reichweite und einige Leute steigen aus. Zu uns gesellt sich eine Mutter mit einem kleinen Jungen.
Gegen acht gibt es Frühstück, Omelett, Wurstscheiben, Brötchen und Tee. Danach schlafen wir noch ein bisschen.
Der Zug hält nicht oft, ohne Handy wüssten wir gar nicht, wo wir sind. Wenn man während der Fahrt aus dem Fenster schaut, sieht man nur Wald. Alles ist grün, Birkenwälder ohne Ende.
Noch 9 Stunden Fahrt, 17 haben wir schon hinter uns.

Moskau hat mehrere Bahnhöfe
Im Bahnhof von Moskau

Um 22:15 Uhr sind wir in unserem Apartment. Eine große Wohnung nur für uns, Bad, WC, große Küche, Flur und ein großes Zimmer mit drei Betten. Als erstes wird die Waschmaschine gestartet. Dann ziehen wir nochmal los, haben Lust auf ein kleines Essen, guten Wein und ein kühles Bier.
Wir landen in einem japanischen Restaurant, können draußen sitzen und alles ist lecker.

11.

Reisetag – Donnerstag 25.07.2019

Jekatherinburg

 

Jekaterienburg – 1924–1991 Swerdlowsk

Unser Apartment liegt direkt am Fluss Isset im Zentrum von Jekaterienburg.
Unser Rundgang führte uns heute am Fluss entlang. Zuerst kamen wir am Sevastyanow-Haus vorbei, einem wunderschönem alten Kaufmannshaus und weiter ging es zur Kathedrale auf dem Blut.

Jekaterinburg - tolle Architektur
Sevastyanow Haus
Kathedrale auf dem Blut
Jekaterinburg – Kathedrale auf dem Blut

Diese ist an der Stelle errichtet, an der sich früher das Ipatjew-Haus befand, welches einem gleichnamigen Kaufmann gehörte. Im Ipatjew-Haus wurden der letzte Zar Nikolaus ll.,seine Frau, vier Töchter und ein Sohn sowie noch weitere Mitglieder der Zarenfamilie und der Dienerschaft 1918 von den Bolschewiki erschossen.
Neben der Kathedrale befindet sich noch ein kleines Museum, welches der Zarenfamilie gewidmet ist. Dort sind viele Fotos zu sehen. Es geht einem ganz schön unter die Haut, wenn man die Fotos anschaut und weiß, wie grausam die Familie ermordet wurde, deren Kinder zwischen 13 und 23 Jahre alt waren.

Ganz in der Nähe befindet sich eine weitere Kirche und der Kharitonovskypark. Wir haben uns die Kirche angeschaut und sind durch den Park geschlendert.
Kleine Pause mit Bierchen und Soljanka und danach ging es weiter zum Visotsky Business Center. Visotsky war ein Dichter, Sänger und Schauspieler in Russland und gilt als größter Liedermacher Russlands im 20 Jahrhundert.

Blick auf Jekaterinburg
Jekatarienburg von oben

Im Visotskytower gibt es im 52. Stockwerk eine Aussichtsplattform, von welcher wir rundum einen tollen Ausblick auf die Stadt bei bestem Wetter hatten und danach haben wir uns das Visotskymuseum angeschaut.
Weiter am Fluss entlang durch den Park Plotinka und durch die Stadt laufend haben wir noch die Universität, die Oper und das schöne Rathaus entdeckt.
Jekaterinburg ist wirklich sehenswert, nicht so protzig wie Moskau, aber schön und geschichtsträchtig. Besonders gut haben uns die kleinen historischen Holzhäuser gefallen, die zwischen teilweise sehr modernen Häusern stehen.
Am späten Abend haben wir in einem traditionellen russischen Restaurant draußen noch sehr leckere Pelmenis gegessen.

12.

Reisetag – Freitag 26.07.2019

Jekatherinburg – Zug nach Omsk

Wir mussten unser Apartment bis 15 Uhr räumen, durften aber unser Gepäck noch in einem Abstellraum des Hauses lagern.
Nach einem schönen Spaziergang an der Uferpromenade und in der Fußgängerzone haben wir im Außengelände des Boris-Jelzin-Centers am Nachmittag gegessen. Dann sind wir mit dem Bus zum Bahnhof gefahren (28 Rubel pro Person, das sind ca. 40 Ct.).

Jekaterinburg in Russland
Jekatarienburg

Am Bahnhof ist alles sehr gut ausgeschildert und alle Anzeigen gibt es auch in englisch. Man muss wie überall in öffentlichen Einrichtungen (Museen, Einkaufszentrum Russlands etc. durch elektronische Sicherheitsskontrollen.
Auch in den Metrostationen findet man reichlich Sicherheitspersonal, jede Rolltreppe wird von einer Person über Monitore gesichert.
Die Hinweise, von welchen Bahnsteigen die Züge fahren, erscheinen erst kurz vor Einfahrt des Zuges, somit gibt es keine Drängelei auf dem Bahnsteig.
Unser Zug war pünktlich und wir fuhren um 21.40 Uhr Ortszeit nach Omsk. Wir mussten noch unsere Betten beziehen, es gab noch Abendessen und es wurde die Frühstücksbestellung aufgenommen. Zähne putzen und ins Bett, lesen und schlafen.
Mit uns im Abteil war noch eine nette Russin, welche ein wenig übersetzte und Tipps für Omsk gab.

13.

Reisetag – Samstag 27.07.2019

Omsk

Um 10:45 Uhr Ortszeit war Ankunft in Omsk. Inzwischen haben wir eine Zeitverschiebung von +4 Stunden zu Deutschland und sind 2250km von Moskau entfernt. Seit Jekatarinenburg sind wir ja bereits in Asien.

Bahnhof Omsk Russland
Bahnhof Omsk

Wir sind dann mit dem Bus zu unserem Apartment gefahren, waren aber an der falschen Adresse. In unserer Reservierung stand kleingedruckt die richtige Adresse, leider haben wir das nicht gesehen. Telefonkontakt war schwierig, da unsere Kontaktperson kein einziges englisches Wort sprach. Ich habe ihm auf russisch erklärt, wo wir sind, seine russische Antwort aber nicht verstanden.
Also haben wir einfach gewartet und noch zusätzlich an booking.com geschrieben und nach ca. 1/2 Stunde kam Igor und hat uns zu unserem Apartment gefahren, dass ganz in der Nähe war.
Unsere Unterkunft ist eine 2-Zimmer-Wohnung mit Küche, großem Bad und Balkon.
Der Vorteil solcher Appartements gegenüber Hotels ist die großzügige Ausstattung (mehr Platz, Waschmaschine…) und sie sind meist kostengünstiger, der Nachteil ist eindeutig die nicht vorhandene Rezeption. Man muss immer vorher anmelden, wann man anreist und auch dann oft noch telefonieren. In einem Land wie Russland ist das schwierig, weil hier nur wenig Leute englisch sprechen.

Am Abend sind wir am Fluss Irtysch spazieren gegangen. Wir wollten zu einem Restaurant, welches uns eine sehr nette und hilfsbereite Frau, die mit uns im Zug im Abteil war, empfohlen hatte.

Omsk - Russland
Kolchak Restaurant in Omsk

Die Stadt Omsk zeigte sich uns sehr lebendig. Überall am Fluss sind Strände, die auch am Abend, nachdem sie am Tag wahrscheinlich gut besucht waren, ausgesprochen sauber waren. Viele Spaziergänger sind unterwegs – Familien mit Kindern, Sportler, Jugendliche – es gibt Musiker, kleine Sportparks, Tanzflächen, einfach super lebendig diese Stadt.
Im Restaurant haben wir gut gegessen und sind dann zurück über die Uliza Leninmausoläum, welche sehr belebt war. Es gibt hier schöne Häuser, mit wunderschönen Fassaden, welche Abends herrlich beleuchtet sind.
Morgen werden wir die Stadt erkunden.

14.

Reisetag – Sonntag 28.07.2019

Omsk

Frühstück gab es heute in unserer Ferienwohnung. Leckeres Rührei mit Brot, Käse, Gurken und Tomaten.

Appartment in Omsk - Russland
Frühstückstisch

Danach haben wir einen langen Stadtbummel durch Omsk unternommen, dabei einige Kirchen bzw. Kathedralen angeschaut, viele Statuen entdeckt und wir waren in verschiedenen Parks, um auch ein wenig zu relaxen.

Omsk, eine Stadt in Russland
Assumption Cathedral

Wir haben wieder wunderschöne Gebäude entdeckt, unter anderem auch die bekannte Puschkin-Bibliothek sowie verschiedene Theater.
Natürlich darf bei so einem Bummel ein Besuch in einem coolen Kaffee nicht fehlen, solche Cafés gibt es hier in Omsk wirklich reichlich.

15.

Reisetag – Montag 29.07.2019

Omsk – Irkutsk

Es geht weiter. Wir packen und verlassen um 12:00 Uhr unser Apartment. Unser Zug fährt erst um 17:16 Uhr. Wir verbringen noch knapp 3 Stunden mit Gepäck im Park und machen uns dann auf den Weg zum Bahnhof. Die Anzeige teilt uns mit, dass der Zug um 16:35 Uhr einfährt. An welchem Bahnsteig, wird wieder erst kurz vor Einfahrt des Zuges angezeigt. Also gehen wir noch ins Café, essen Soljanka, trinken Tee und Kaffee. Der Zug fährt pünktlich am Bahnsteig 1 ein und wie immer kontrolliert der Zugbegleiter alle Passagiere bevor diese in den Zug einsteigen dürfen. Heute freue ich mich besonders auf die Zugfahrt, denn wir fahren in der 1. Klasse, das heißt, wir haben ein Abteil für uns alleine. Die Abfahrt ist wie immer pünktlich.

Was ist überhaupt die Transsibirischen Eisenbahn?

Die transsibirischen Eisenbahn ist kein einzelner Zug wie z.B. der Orientexpress sondern bezeichnet vielmehr ein riesiges Streckennetz, auf dem verschiedene Züge fahren. Wir fahren heute im Rossija 2. Dieser fährt vom Jaroslawer Hauptbahnhof in Moskau bis Wladiwostok. Wir werden zwei Nächte im Zug verbringen und in Irkutsk aussteigen.

Im Zug begrüßt man uns sehr nett mit Hilfe einer Übersetzer-App und man versichert uns, dass man alles tun wird, um uns einen angenehmen Aufenthalt zu gewähren. Außerdem wird das Essen abgesprochen, wir sind nicht sicher, ob wir alles richtig verstanden haben, aber egal, es wird schon klappen.

Beim Abendessen im Speisewagen zeigt sich der Unterschied zu unseren bisherigen Zugfahrten. Gleich zwei deutsche Reisegruppen nehmen nacheinander ihr Essen ein. Wir sind also in einem der Züge, die wahrscheinlich von allen Reiseveranstaltern gebucht werden. Hier sind wir Touristen wie alle anderen. In den vorherigen Zügen waren wir Touristen unter Einheimischen. Die deutsche Sprache hatten wir seit zwei Wochen nicht gehört.

Jetzt ist relaxen angesagt. Wir schauen aus dem Fenster und sehen grün und ab und zu mal ein Dorf. Es wird mal wieder früher dunkel…Na klar, wir haben wieder eine Zeitverschiebung um +1 Stunde, inzwischen sind es +5 Stunden zu Deutschland.

Transsibirische Eisenbahn in Omsk, Russland
Bahnhof Omsk

Morgen werden wir um 7:40 Uhr in Irkutsk sein.

16.

Reisetag – Dienstag 30.07.2019

Im Zug nach Irkutsk

Ich wache früh um 6:00 Uhr auf. Habe nur ein paar Stunden geschlafen, der Zug rattert ziemlich stark. Nichts für meinen empfindlichen Schlaf. Thomas schläft lange, ich glaube er hat die halbe Nacht gelesen.

Das Internet funktioniert auf der Strecke oft nicht oder schlecht. Nur dort, wo Bahnhöfe sind ist es gut.
Aber das ist gut so, denn jetzt kann sich Thomas auch mal seinem Buch widmen.

Weiterlesen ...