China 09/2019

Reiseberichte aus China

Während unserer Weltreise waren wir 2 Mal in China. Wir sind mit der Transsibirischen Eisenbahn eingereist. Waren dann ein paar Tage in Peking, anschließend hatten wir wunderschöne Tage an der beeindruckenden grossen chinesischen Mauer, dann waren wir in Xi’an, haben die Terrakotta Armee gesehen und uns von dieser Stadt beeindrucken lassen. Danach haben wir eine Yangtze Flussfahrt unternommen und im Anschluss waren wir im Huangshan Gebirge, welches uns sehr beeindruckt hat.

Wir sind mit hochmodernen Zügen durch das Land gereist,  haben hunderte von Tunneln passiert, sind teilweise geflogen und haben Städte besucht mit Millionen von Einwohnern, von welchen wir vorher nie gehört hatten, wie auch die größte Stadt der Welt “Chongqing” und immer wurden wir freundlich empfangen,

Nach 30 Tagen mussten wir das Land vorerst verlassen.

Hier haben wir unsere Reiseberichte, Erfahrungen, Erlebnisse, Hinweise, Beschreibungen und viele Fotos hinterlegt.


Tourradar


Tag 86 (KOREA) und fortlaufend … hier klicken!


Montag 07.10.2019

Tag: 85 Shanghai + Seoul

Wir checken mittags im Hotel aus umd fahren mit der U-Bahn bis zur Longyang Road. Von dort wollen wir mit dem Transrapid zum Flughafen fahren.

Der Transrapid Shanghai ist eine Magnetschwebebahn, die seit 2002 von der Station Longyang Road zum Flughafen Shanghai Pudong verkehrt. Der Zug benötigt für die 30 km lange Strecke knapp 8 min.
Die Höchstgeschwindigkeit von 430 kmh ist nach 3½ Minuten (zurückgelegte Strecke: 12,5 km) erreicht. Die Mehrzahl der Fahrten (47 von 59 pro Tag und Richtung) verkehrt nur mit einer reduzierten Höchstgeschwindigkeit von 300 kmh.

Der Check-in am Flughafen geht relativ zügig, wir fliegen pünktlich um 16:45 Uhr ab und landen 19:10 Uhr (wir haben wieder eine Stunde Zeitverschiebung) in Seoul Incheon.
Nach der Passkontrolle geht es zum Gepäckband, und kurz darauf kommt auch schon unser Gepäck.


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Wir haben eine tolle App für Reisen gefunden mit fantastischen Preisen und einem sehr guten Service. Diese funktioniert auch in CHINA, denn Booking.com wird in China leider blockiert, deshalb nutzen wir Trip.com (auf auch deutsch).


Wir müssen noch eine gute Stunde mit der Metro fahren, dann noch 200 m laufen.
Die Gassen, durch die wir gehen, wirken ein bisschen finster. Gegen 22:30 Uhr kommen wir im Hotel an.

Sonntag 06.10.2019

Tag: 84 Shanghai

Unserem Hotel gegenüber befindet sich der Yanfu Greenland Park. Dieser wurde erst im September dieses Jahres eröffnet. Es ist ein Park, in dem die Leute Sport treiben. Es gibt eine Laufstrecke, die weich gepolstert ist, und einen Platz für Volleyball oder andere Ballspiele.


Wir gehen durch den Park, schauen, was die Leute hier so treiben und laufen weiter zum People’s Square. Hier gibt es einen schönen Springbrunnen, der wunderbar geschmückt ist.

Wir genießen die ruhigen Momente, machen ein paar Fotos und gehen zurück zum Hotel.

Am Nachmittag fahren wir mit der U-Bahn zur Station Tilanqiao. Von dort führt unser Weg in Richtung International Cruise Terminal. Hier hat Thomas vor 30 Jahren während seiner Seefahrtzeit mit dem Schiff gelegen. Er kann sich noch sehr gut an die Gegend und einige Gebäude erinnern. Hier ist auch alles prächtig beleuchtet, wunderschön.

Blick vom der Einkaufsmall

Neben dem Cruise Terminal befindet sich das Sinar Mas Centre mit einer riesigen Shoppingmall. Es gibt tolle Geschäfte und Restaurants. Obwohl oder gerade weil heute Sonntag ist, herrscht hier reger Betrieb.
Das ganze Gebiet ist hochmodern mit toller Architektur.

Auf der alten Brücke

Wir machen uns langsam auf den Rückweg und passieren dabei eine alte Brücke über den Suzhou River, einen Nebenfluss des Huangpu. Die Brücke ist in einem schönen Rot beleuchtet und wechselt manchmal die Farbe.

Durian

In der Nähe unseres Hotels essen wir unser letztes Abendessen in China. Morgen geht es weiter nach Seoul in Korea.

Samstag 05.10.2019

Tag: 83 Shanghai

Shanghai hat mehr als 24 Millionen Einwohner, hinzu kommen im Moment aufgrund der Feiertage noch ein paar Millionen.

Wir schlafen aus und genießen ein spätes, sehr gutes Frühstück. Nach langer Zeit gibt es u.a. mal wieder Käse, Brot und Marmelade.

Es regnet stark und so verbringen wir unsere Zeit bis zum Nachmittag im Hotelzimmer. Als es aufhört zu regnen, gehen wir zum Yuyuan-Garten, einem alten chinesischer Garten.


Um den Garten herum befinden sich traditionelle chinesische Häuser mit Geschäften, die in Form eines Tempels angeordnet sind. Es sind wieder viele Menschen dort unterwegs. Der Yuyuan-Garten hat schon geschlossen, wir wollten aber sowieso nicht rein, weil es viel zu voll ist.

Wir laufen weiter und kommen zu THE BUND, der Flusspromenade von Shanghai und der Blick hinüber auf die andere Seite des Flusses zum Stadtteil Pudong fasziniert uns. Von hier aus ist die Aussicht auf die weltberühmte Skyline der Millionenmetropole Shanghai fantastisch.

Das höchste Gebäude Chinas

Der Shanghai-Towerr mit seiner Höhe von 632 m heraus. Er gilt seit dem Richtfest im August 2013 als das höchste Gebäude Chinas und das zweithöchste Bauwerk der Erde nach dem Burj Khalifa in Dubai (828 m).

Im Sommer 2015 wurde der Wolkenkratzer fertiggestellt.
Seine Aussichtsplattform befindet in 562 m Höhe und damit ist diese höher als die Plattform des Burj Khalifa in 555 m Höhe. Die Bauzeit betrug nur 8 Jahre.

Durch die besondere Bauweise des Towers war es möglich, viel Baumaterial einzusparen. Außerdem ist er durch ein Doppelwandsystem wie eine Thermoskanne aufgebaut und dadurch soll Energie gespart werden.
Vielleicht wird sich der Ruf Chinas zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Welt in den nächsten Jahren verbessern.

Neben dem Shanghai-Tower befindet sich das Shanghai World Financial Center mit einer Höhe von 492 m und damit ist er der zweithöchste Wolkenkratzer in Shanghai. Dieses Prestigeprojekt soll die Finanzkraft Chinas symbolisieren. Das Aussehen des Bauwerkes ähnelt einem Flaschenöffner.

Besonders gut gefällt mir auch der Oriental Pearl Tower (Perle des Ostens), eines der Wahrzeichen Shanghais.
Dieser steht ebenfalls im Shanghaier Stadtteil Pudong und ist mit einer Höhe von 468 Metern der derzeit dritthöchste Fernsehturm Asiens und der fünfthöchste der Welt.

Wir finden einen Schiffsanleger, von dem man über den Fluss fahren kann. Auf der anderen Seite angekommen, gehen wir bis zum Shanghai-Tower und stehen eine knappe halbe Stunde an, um Tickets für die Plattform des Towers zu kaufen.
Dieses Highlight wollen wir uns nicht entgehen lassen.
Wir bekommen unsere Tickets und gehen im Erdgeschoss des Towers erstmal etwas essen.

Anschließend fahren wir mit dem Fahrstuhl in die 119. Etage in 552 m Höhe. Der Fahrstuhl fährt mit einer Geschwindigkeit von bis zu ca. 74 kmh und legt bis zu achtzehn Meter in der Sekunde zurück. Im schnellsten Aufzug der Welt nimmt man die Geschwindigkeit nicht war, nur die Ohren brauchen Druckausgleich.

Von oben haben wir einen tollen Blick auf die beleuchtete Stadt und können auch die allabendlich stattfindende Lichter- und Lasershow beobachten.

Es ist sehr beeindruckend, was technisch alles möglich ist.
Wir bleiben ca. 1,5 Stunden auf der Plattform, fahren wieder nach unten und laufen an der Promenade entlang. Von hier aus haben wir einen schönen Blick auf die andere Seite des Flusses, auf der wir wohnen.

Wir laufen bis zum Adventure-Tunnel. Durch diesen fährt unter dem Fluss eine Bahn entlang mit Gondeln, die auf Schienenen fährt. Der Tunnel ist abenteuerlich, bunte Bilder und Animationen werden gezeigt.

Auf der anderen Seite des Flusses angekommen, begeben wir uns auf den Heimweg.

###Randnotiz
In China bezahlt kaum jemand mit Bargeld. Die wichtigste Zahlungsmethode ist ALIPAY, eine Onlinezahlmehthode. Bis 2013 war PayPal die weltgrößte Onlinezahlmehthode der Welt und wurde dann von ALIPAY abgelöst.
Selbst an den kleinsten Marktständen kann man mit ALIPAY oder WeChat bezahlen. Man benötigt nur ein Smartphone und die Apps.
Leider sind Ausländer von dieser Zahlmethode ausgenommen, da man ein chinesisches Konto benötigt.

Freitag 04.10.2019

Tag: 82 Tangkou – Shanghai

Nach dem Frühstück packen wir, es geht heute weiter nach Shanghai.

Um 12:00 Uhr warten wir am Hotel auf den Bus. Die Hausdame hält den Bus durch Handwinken an, obwohl die Haltestelle eigentlich ganz woanders ist. Der Kleinbus ist fast voll, gerade noch zwei Plätze für uns, das Gepäck steht im Gang.

Die Kassiererin im Bus macht uns an irgendeinem Bahnhof klar, dass wir aussteigen sollen. Sie zeigt uns mit Händen und Füßen, dass wir ihr folgen sollen und bringt uns durch den ganzen Bahnhof zum Busbahnhof. Dort gelingt es ihr, den gerade abfahrenden Bus anzuhalten und wir steigen ein. Wir sind ihr sehr dankbar.
Irgendwann sehen wir vom Bus aus einen Bahnhof und steigen aus.
Wir gehen zum Ticketschalter, um unsere zuvor reservierten Online-Tickets abzuholen. Das klappt auch, aber leider sind wir am falschen Bahnhof. Der Ticker-Verkäufer sagt uns, dass wir mit Bus 21 zum Nordbahnhof fahren sollen. Wir suchen den Bus, gehen einfach zurück zur Hauptstraße. Selbst die Busnummern sind in chinesischen Schriftzeichen. Mist…
Wir finden an der Hauptstraße zwei Bushaltestellen, zeigen einem Mann unsere Zugtickets, auf denen glücklicherweise der Abfahrtbahnhof auf Englisch und Chinesisch draufsteht.
Der Mann sagt uns, dass der Bus 21 hier abfährt. Kurz darauf kommt der Bus und wir fahren ca. 30 min durch die ganze Stadt und landen am Bahnhof Huangshanbei (Nordbahnhof).

Hier waren wir vor einer Stunde schon vorbeigefahren. Auf unseren Tickets steht Huangshan North Station, am Bahnhof steht Huangshanbei Station. Wer soll denn das wissen?
Zum Glück haben wir genug Zeit. Wir sind um 15:00 Uhr am Bahnhof und der Zug fährt um 16:25 Uhr.

Nach der Personen- und Gepäckkontrolle sowie der Ticketkontrolle betreten wir den Bahnhof. Niemand kommt in das Abfahrtsterminal ohne Fahrtticket.

Wir suchen auf der Anzeige unseren Zug, den wir anhand der Abfahrtzeit und der Zugnummer finden und gehen im völlig überfüllten Mc Donald essen.

Anschließend begeben wir uns wieder in die Wartehalle, wo nach und nach die Reisenden die Gangway zu den verschiedenen Zügen betreten dürfen. Es ist ein bisschen wie auf dem Flughafen.
Dann ist unser Zug dran. Wir sitzen in Wagen 16, ganz am Ende des Bahnsteiges.


Der Zug überzeugt wieder durch tolles Design und absolute Sauberkeit.
Thomas sitzt eigentlich auf einem Platz vor mir, aber der nette junge Mann, der den Platz neben mir hat, tauscht ganz selbstverständlich mit Thomas und so können wir nebeneinander sitzen. Vielen Dank!

Pünktlich um 19:09 Uhr kommt der Zug in Shanghai-Hongqiao Railway Station an.


Wir begeben uns zur Metro, müssen wieder durch die Sicherheitskontrolle und dort ist eine lange Schlange.

Mit der Metro Nr.10 geht es bis Yuyuan-Station ohne umzusteigen. Von der U-Bahn-Station sind es nur noch 650 m und das Hotel ist gut zu finden. Um 21:00 Uhr checken wir im Hotel Campanile ein, machen uns frisch und begeben uns gleich zur Promenade THE BUND an den Fluss Huangpu Jiang. Wir wohnen auf der Seite, wo die alten prächtigen Kolonialhäuser stehen. Die Häuser sehen wirklich schön aus und sind geschmackvoll beleuchtet. Auf der anderen Seite des Flusses stehen die modernen Wolkenkratzer umd auch das höchste Gebäude Chinas, der Shanghai-Tower (632m). Alles ist sehr bunt beleuchtet, die Lichter der Fassaden wechseln ständig. Im Halbstundentakt findet eine Laser- und Lichtershow statt. Und wegen der Feiertage sind wieder unendlich viele Leute hier.


Die Polizei hat hier Großeinsatz. Manche Straßen darf man nur in eine Richtung überqueren. Der Verkehr wird ebenfalls geregelt.

Wir bummeln noch ein wenig auf dem THE BUND (der Name ist eine anglo-indische Wortkonstrution, heisst soviel wie «Böschung»), der Flusspromenade und begeben uns langsam in Richtung unseres Hotels. Unterwegs kaufen wir noch frisches Obst.

Gegen 23:00 Uhr sind wir im Hotel und recherchieren noch etwas für die nächsten Tage.

Donnerstag 03.10.2019

Tag: 81 Yellow Mountains

Um 10:00 Uhr bringen uns unsere Hotelbesitzer zum Nine-Dragon-Waterfall. Wir fahren ca. 10 min mit dem Auto für umgerechnet 2:50€, ein fairer Preis.

Unsere Vermieterin bringt uns bis zum Eingang, besorgt noch die Eintrittstickets und erklärt uns, wo der Bus für den Rückweg abfährt.

Entlang des Flusses müssen wir wieder einige hundert Stufen bewältigen und kommen ordentlich ins schwitzen. Die Temperatur liegt bei über 30 Grad Celsius.

Auf dem Weg liegt ein kleiner Tempel. Wir genießen die Abwechslung zu den nahegelegenen, sehr geschäftigen Berggipfeln. Es sind vergleichsweise wenig Leute unterwegs.

Auf dem Spaziergang am kleinen Fluss entlang, sehen wir mehrere Wasserfälle, die momentan auf Grund der Trockenheit nur wenig Wasser führen. Wenn es kräftig geregnet hat, sind sie sicherlich noch beeindruckender.

Das Wasser des Flusses ist kristallklar und wir baden während einer Pause unsere Füße darin. Das Ganze ist umgeben von atemberaubenden Bambuswäldern, die uns glücklicherweise viel Schatten spenden.

Nach drei Stunden verlassen wir das Gebiet wieder dort, wo wir es betreten haben, einen anderen Weg gibt es nicht.
Wir begeben uns zu der Stelle, wo der Bus abfahren soll und warten. Nach wenigen Minuten hält ein Auto und bietet sich als Taxi an. Ich zeige ihm die Adresse auf meinem Handy und frage nach dem Preis. Für 30 Yuan (3,80€) fährt er uns zum Hotel. Eigentlich ist das zu teuer, aber wir haben keine Lust zu verhandeln. Er stellt uns in seinem chinesischen Englisch einige Fragen und zeigt uns im Vorbeifahren gleich noch, wo morgen unser Bus zum Bahnhof nach Huangshan abfährt.

Wir kommen müde im Hotel an, die schwüle Hitze ist heute kaum auszuhalten.

Am Abend essen wir im Restaurant des Hotels. Die Hausdame kümmert sich wieder rührend um uns, erkundigt sich auch, wie wir morgen weiterreisen wollen. An dieser Stelle sei nochmal erwähnt, dass sie kein Wort Englisch spricht und wir alles nur mit einem Online-Übersetzter kommunizieren können. Bei den Übersetzungen kommen oft lustige Formulierungen zustande, es ist schwierig zu verstehen.
Ich denke, die chinesische Sprache ist nicht leicht zu übersetzen, für viele deutsche Worte gibt es keine Übersetzung, es wird einfach umschrieben. So ist zum Beispiel der Koch der «Meister», so wie auch der Busfahrer der «Meister» ist. Und je nachdem, ob man über das Essen oder die Busfahrt spricht, weiß jeder, was gemeint ist.

Wir verabreden für morgen, dass wir um 12:00 Uhr auschecken und dann vom Hotel aus abfahren. Ob der Bus vom Hotel abfährt oder sie uns zum Bus bringt, wissen wir nicht. Wir werden sehen…

Thomas hatte am Morgen seine kaputte Hose zum Nähen im Hotel abgegeben, auch die haben wir jetzt perfekt genäht wiederbekommen.

Die Hausdame bittet uns um eine gute Bewertung für ihr Hotel…Die bekommt sie natürlich sehr gern von uns.

Mittwoch 02.10.2019

Tag: 80 Yellow Mountains

Gestern war der 70. Jahrestag der Volksrepublik China. Das ganze Land feiert eine Woche lang. Wir haben schon an den Vorbereitungen teilhaben dürfen, als wir in Peking und anderen Städten waren. Alles ist geschmückt, mit vielen Lichtern und Fahnen. Vorgestern wurden sogar an einer kleinen Bergpolizeistation hier in Tangkou Fahnen aufgehängt. Wir haben in den vergangenen Wochen hier in China viele Menschen gesehen, die die chinesische Fahne trugen oder sich diese ins Gesicht gemalt hatten, ähnlich wie in Deutschland, wenn unsere Fussballmannschaft zur WM auf Erfolgskurs ist.

Man hat das Gefühl, dass Chinesen stolz auf ihr Land sind und das können sie auch sein, denn China ist für mich ein absoluter Senkrechtstarter. Natürlich hat das Land noch viele Probleme, aber China entwickelt sich so rasant, dass es nicht aufzuhalten ist.
Bestes Beispiel ist der neue Pekinger Flughafen, der in nur 40 Monaten gebaut wurde. Ein gigantisches Projekt, dessen Fertigstellung bis auf den letzten Tag termingerecht eingehalten wurde. Er hat eine Fläche von 40 Fussballfeldern.
Ach ja, was macht eigentlich der Berliner Flughafen, an dem man seit 2006 baut? Es würde mich nicht wundern, wenn die Seidenstraße eher fertig ist als der Berliner Flughafen.

Gestern beim Abendessen haben wir ein Teil der Eröffnungsfeier auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking im chinesischen Fernsehen geschaut. Es glich ein bisschen der Eröffnung einer Olympiade.


Da in den deutschen Medien leider nur die negativen Seiten des Nationalfeiertags dargestellt werden möchten wir hier ein paar postive und wunderschöne Bilder dieses Tages zeigen …


Wahnsinn, was die da auf die Beine gestellt haben.

Der schöne Wahnsinn zieht sich durch das ganze Land und hat auch Tangkou, den Ort, in dem wir uns zur Zeit aufhalten, erreicht. Schon gestern Abend waren deutlich mehr Menschen hier.
Unsere Hausdame vom Hotel hatte uns schon vorgewarnt, wie voll es heute in den Bergen sein würde.

Wir wollen uns also zeitig auf den Weg machen und stehen um 5:00 Uhr auf. Ich schaue aus dem Fenster und sehe, dass schon etliche Leute und Busse unterwegs sind.
Wir frühstücken und machen uns um 6:00 Uhr auf den Weg.
Heute finden wir auch die Bushaltestelle in ca. 1 km Entfernung, da auch hier schon viele Leute sind. Die Abfertigung geht aber zügig voran, denn es sind etliche Busse im Einsatz. Da muss man die Chinesen loben, organisieren können sie. Alles läuft reibungslos. Die Leute drängeln, wir auch…Das ist leider auch eine Eigenart der Chinesen, sie drängeln, was das Zeug hält. So freundlich und hilfsbereit wie sie sind, so drängeln sie auch.

Um 6:30 Uhr sitzen wir im Bus und fahren zur Yuping-Seilbahn. Von hier sind wir vorgestern losgefahren bei unserer ersten Wanderung. Vorab haben wir beschlossen, den Nationalpark nur zu betreten, wenn unser Eintrittsticket von vorgestern noch gültig ist. Eigentlich hatten wir ein 3-Tages-Ticket kaufen wollen und wissen aber nicht, ob das geklappt hat. Ein neues Ticket wollen wir nicht kaufen, da wir schon ahnen, dass uns eine Völkerwanderung erwartet. Am Ticketschalter bestätigt man uns die Gültigkeit des Tickets und so kaufen wir ein Seilbahn-Ticket und fahren nach oben.
Falls es oben zu voll ist, wollen wir gleich wieder nach unten laufen.
In der Gondel der Seilbahn sitzen insgesamt acht Leute.
Eine Familie mit drei Kindern, ein Arbeiter und wir. Als der Kleinste der Familie, ein Junge, uns «Nichtasiaten» in der Seilbahn entdeckt, reißt er den Mund auf (ohne Ton) und zeigt mit den Finger auf uns. Wir lachen…

Oben angekommen, stellen wir fest, dass es zwar schon gut besucht, aber nicht voll ist und laufen nach links in Richtung Lotos Pavillon, durch die Turtlecave, vorbei am Turtle Peak, passieren das Bay Yun Hotel und laufen weiter in Richtung White Goose Hotel und zur Seilbahnstation White Goose. Die meisten Menschen wollen auf den Lotus Peak, den wir glücklicherweise vorgestern schon bestiegen haben. Inzwischen wird es immer voller und es ist schon wieder ganz schön warm.

Yellow Mountains am Morgen

Am Morgen, es ist jetzt 8:00 Uhr, ist es in den Bergen besonders schön, es ist sonnig und deutlich unter uns ziehen die Wolken, ein tolles Bild.
An der Seilbahnstation angekommen, entscheiden wir uns, den Rückweg anzutreten. Es ist ca. 11:00 Uhr. Eigentlich wollten wir eine größere Runde laufen, aber es kommen immer mehr Menschen.

Grandiose Aussicht

Zunächst machen wir eine Pause umd hoffen, dass es nach der Seilbahnstation abwärts leerer wird, weil wir denken, das die meisten Menschen mit der Bahn fahren, aber da irren wir uns. Immer mehr Menschen kommen uns zu Fuß nach oben entgegen, eine einzige Völkerwanderung. Wir sind fast die einzigen, die sich bereits auf den Rückweg machen.

Das Wetter ist jetzt angenehm, wir laufen meist im Schatten. Nach ca. einer halben Stunde wird es deutlich leerer auf dem Weg. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen und machen eine Pause.

Der Abstieg ist heute etwas leichter als vorgestern. Zwischen den Granitstufen gibt es immer mal wieder ein paar Meter, die man auf relativ gerader Strecke läuft, eine echte Wohltat für die Beine.

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle nochmal erwähnen, dass es im Huangshan-Gebirge keine «normalen» Wanderwege gibt, sondern ausschließlich Granittreppen, zumindest in den Gebieten, wo wir uns aufgehalten haben.

Wir kommen an der unteren Station der Yungu-Seilbahn an und von dort fahren Busse weiter. Wir zeigen unsere Hoteladresse in chinesischer Sprache und kaufen Tickets für den Bus.

In Tangkou angekommen, gehen wir in ein Restaurant und essen zu Mittag. Danach brauchen wir erstmal eine Ruhepause im Hotel. Es ist jetzt bereits 15:00 Uhr.

Am Abend schlendern wir durch den kleinen Ort und essen in einem Restaurant unweit von Hotel.

Dienstag 01.10.2019

Tag: 79 Yellow Mountains

Unser Hotel befindet sich im kleinen Ort Tangkou im Distrikt Huangshan am Fuße der Yellow Mountains.

Als ich aufstehe, versagen fast die Beine. Ich muss mich erstmal ein bisschen stretchen, um überhaupt richtig auftreten zu können. Dazu kommt noch ein steifer Nacken, Klasse…

Beim Frühstück entscheiden wir uns wieder für Nudelsuppe, das ist am einfachsten zu erklären.

Die Hausdame fragt uns, was wir heute machen wollen. Wir haben uns für die heißen Thermalquellen (Hot Springs) entschieden. Die Dame bietet uns an, die Tickets für uns zu organisieren und verspricht uns einen besseren Preis. Hört sich überzeugend an und wir bitten Sie, für uns zu buchen.

Wir verbringen noch etwas Zeit in unserem Zimmer, gehen Mittagessen und dann ist es soweit.

Eine Angestellte des Hotels bringt uns um 13:30 Uhr zur nahe gelegenen Bushaltestelle und wartet mit uns, bis der richtige Bus kommt. Die Temperatur beträgt 30 Grad Celsius und es ist etwas bedeckt.

Der Bus fährt ein Stück hoch in die Berge (ca. 15 min) und hält direkt bei den Thermalquellen (Hot Springs).
Wir gehen rein und zeigen unsere Quittung vom Hotel.
Kurz danach sitzen wir in der ersten «Badewanne» und genießen das 40 Grad Celsius heiße Wasser.

Anschließend gönne ich mir eine 60minütige Fußmassage (die Füße gehen hier bis zu den Knien) kombiniert mit einer Schulter-Nacken-Massage. Herrlich, das tut gut nach den Anstrengungen von gestern.
Thomas lässt sich die Ohren reinigen und das dauert tatsächlich eine gute halbe Stunde. Mal sehen, ob er mich jetzt besser versteht…

Wir genießen den Tag in den Hot Springs und gehen von einem Becken ins andere. Es sind ungefähr 20 verschiedene Becken mit heißem Wasser. Eines ist sehr eisenhaltig und hat auf dem Boden heißes Granulat, in dem man mit den Beinen einsackt. Es gibt weitere mit Rosenblättern, Kamillenblüten, Milch u.ä.
Die Anlage ist sehr schön angelegt, wir liegen unter Bäumen und Palmen und es ist auch nicht voll.

Hot Springs Huangshan

Ich versuche gerade WhatsApp zu nutzen, das klappt, wenn überhaupt mal, 10 min am Tag und immer nur kurzzeitig.
Das ist in China nicht gewollt.
Google und alles, was damit zu tun hat, funktioniert auch nicht. Wir haben Probleme mit einer Bank, da wir die App nicht aktualisieren können. Ich rate allen, die nach China reisen, sich verschiedene Karten von verschiedenen Banken zu besorgen. Ansonsten kann man hier echt in Schwierigkeiten geraten.

Hier im Thermalbad gehen gerade die Lichter an, denn es wird schon dunkel (18:00 Uhr). Es ist alles hübsch und dezent beleuchtet.
Wir baden in den verschiedenen Becken und nehmen auch noch ein Fußbad bei den Knabberfische. Das sind kleine Fische, die einem die Hornhaut (wenn man denn welche hat) von den Füßen knabbern. Ist zuerst immer ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber dann lustig und effektiv.

Gegen 19:15 Uhr gehen wir in die Umkleidekabine, machen uns fertig und fahren um 20:00 Uhr mit dem Bus wieder runter zu unserem Hotel. Es sind immer noch 24 Grad.

Die Hausdame kann uns beim Abendessen noch ein paar Fragen zu unserer für morgen geplanten Wanderung beantworten.

Wir packen unsere Rucksäcke, denn morgen geht es früh los.

Montag 30.09.2019

Tag: 78 Yellow Mountains

Am Morgen schauen wir aus dem Fenster und haben einen tollen Blick auf das Huangshan-Gebirge.

Blick aus unserem Hotelfenster

Frühstück gibt es im Hotel, Nudelsuppe und Tee.

Wir machen uns auf den Weg in den Huangshan-Nationalpark.
Zunächst laufen wir an der Straße entlang. Irgendwo fährt auch ein Bus, aber wie finden die Haltestelle nicht. Nach ca. 2 km kommen wir auf einen Wanderweg. Es ist ein schöner Weg und wir treffen nur wenige Leute.
In einem vorbeifließenden Fluss machen wir in dem kalten Wasser unsere Handtücher nass.

Wir gehen noch knapp weitere ca. 3 km bis zur Yuping-Seilbahn. Weil wir bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius jetzt schon völlig durchgeschwitzt sind, entscheiden wir uns, mir der Seilbahn nach oben zu fahren.

Am Ticketschalter kaufen wir Tickets für die Seilbahn und den Eintritt in den Huangshan-Nationalpark. Die Preise sind zwar angeschrieben, aber für uns schlecht nachvollzubar. Wir erklären am Schalter, dass wir nur Seilbahn fahren wollen. Die Dame versucht mit drei Worten Englisch zu erklären, dass wir auch ein Ticket für das Scenic Area Center benötigen. Diesen Begriff benutzt man hier für alles, was groß ist und besichtigt werden kann. Da wir schon ein paar Tage in China sind, verstehen wir, dass damit der Eintritt zum Huangshan-Nationalpark gemeint ist. In China muss man überall Eintritt bezahlen, dafür werden die Sehenswürdigkeiten aber auch sehr gepflegt. Wir wollen ein Eintrittsticket für drei Tage. Ob das geklappt hat, wissen wir leider nicht.
Das Ticket für die Seilbahn kostet 90 Yuan (ca. 11.50€) und der Eintritt für den Park 180 Yuan (ca. 23€) pro Person. Wenn das nur für einen Tag gültig ist, dann wird das hier teuer, denn wir sind vier volle Tage hier. 🤔

Mit der Seilbahn fahren wir ca. 8 min nach oben und genießen die grandiose Aussicht. Das letzte Stück der Seilbahn ist unglaublich steil. Es ist gigantisch, die Berge wirken so hoch und die Felsen sehen so glatt aus.
Man versteht sofort, warum die Yellow Mountains gerade diesen Namen haben – sie sind wirklich gelb. Wunderschön… und ich ahne schon, dass das hier heute kein Spaziergang wird.

Yellow Mountains

Als wir aussteigen, sehen wir viele Touristen, die sich hier an der Bahn natürlich sammeln. Anhand der aufgestellten Tafel mit Karten versuchen wir uns zu orientieren. Das ist nicht so einfach, es gibt so viele Wege. Da wir jetzt schon auf ca. 1150 m Höhe sind und es bis zum Lotos Peak NUR noch 700 hm sind, beschließen wir, diesen heute zu besteigen. Der Lotos Peak ist mit 1860 m der höchste Berge der Yellow Mountains.

Wunderschöne Formationen

Die Ausrüstung dafür haben wir, gute Wanderschuhe, ausreichend Wasser und Essen.

Wir laufen los und es geht gleich ziemlich steil an der rechten Seite des Berges nach oben, meistens über Treppenstufen. Der Weg ist anstrengend, es ist heiß. An einer Stelle ist der Weg so schmal und das Geländer an dem steil abfallenden Felsen so niedrig, dass wir umdrehen müssen, da mich die Höhenangst überkommt. Also gehen wir in die anderen Richtung links vom Berg entlang, das heißt, wir müssen erst einmal wieder ein Stück zurück gehen.

Es gibt noch viele solcher heiklen Situationen, aber so langsam gewöhne ich möglich an die Höhe. Von weitem sehen wir zwischen zwei Felsen eine kleine Brücke, auf der Leute sind. Diese müssen wir auch noch überqueren. Das Gebirge ist umwerfend, so steile Berge habe ich noch nie gesehen, Wahnsinn. Die letzten Meter zum Gipfel sind dann echt fies. Wir klettern auf allen Vieren die hohen Stufen empor. Der Gipfel hat ca. 5 m Durchmesser. Es sind einige Leute hier und alle wollen Fotos machen.
Wir verweilen kurz, machen auch Fotos und steigen wieder ab. Diesmal nehmen wir den anderen Weg. Ich weiß also, dass wir wieder an die Stelle kommen, wo wir vorhin umgekehrt sind. Ätzend…

Die ersten Stufen des Abstiegs sind auch wieder sehr hoch und steil und man schaut seitlich in die Tiefe. Der Mann vor mir setzt sich in die Hocke und klettert runter und ich mache es ihm nach. So sieht man nicht, wie steil es am Rand abwärts geht.

Dann wird der Weg etwas entspannter. Manchmal muss mann zwischen zwei Felsen durch eine Enge und manchmal durch kleine Tunnel. Irgendwann kommen wir an die Stelle, wo wir vorhin umgekehrt sind. Sie ist immer noch sehr anspruchsvoll, kommt mir aber jetzt weniger schlimm vor.

Wir kommen zur Seilbahn und dort ist es jetzt richtig voll, so viele Menschen. Jetzt aber schnell weg hier, wir wollen den Weg nach unten laufen. Ich weiß nicht, ob wir uns anders entschieden hätten, wenn wir gewusst hätten, was uns erwartet. Der ganze Abstieg besteht aus Granittreppen.


Es geht nur über Stufen runter, manchmal auch noch wieder ein Stück hoch, und dann wieder runter, nicht ein einziges Mal geradeaus.

Thomas stellt mir irgendwann die Frage, was einfacher sei, hochlaufen oder runter. Ich sage natürlich runterlaufen, ist doch wohl klar. Jetzt, nachdem wir knapp 1250 Höhenmeter fast ausschließlich über Treppen runtergegengen sind, bin ich da nicht mehr sicher.
Die Beine schmerzen wahnsinnig, zuerst die Waden und später auch die Oberschenkel. Wie müssen immer wieder kurze Pausen machen.

Es geht auch noch ein bisschen verrückter …

Nach 1,5 Stunden Abstieg, hört sich eigentlich nicht viel an, kommen wir an einen Parkplatz, wo Busse weiter nach unten fahren und steigen ein. Wir sind heute ca. 15 km auf anspruchsvollem Gelände gewandert.

Völlig fertig kommen wir im Hotel an und sind uns einig: Das war trotz einiger Trekkingreisen, die wir bereits unternommen haben, der anstrengendste Abstieg, den wir gemacht haben. Nach einem steilen und sehr anspruchsvollen Anstieg meint man immer, der Abstieg wird leichter, aber wir wurden eines Besseren gelehrt.

Aber wir fühlen uns super, die Anstrengung hat sich gelohnt!

Am Abend essen wir im Hotelrestaurant. Wir suchen uns aus dem Kühlschrank des Restaurants einen frischen Fisch aus, bestellen dazu grüne Bohnen und Reis. Wir benutzen immer unsere Übersetzungs-App, da hier kein Englisch gesprochen wird.

Das Essen ist lecker, wir probieren noch eine Flüssigkeit, die sich in einem Glas befindet. In der gelblichen Flüssigkeit befinden sich Beeren und Ingwer. Wie fragen, ob das Alkohol ist. Die Hausdame spricht in ihren Übersetzer und erklärt uns, was das für eine Flüssigkeit ist. Die Übersetzung lautet: “Das ist eine chinesische Droge für ganz kurze Schübe”. Hä? Das lässt ja hoffen…
Ok, also probieren. Ich fange an und muss gleich husten. Das Personal amüsiert sich über uns. Thomas verkraftet es etwas besser. Wenn das Getränk nicht gefühlte 70% Alkohol hätte, könnte man meinen, es sei ein Grappa.

Eigentlich lecker, aber für mich zu stark, muss Thomas austrinken, dazu noch ein Bier…


Tourradar

Gute Nacht!

Sonntag 29.09.2019

Tag: 77 Chongqing – Yellow Mountains

Als wir um 6:30 Uhr durch den Wecker geweckt werden, fährt das Schiff immer noch.
Um 7:00 Uhr frühstücken wir und legen in Chongqing an. (Die zweitgrößte oder gar größte Stadt der Welt? Schon mal gehört? 🤔)

Viele Passagiere verlassen sofort das Schiff. Bis um 9:00 Uhr müssen alle Passagiere das Schiff verlassen haben.

Anlegestelle Chongqing

Um 8:30 Uhr verabschieden wir uns vom Schiff
Yangtse Gold 8, gehen von Bord und begeben uns bei Temperaturen um schwüle 30 Grad Celsius in Richtung U-Bahn. Leider ist der geplante Weg aufgrund einer Baustelle nicht möglich und deshalb gehen wir einen kleinen Umweg.
Chongqing ist in diesem Stadtteil sehr bergig und so müssen wir auf dem ca. 2 km langen Weg zur Metrostation einige Höhenmeter überwinden.


Der Weg führt uns direkt durch einen asiatischen Markt, der voller Menschen ist und noch dazu müssen wir viele Treppenstufen steigen. Als wir endlich den Markt und die Treppen hinter uns haben, brauchen wir eine Pause. Das Wasser läuft nur so am gesamten Körper. Wir trocknen uns ab, setzen uns auf eine Bank und werden mal wieder von allen Seiten angestarrt. Wir machen es genauso, beobachten die Leute und wir können uns Zeit lassen, denn unser Flug geht erst am Abend. Die kurze Ideen eines Stadtbummel verwerfen wir wieder, denn das Gepäck ist zu schwer und es ist jetzt schon heiß.
Die Möglichkeit, eine Gepäckaufbewahrung oder ähnliches zu finden ist zu aufwendig, dazu haben wir jetzt keine Lust.

Also geht es weiter, die U-Bahn ist jetzt ganz in der Nähe, wie kaufen Tickets und fahren mit nur einem Umstieg zum Airport Chongqing Jiangbei T3. Gegen 11:30 Uhr sind wir da und haben noch unendlich viel Zeit. Unser Flug geht erst um 18:30 Uhr.

Wir gehen etwas essen und vertreiben uns die Zeit im Restaurant.

Etwas später gehen wir zum Check-in-Schalter und können einchecken, obwohl es noch fünf Stunden bis zum Abflug ist. Wir fragen, ob ein früherer Flug möglich ist, es gibt aber nur den einen Flug am Abend. Also heißt es warten. Wir geben unser Gepäck auf und müssen beide unsere großen Rucksäcke noch einmal zur Kontrolle öffnen. Zwei Feuerzeuge und unsere Whisky-Medizin dürfen nicht mitfliegen.
Thomas sucht eine gefühlte Ewigkeit nach seinem Feuerzeug, welches sich letztendlich in irgendeiner Hosentasche befindet. Wir besitzen jetzt kein Feuerzeug mehr, dafür wird unser Gepäck mit jedem Flug leichter…

Weiter geht es zur Personen- und Handgepäckskontrolle.
Hier bleibt leider auch noch mein Fläschchen Handdesinfektionamittel auf der Strecke, da es mit einem Aufdruck «Brennbare Flüssigkeit» versehen ist. Ok, in Zukunft kaufe ich Desitücher.

Da wir 1.Klasse gebucht haben (einen anderen Flug gab es nicht mehr), dürfen wir uns in die First Class Lounge am Flughafen begeben. Dort gibt es außer bequemen Sesseln Gratisgetränke und kleine Snacks. Ich schlafe erstmal und Thomas recherchiert schon wieder.

Es ist soweit…eigentlich Boarding-Time, wir begeben uns zu unserem Gate. Leider lesen wir auf der Anzeige, dass unser für 18:30 Uhr gebuchte Flug Verspätung hat. Also heißt es wieder warten. Um 18:50 Uhr dürfen wir endlich einsteigen und um 19:30 Uhr fliegen wir los.

In der ersten Klasse gibt es warmes Essen, danach beginnt auch schon der Landeanflug und um 21:30 Uhr haben wir wieder festen Boden unter den Füßen.

Vom Flughafen nehmen wir ein Taxi, zeigen dem Fahrer die Adresse unseres Hotels in chinesischer Sprache (dank der o.g. App Trip.com kann man sich die Adresse in Landessprache ganz einfach abspeichern) und fahren dann eine knappe Stunde mit dem Taxi. Um 22:30 Uhr kommen wir endlich am Hotel in Huangshan an. Die Leuchtschriften der Hotels sind ausnahmslos in chinesischen Schriftzeichen.
Es wäre für uns fast unmöglich, allein das Hotel zu finden.
Ich würde den Taxifahrer gern warten lassen und mich erstmal davon überzeugen, dass wir am richtigen Hotel sind, aber Thomas bezahlt und ich hoffe, dass es unser gebuchtes Hotel ist.

Glück gehabt…

Es geht in die Yellow Mountains ….

Wir sind gespannt was uns morgen erwartet 😏

Samstag 28.09.2019

Tag: 76 Yangtsefluss – Kreuzfahrt

Heute können wir etwas länger schlafen, denn für den Vormittag ist nichts geplant. Es ist unser letzter Tag auf dem Schiff, morgen erreichen wir Chongqing und von dort fliegen wir nach Huangshan in die Berge. Wir frühstücken und halten uns dann in unserer Kabine auf. Es ist zunächst sehr neblig, aber nach und nach kämpft die Sonne sich durch und es wird zunehmend wärmer. Wir genießen die Fahrt, ich sitze auf unserem Balkon und Thomas hängt im Sessel in der Kabine ab.

Gegen 14:30 Uhr erreichen wir Fengdu und legen dort an.
Fengdu liegt am nördlichen Ufer des Jangtse-Flusses, 175 km von Chongqing und 485 km von Yichang entfernt.

Anlegestelle Femgdu

Der Landkreis Fengdu hat eine fast 2000 Jahre alte Geschichte und besitzt eine besondere Kultur der Geister und des Jenseits. Fengdu ist als Ruhestätte des Totengeistes bekannt.


Ein Teil des Territoriums von Fengdu ist aufgrund des Three Gorges Dam-Projekts im Fluss versunken.

Wir besuchen um 15:00 Uhr die Geisterstadt in Fengdu. Dieses Mal sind nicht so viele Touristen hier. Es gibt eine Seilbahn, aber wir wollen lieber nach oben laufen. Wir genießen die Ruhe und es ist angenehm, hier spazieren zu gehen.

Oben am Tempel

Es ist heiß, aber viele Bäume spenden Schatten.
Gegen 17:30 Uhr sind wir wieder auf dem Schiff, welches ganz in der Nähe liegt.

Um 19:00 Uhr gibt es ein Abschiedsdinner. Wir sitzen an einem großen runden Tisch, insgesamt 10 Personen. Die Speisen werden in die drehbare Mitte des Tisches gestellt und jeder nimmt sich, was er möchte. Es werden ständig neue Speisen aufgetragen, manches kennen wir nicht, aber insgesamt ist es lecker.
Die Chinesen am Tisch erheben regelmäßig ihr Glas und stoßen mit uns an. Was immer sie sagen mögen, es hört sich nett an.

Kurz vor 22:00 Uhr sehen wir viele Lichter, alles ist bunt beleuchtet. Ob das wohl schon Chongqing ist?

Yangtze

Über dem Fluss hängt seit heute nachmittag eine Smogwolke.
Thomas hat rote Augen und ich Atembeschwerden. Es ist echt ätzend. Gerade hier, wo wir das nicht erwartet hätten, erwischt es uns. Bisher war die Luft in den Städten immer erstaunlich gut, hier auf dem Yangtsefluss leider nicht.
Sehr schade, besonders wegen der unbeschreiblich schönen Landschaft, welche man zwischen den Städten mit den Hochhäusern bewundern kann.

Freitag 27.09.2019

Tag: 75 Yangtsefluss – Kreuzfahrt

Um 7:00 Uhr treffen sich alle Passagiere auf dem Sonnendeck. Wir sehen den Sonnenaufgang und fahren durch die Wu-Schlucht. Das ist die zweite Schlucht der Drei Schluchten des Yangtseflusses. Die erste Schlucht (Xiling-Schlucht) haben wir wohl heute Nacht durchquert, sodass wir sie nicht sehen konnten.

Die Wu Schlucht gilt als die bezauberndste unter den drei Schluchten und auch gleichzeitig auf Grund von Wirbeln und Strömungen als gefährlich für Boote.
Es ist 8:00 Uhr und wir steigen auf ein kleineres Schiff, um zu den Lesser Three Gorges (Kleine drei Schluchten) zu fahren.
Es sind noch einige andere Schiffe unterwegs, der Massentourismus ist deutlich zu erkennen, genau das wollten wir eigentlich nicht.
Die Kleinen Drei Schluchten werden auch als strahlende Perle der Drei Schluchten bezeichnet. Lesser Three Gorges erstreckt sich über eine Fläche von 3000 Hektar und liegt neben der Wu-Schlucht am Unterlauf des Daning, einem der Nebenflüsse des Yangtse.
Das als ” Weltwunder ” bekannte Landschaftsgebiet der Kleinen Drei Schluchten besteht aus der Longmen-Schlucht , der Bawu-Schlucht und der Dicui-Schlucht. Jeder von ihnen hat seine Einzigartigkeit und Schönheit.


Yangtze
Besonders beeindrucken mich die vom Berg hängenden Stalaktiten in der Bawu-Schlucht und die hängenden Gräber der alten Ba-Menschen.
Die Gräber befinden sich in Einbuchtungen in den Felsen und man kann sie deutlich erkennen. Man hat die Leute dort vor tausend Jahren beigesetzt, um sie vor wilden Tieren zu schützen. Es gibt keine Zugänge zu den Gräbern, wahrscheinlich hat man diese nach der Beisetzung zerstört, um den Toten ihre Ruhe zu gewähren.

So fahren wir mit dem Schiff durch diese wunderschöne Landschaft und unser Guide erklärt uns einiges. Der Fluss ist von hohen Bergen umgeben und dann sehen wir auch noch eine Affenfamilie.
Leider sieht man im Fluss auch Müll treiben, welcher von kleineren Booten eingesammelt wird.
Außerdem ist die Fahrt überschattet von ununterbrochenen Lautsprecherdurchsagen.
Ich nehme mir meine Kopfhörer und drehe meine Musik auf. Wie schade, dass man diese wirklich anmutende Landschaft nicht etwas ruhiger genießen kann.
Wir fahren zurück zu unserem Schiff und essen zu Mittag. Das Essen ist sehr gut und die Auswahl reichlich. Auch der Service lässt es an nichts fehlen. Gestern hat man uns sogar angeboten, Sonderwünsche wie Pommes frites o.ä. zu erfüllen. Wir haben dankend abgelehnt.
Um 15:00 Uhr werden alle Passagiere auf Sonnendeck 6 gebeten. Thomas schläft, ich gehe hin und höre mir die Erläuterungen an. Dunja und Lucas sind auch nicht da und so übersetzt die freundliche Mitarbeiterin des Schiffes für mich persönlich.
Wir fahren durch die letzte der Drei Schluchten, die Qutang-Schlucht.
Auch hier gibt es wieder viele dieser Einbuchtungen in den hohen steilen Felsen. Sehr beeindruckend…
Kurz danach legt das Schiff an. Es findet ein optionaler Ausflug statt, an dem wir nicht teilnehmen.

Irgendwann liegen drei weitere Schiffe vor und neben uns.
Unseren Balkon können wir jetzt nicht nutzen, weil davor ein anderes Schiff liegt. Macht nichts, es ist sowieso zu heiß.
Um 18:00 Uhr gehen wir zum Essen und trinken die Flasche Sekt, die ich gestern gewonnen habe.
Anschließend setzen wir uns auf unseren Balkon und genießen die Aussicht auf eine beleuchtete Brücke. Die anderen Schiffe sind bereits wieder ausgelaufen.

Brücke

22:30 ĺegt das Schiff ab… Es geht weiter.

Donnerstag 26.09.2019

Tag: 74 Yangtsefluss – Kreuzfahrt

Wir frühstücken im kleinen Restaurant auf Deck 6 und sitzen mit Dunja und Lucas aus Koblenz an einem Tisch. Es sind nur einige Tische eingedeckt, das heißt, es wird in diesem Restaurant nicht voll werden. Wir können in Ruhe ein sehr gutes Frühstück genießen, bei dem auch eine Unterhaltung möglich ist.

Um 8:00 Uhr ist Treffpunkt an der Rezeption, es geht zu den Tribes of the Three Gorges (Stamm der Drei Schluchten), einem der beliebtesten Ausflugsziele für Yangtzeschifffahrer. Wir haben etwas Glück und kommen in eine Ausländergruppe, Bus 658, so dass wir nicht auf chinesisch sondern englisch beschallt werden.

Wir fahren eine Stunde mit dem Bus und entscheiden uns dann gegen die Gruppe und gehen auf eigene Faust durch das malerische Gebiet, welches von üppigen Bergen umgeben ist. Dazwischen gibt es einen kleinen Fluss mit glasklarem Wasser und einem kleinen Wasserfall. Das Ganze wirkt wie ein Gemälde.

Dieser 14 qkm große Ort wurde nicht durch den Bau des Three Gorges Staudammes in Yichang beeinträchtigt.

Leider sind auch hier viele viele Reisegruppen unterwegs. Am schlimmsten sind die Guides mit ihren Mikrofonen, so dass wir die Gesänge der Einheimischen nicht hören können.

Wir überholen ein paar Reisegruppen und es wird etwas ruhiger. Der Ort ist wirklich schön, trotzdem kann ich einen Besuch auf diese Art nicht empfehlen. Wir haben nur zwei Stunden Zeit und können deshalb nur einen kleinen Teil des Gebietes besuchen. Wenn wir mehr Zeit hätten, würden wir uns auch gern die Tempel und höher gelegenen Gebäude ansehen. Leider ist das nicht möglich!

Um 11:20 Uhr treffen wir uns wieder am Bus und fahren zum Schiff zurück. Es gibt ein sehr gutes Mittagsbufett und dann gehen wir in unsere Kabine, denn draußen ist es sehr warm und schwül.

Am Nachmittag legen wir uns auf das Sonnendeck und relaxen.
Es ist sehr ruhig auf dem Schiff, denn fast alle Passagiere sind zum Three George Dam gefahren. Wir hatten keine Lust auf eine weitere Busfahrt heute.

Nach dem Abendessen begeben wir uns in die Bar, wo um 21:00 Uhr der Kapitänsempfang stattfindet.
Die Crew wird vorgestellt, der Kapitän begrüßt die Gäste und stößt mit allen an. Es gibt auch ein kleines Gewinnspiel. Thomas gewinnt eine Flasche Bier und ich eine Flasche Champagner 1,5 l.

Mit dem Ende des Spiels ist auch die Veranstaltung zu Ende. Wir unterhalten uns noch mit unseren beiden deutschen Mitreisenden. Alle Chinesen verlassen schlagartig den Saal, wir trinken in Ruhe aus und verpassen das Auslaufen des Schiffes. Als wir auf Deck 6 ankommen, haben wir schon abgelegt.
Macht nichts, es ist sowieso schon dunkel. Hoffentlich fahren wir nicht nur nachts?!

Danach sitzen wir auf unserem Balkon und freuen uns, dass wir endlich losgefahren sind.

Mittwoch 25.09.2019

Tag: 73 Yichang

Um 8:00 Uhr sind wir am Cruise Terminal. Von dort aus startet unsere Halbtagstour (ca. 50 km) auf dem Yangtsefluss.
Wir sind die einzigen Europäer auf dem Schiff. Es ist relativ voll und laut. Eine Lautsprecherdurchsage übertönt die andere.

Wir buchen uns das VIP-Deck dazu, dort ist es auch voll, aber wir können draußen sitzen.
Das Schiff legt ca. 8:30 Uhr ab. Zunächst sieht man links und recht am Ufer viele Hochhäuser.

Irgendwann müssen wir durch die Schleuse am Gezhouba-Stausee. Wir erleben, wie das Schiff in die Schleuse fährt, dann nach oben geflutet wird und an der anderen Seite wieder rausfährt.

Das Ganze geht relativ schnell.

Danach geht die Fahrt weiter und wird landschaftlich schöner. An den Ufern sieht man jetzt Gebirge mit hohen Bergen, ab und zu eine Schlucht, wunderschön.

Wir fahren bis zu dem Terminal, an dem die Kreuzfahrtschiffe starten.
Von hier bringt uns ein Bus in knapp 1,5 Stunden zurück nach Yichang, wo wir noch schnell etwas essen gehen.
Anschließend packen wir unsere Sachen und checken im Hotel aus.

Ab 16:00 Uhr ist wieder Treffpunkt am Cruise Terminal in Yichang. Da wir heute morgen schon einmal mit einem Schiff von hier gestartet sind, kennen wir uns gut aus. Wir holen unsere Tickets ab und kurz danach sitzen wir im Bus, der zum Kreuzfahrtschiff-Terminal fährt. Auch dort waren wir heute schon einmal. Nach wiederum knapp 1,5 Stunden sind wir da und dürfen auch schon auf unser Schiff, die Yangtse Gold 8.

Es ist ein schönes Schiff, 2013 gebaut. Da es schon recht voll beim Check-in ist, müssen wir einen Moment im Restaurant warten.
Wie zweifeln ein bisschen, ob diese Kreuzfahrt das Richtige für uns ist. Es ist wahnsinnig laut, alle reden durcheinander und ich frage mich, wie ich das fünf Tage aushalten soll.

Außer uns ist noch ein anderes deutsches Pärchen hier, ansonsten nur Asiaten.

Alle Mitarbeiter sind sehr bemüht um die Gäste und nach kurzer Zeit sind wir an der Rezeption an der Reihe.

Man bietet uns ein Upgrade für ein höheres Deck an. Eigentlich haben wir Deck 2 gebucht und entscheiden uns gegen Aufpreis für Deck 6, das oberste Deck des Schiffes. Hier gibt es nur acht Kabinen, während es auf den anderen Decks 34 gibt. Ein großer Unterschied…
Es gibt noch ein weiteres Upgrade, wir können auf Deck 6 in einem gesonderten kleineren Restaurant unseres Mahlzeiten einnehmen. Dieses ist deutlich kleiner als das in Deck 1.
Auch dieses Upgrade nutzen wir.

Wir beziehen unsere Kabine und die Stimmung wird wieder ein bisschen besser. Hier auf Deck 6 ist es ruhig und unsere Kabine ist nett mit einem kleinen Balkon, von dem aus wir einen schönen Blick auf den Fluss haben.

Abendessen ist für heute auf dem Schiff nicht gebucht, man hat aber die Möglichkeit, a la carte an Bord zu essen.
Die Preise sind aber eher überteuert und deshalb entscheiden wir uns, das Schiff noch einmal zu verlassen uns an Land zu essen. Wir melden uns an der Rezeption ab und finden ganz in der Nähe ein kleines Restaurant.
Die Wahl des Essens gestaltet sich schwierig, die Bilder der Speisekarte sind nicht gut zu erkennen und die Texte sind auf chinesisch. Die Übersetzungs-App funktioniert auch nicht, aber der Mitarbeiter des Restaurant lässt sich etwas einfallen. Er ruft eine Bekannte an, der wir dann auf englisch beschreiben, was wir gern essen würden und am Ende bekommen wir sehr reichliches und gutes Essen.

Anschließend kaufen wir im Supermarkt noch Wein und Bier und begeben uns wieder aufs Schiff, versuchen unseren Blog zu gestalten, leider ohne Erfolg, da das Internet zu schlecht ist.

Dann genießen wir unseren Rotwein auf dem unserem kleinen Balkon.

Dienstag 24.09.2019

Tag: 72 Yichang

Im Hotel gibt es ein sehr gutes asiatisches Frühstück.
Obwohl wir ganz gut mit Stäbchen essen können, bringt uns die Bedienung Gabeln. Vielleicht müssen wir doch noch ein bisschen üben.

Anschließend bummeln wir zur nahe gelegenen Chang Jiang Brücke. Wir laufen ein Stück über die Brücke und schauen auf den Fluss. Es ist sehr warm, in der Sonne kaum auszuhalten.
Unter der Brücke sitzen einige Leute, meist ältere, und spielen Karten.

Weiter geht es zum Cruise Terminal, wo morgen Abend der Treffpunkt für unsere Flussfahrt ist. Dort buchen wir noch eine Halbtagstour auf dem Yangtsefluss für morgen vormittag, bei dem wir durch die Gezhouba-Schleuse fahren. Wir werden mit dem Schiff hinfahren und mit dem Bus zurück.

Am Abend begeben wir uns auf die Uferpromenade des Yangtseflusses, die sich über mehrere Kilometer erstreckt.
Die Promenade ist sehr schön angelegt mit vielen Bäumen und dezenter Beleuchtung.
Überall sieht man Menschen, die tanzen. Manche nach moderner Musik, manche nach klassischer chinesischer Musik.
Bei einigen sieht es aus, als wären es Tanzgruppen, aber die meisten scheinen spontan zu tanzen. Viele ältere Leute, aber auch junge.
Es ist toll anzusehen und wirklich beeindruckend, eine andere Kultur. Auch in anderen asiatischen Städten haben wir so etwas schon gesehen.

Eine ältere Dame steht und stretcht ihr Beine, ein Mann macht Qi Gong oder so was ähnliches.
Ein anderer Mann singt chinesische Musik (mit Mikrofon, es gibt aber keinen Hut o.ä., um Geld zu sammeln), dazu spielt ein weiterer Mann ein Blasinstrument, danach singt eine Frau…Alles ist so selbstverständlich, jeder macht, was ihm gefällt. Es gibt keine Getränke wie Bier o.ä., erst als wir weiter gehen, kommen wir an einen Stand mit Fleischspießen und anderen leckeren Sachen und alkoholfreien Getränke.
Und immer wieder tanzende Menschen…

Danach geht es zurück in Richtung Hotel und ich esse Suppe mit gefüllten Teigtaschen und Thomas hat eine Suppe mit Meeresfrüchten.

Montag 23.09.2019

Tag: 71 Xi’an – Yichang

Wir dürfen bis 14:00 Uhr im Zimmer des Hotels bleiben.
Nach dem Frühstück in einer Suppenküche (es gibt eine leckere Suppe und dazu ein mit Rindfleisch gefülltes Fladenbrot, schmeckt wir Corned Beef) packen wir unsere Sachen und nutzen noch das relativ gute Internet des Hotels, um ein paar Dinge zu erledigen.
Kurz nach 14:00 Uhr fahren wir mit der Metro, die vom jetzigen Hotel nur 300m entfernt ist (das ist der Vorteil unseres gestrigen nächtlichen Umzugs) zum Nordbahnhof von Xian. Von dort fährt der Bus (Ausgang Süd) zum Flughafen. Der Airport Bus ist gut ausgeschildert. Als wir an der Haltestelle ankommen, zeigt uns ein Mann, wo wir Tickets kaufen können (gleich neben dem Bus, 25CYN/Pers). Dann steigen wir ein und es geht los. Etwa eine halbe Stunde später erreichen wir den Flughafen.
Da wir am Inlandsflughafen sind, ist alles in Chinesisch angeschrieben. Das einzige, was wir lesen können, ist
“Check-in”. Wir versuchen es zunächst am Automaten, aber für unseren Flug ist das nicht möglich. Also stellen wir uns einfach irgendwo an (die Schlange ist relativ kurz) und als wir an der Reihe sind, erklärt man uns freundlich, wo wir einchecken müssen.
Die Abfertigung ist wieder zügig, alles ist gut organisiert, wie immer in China. Mein Fluggepäck geht ohne weiteres durch, Thomas Rucksack allerdings nicht.
Es piept, als sein Rucksack durch den Scanner geht.
Thomas wird hinter den Schalter gebeten und muss auspacken.
Ein Feuerzeug, welches keines ist sondern nur eine Attrappe, in der man Geld verstecken kann, ist der Verursacher. Außerdem noch die Powerbank und ein Solarakku. Der Beamte findet das “Feuerzeug” lustig. Die Akkus müssen ins Handgepäck, Thomas darf einpacken und das Gepäck geht ein weiteres Mal durch den Scanner, es piept wieder und Thomas darf nochmal auspacken. Dabei findet man sein Pfefferspray. Es werden zwei weitere Beamte hinzugezogen, das Spray wird mit Flugticket und Pass fotografiert und am Ende darf es nicht mitfliegen. Es gibt Schlimmeres, also wieder einpacken, Rucksack wieder durch den Scanner und man glaubt es kaum, es piept wieder. Langsam bekomme ich schlechte Laune, Thomas bleibt cool. Die Beamten tragen es mit einem Lächeln, haben wohl keine Lust auf ein drittes Mal Rucksack gucken und schieben das Gepäck durch.
Wir bekommen unsere Pässe und die Flugtickets. Die Schlange hinter uns wird immer länger, aber alle nehmen es gelassen hin.
Solche Gepäckkontrolle gibt es in Deutschland nicht, dort wird das Gepäck lediglich gewogen.
Auf Grund der scharfen Kontrollen entschließen wir uns, die Sicherheitskontrolle für Personen und Handgepäck sofort zu passieren, denn wir ahnen schon, dass es auch dort länger dauern wird. Erstaunlicherweise kommen wir sofort durch, werden aber gründlich abgetastet. Man darf auch Wasserflaschen usw. mitnehmen.

Wir haben es geschafft, bummeln ein bisschen durch die Airportläden und gehen eine Nudelsuppe essen. Thomas checkt E-Mails und es gibt schlechte Nachrichten. Unser Flug wurde von 19:15 Uhr auf 21:00 Uhr verschoben. Och nö, das heißt, wir sind erst 22:30 Uhr in Yichang und müssen vom Flughafen noch ca.30 km bis zum Hotel. Wir wollen das Hotel über unsere verspätete Ankunft informieren, es gibt aber keine E-Mail-Adresse. Wir kontaktieren Trip.com, über die wir das Zimmer gebucht haben, die schreiben, wir sollen es über WeChat (chinesisches WhatsApp) versuchen. Das funktioniert leider nicht, also schreiben wir noch einmal an Trip.com und bitten diese, das Hotel zu informieren. Wir bekommen schnell eine Rückmeldung, das Hotel weiß Bescheid.

Die Zeit bis zum Abflug ist noch lang, aber es gibt hier am Flughafen überall Massagesessel. Wir gönnen uns jeder
20 min Massage (kostet 30 Yen pro Sessel, ca. 3,75 €).

Danach gibt es noch einen feinen Café Latte und eine Tafel Schokolade (die ist heute ja wohl mal angebracht!)

Um 20:45 Uhr kommt ein Aufruf – wir müssen das Gate wechseln, es geht von Gate 24 nach Gate 5.

Kurz nach 21:00 Uhr ist endlich Boarding, eigentlich sollten wir jetzt abfliegen. Das heißt, wir kommen noch später in Yichang an.

Um 21:30 Uhr fliegen wir endlich los und landen um 22:45 Uhr in Yichang.

Wir nehmen uns ein Taxi und fahren zum Hotel, welches wir um Mitternacht erreichen.

Das Hotelzimmer ist sehr schön und wir schauen direkt auf den Yangtsefluss. Toll eingerichtet, sehr guter Service, Preis – Leistungsverhältnis sehr gut.

Sonntag 22.09.2019

Tag: 70 Xi’an

Heute ist unser letzter Tag in Xi’an. Morgen abend fliegen wir nach Yichang.
Wir haben am Nachmittag eine Fahrradtour auf der Stadtmauer von Xian geplant. Die Mauer ist 14 km lang und man kann sie einmal rundherum passieren.

Bevor wir uns auf den Weg machen, wollen wir die nachgebuchte Nacht in unserem Hotel bezahlen. Das ist nicht möglich, da angeblich irgendwas mit dem Computersystem nicht funktioniert.

Wir sitzen gerade beim Essen (15:00 Uhr) in einem nahegelegenen Restaurant und bekommen eine email von booking.com (dort haben wir unser Hotel gebucht), die besagt, dass unser Hotel unsere Buchung nicht aufrechterhalten kann und man uns ein anderes Zimmer anbietet.
Ich gehe schnell zu unserem Hotel und frage, ob wir wirklich das Zimmer verlassen müssen. Der Mann an der Rezeption sagt mir, dass das Hotel für drei Tage schließen muss, wir aber bleiben dürfen, da wir morgen abreisen. Nur neu ankommende Gäste können nicht einchecken. Ok, alles klar…

Wir machen uns auf den Weg zum Südtor der Stadtmauer, weil man dort die Fahrräder ausleihen kann. Als wir ankommen, erfahren wir, dass die Stadtmauer heute teilweise gesperrt ist und man auch nicht mit den Fahrrädern fahren darf, da dort ein Halbmarathon stattfindet. Das ist schade, aber nicht zu ändern.
Wir kaufen trotzdem ein Ticket und spazieren auf dem freigegeben Abschnitt der beeindruckenden Mauer entlang.

[caption id="attachment_3651" align="aligncenter" width="1024"] Xi’an Stadtmauer

Die knapp 14 Kilometer lange Stadtmauer wurde erstmals
190 v. Chr. fertiggestellt und umgibt einen 14 qkm großen Teil der Stadt. Sie ist 12m hoch und 12-14m breit.
Wir haben heute super Wetter und somit einen herrlichen Blick auf die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten.

Wir schlendern auf der Mauer entlang und verfolgen den Marathon. Es sind viele Läufer unterwegs, einige von ihnen laufen mit der chinesischen Flagge.

Während unseres zweistündigen Spaziergangs werden wir dreimal von Chinesen gefragt, ob sie Fotos mit uns machen dürfen. Eine ältere Frau drückt mir nach der Aufnahme dankend die Hand. Es ist echt rührend. Ich wüsste gern, warum sie die Fotos möchten. Sicherlich sind wir hier in Asien Exoten, aber es gibt doch immer mal wieder europäisch aussehende Touristen.

Xi’an

Langsam wird es dunkel und wir verlassen die Mauer. Wir sehen noch die Siegerehrung des Halbmarathons, das ganze ist eine Riesenparty mit Livemusik.

Xi’an Konzert

Wir machen uns langsam auf den Heimweg und kehren noch in ein Shoppingcenter (es ist Sonntag, nach 20 Uhr) ein.

Die chinesischen Autos 👍

Wir  schauen uns in einer Ausstellung tolle chinesische Autos an und probieren einen Massagesessel aus. Wunderbar…

In der Mall finden wir ein Restaurant, essen zu Abend und begeben uns zum Hotel.

Und dann die böse Überraschung. Wir müssen doch aus dem Zimmer raus. Und es ist schon 21:30 Uhr. Wir packen unsere Rucksäcke und ein Fahrer bringt uns zu irgendeinem Hotel, welches ca 2 km entfernt. Dort sind angeblich Zimmer für uns reserviert. Na da bin ich aber gespannt…
Dort angekommen weiß man natürlich von nichts. Mit uns wartet noch ein anderes betroffenen Pärchen aus London. Es gibt noch zwei freie Zimmer.
Man behandelt uns sehr freundlich, irgendjemand bietet uns Wasser an, eine Angestellte spricht gut Englisch. Die Diskussion geht hin und her, es wird im anderen Hotel angerufen, mittlerweile ist es 23:45 Uhr.
Das Problem ist, dass das Hotel keine Zulassung für Ausländer hat, das heißt, man darf uns kein Zimmer vermieten. Genau aus diesen Grund (fehlende Zulassung) wurde unser bisheriges Hotel geschlossen, wie wir von dem anderen Pärchen erfahren. Wir hatten gestern abend einen Polizeieinsatz im Hotel, haben aber nicht verstanden, worum es geht. Wahrscheinlich gab es eine Kontrolle und daraufhin hat die Polizei wohl angeordnet, das Hotel zu schließen. Aber das sind nur Vermutungen.

Irgendwann entscheidet der Manager des Hotels Vienna (so heißt das Hotel, in dem wir uns gerade befinden), dass wir eine Nacht bleiben dürfen. Wir sind sehr dankbar.

Etwas später geht Thomas noch einmal zur Rezeption und fragt nach dem Wifi- Code und Bier und Cola. Wifi gibt es dort, den Rest nicht. Aber Thomas wird von dem sehr hilfsbereiten Manager zum Supermarkt nebenan begleitet und kann dort um Mitternacht einkaufen.
Wieder einmal haben die Chinesen ihre unendliche Hilfsbereitschaft bewiesen.

Was mir gerade noch einfällt:
Trinkgelder waren bis vor wenigen Jahren in China unbekannt, und auch heute sind sie nicht überall üblich.
Hier in Xian will niemand unser Trinkgeld. Das Zimmermädchen im Hotel lässt das Geld auf dem Bett liegen und im Restaurant wird es heftig abgelehnt. Ich habe manchmal das Gefühl, dass es die Menschen beleidigt.

Samstag 21.09.2019

Tag: 69 Xi’an

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Mauseläum von Qin Shi Huang Di (259–210 v. Chr.), dem ersten Kaiser Chinas und seiner Terrakottaarmee.
Wir fahren mit Bus und U-Bahn zum Hauptbahnhof von Xian und dann vom nahegelegenen Busbahnhof mit dem Bus Nr.306 bis zum Mauseleum (7CYN/Pers. und Tour). Am Busbahnhof muss man aufpassen, dass man nicht in den falschen Bus einsteigt. Dort fahren Busse mit einer Aufschrift “Terrakottamuseum”, das ist aber nicht die Ausgrabungsstätte sondern irgendein anderes Museum.

Eine Frau springt aus einem Bus raus und sagt, wir sollen einsteigen. Das machen wir nicht, denn glücklerweise hat Thomas den Hinweis auf die falschen Busse im Internet gelesen.
Wir nehmen also den Bus Nr.306, fahren eine Stunde und erreichen das Gelände, auf dem sich die Terrakottaarmee befindet.

Als wir ankommen, ist die Kapazität der Anlage noch lange nicht erschöpft, da wir uns zeitig auf den Weg gemacht haben. Es sind zwar schon viele Besucher unterwegs, aber wir können ohne Anstehen ein Ticket kaufen (120CYN/Pers) und die Terrakotta-Armee besichtigen.

Im Jahre 1974 wurde die Armee zufällig entdeckt, als Bauern einen Brunnen graben wollten. Es werden Hunderte von lebensgroßen Soldaten gezeigt.


Die Terrakotta Armee wurde nach Auftrag des Kaisers vor 2200 Jahren gebaut, um ihn nach dem Tode weiter zu beschützen. Historiker glauben, dass etwa 700000 Arbeiter und Sklaven, in ca. 40 Jahren, die Armee gebaut haben. Sie wurden hingerichtet, damit das Mausoleum ein Geheimnis blieb.
In den 3 Gruben, um die man nach der Ausgrabung jeweils eine Halle herumgebaut hat, wurden ungefähr 8000 lebensgroße Figuren entdeckt. Das entspricht einer kompletten Armee, die den Kaiser nach dem Tode beschützen sollte.

Wir besichtigen alle drei Hallen und sind sehr beeindruckt. Nach über 2000 Jahren hat man zufällig so einen Schatz gefunden. Die lebensgroßen Figuren haben alle verschiedene Gesichter.

In Grube 1 ist eine richtige Armee zu sehen. In den anderen Gruben wird dargestellt, wie man alles nach der Entdeckung vorgefunden hat. Es ist auch noch lange nicht alles freigelegt.

Anschließend fahren wir mit einem kostenlosen Shuttlebus (das Eintrittsticket für die Terrakottaarmee beinhaltet die Fahrt) zum Mausoleum des ersten Kaisers von China.

Das Mausoleum des Kaisers Qing Shi Huang befindet sich am Fuße des Berges Li ca. 2 km westlich der Terrakotta-Armee auf einem Gelände von 56 qkm. Es ist das größte erhaltene unterirdische Grab der Welt und nach Schätzungen sogar
90 qkm groß, wobei noch nicht einmal ein Viertel der Grabanlage freigelegt wurde. Es gibt einen riesigen unterirdischen Palast in der Grabanlage, aber die Anlage wurde bis heute nicht geöffnet.

Es gibt in der riesigen Anlage außer einem schönen Park mit dem Grabhügel und natürlich der Terrakotta-Armee nicht viel zu sehen. Die Anlage wird aber Stück für Stück immer mehr erweitert.

Wir laufen einige Kilometer bei kräftigem Sonnenschein (viele Chinesen nutzen dann Regenschirme als Sonnenschutz).
Die Füße schmerzen, wir machen uns auf den Rückweg.

Am Abend essen wir in einem nahegelegenen Restaurant.
Es ist alles voll, aber wir bekommen sofort einen Hocker und eine Plakette mit der Nummer vier und warten draußen. Es dauert nicht lange und wir haben unseren Tisch. Die Speisekarte ist auch in Englisch geschrieben und zu jedem Gericht gibt es ein Foto. Wir haben schon einmal hier gegessen. Das Essen können wir aus verschiedenen Komponenten selbst zusammenstellen.

Die meisten Gäste sind Chinesen. An die nach unserem Empfinden schlechten Tischmanieren vieler Chinesen werden wir uns wohl nie gewöhnen. Der Müll wird einfach im Restaurant auf den Boden geworfen und später vom Personal aufgefegt. Bisher habe ich immer nur beobachtet, dass die Männer alles runterwerfen…Machogehabe???

Freitag 20.09.2019

Tag: 68 Xi’an

Nachdem wir uns online verschiedene Angebote zu einer Kreuzfahrt auf dem Yangtsefluss eingeholt haben, entscheiden wir uns heute für das Schiff Präsident 8, mit dem wir vom 25.09.- 30.09.2019 von Yichang nach Changqing fahren werden. Dann buchen wir noch einen Flug von Xian nach Yichang und ein Hotel, denn von dort startet unser Schiff. Unser Hotel in Xian verlängern wir um eine Nacht, so haben wir hier noch etwas mehr Zeit.

Anschließend gehen wir zum Friseur, ein bisschen Haarpflege muss sein.

Am Nachmittag fahren wir mit der U-Bahn zum Da Ci’en (Barmherzigkeit und Freundlichkeit) Tempel, welcher einer der berühmten buddhistischen Tempel in China ist. Dort befindet sich das Wahrzeichen von Xi’an, die Riesenwildganspagode.

Große Gans Pagode

Wir besichtigen den Tempel und die Pagode und gehen danach eine Suppe essen in einem typischen chinesischen Restaurant. Wir bekommen heißes Wasser, ich glaube es ist Reiswasser. Wir überlegen, was wir damit machen sollen, trinken? Oder Hände waschen? Wir schauen, was die anderen Leute damit machen. Das Wasser ist zum trinken, also probieren wir. Schmeckt irgendwie nach nichts. Die Suppe ist sehr lecker. Wir teilen uns eine, denn die Portionen sind hier einfach zu groß.

Der Park und die ganze Gegend um die Pagode sind reichlich beleuchtet. Es ist so kitschig, dass es schon wieder schön ist. Die Farbe Rot (wie die chinesische Flagge) scheint eine große Rolle zu spielen.
Ich glaube, es findet gerade ein Festival statt. Leider wissen wir nicht, was hier los ist. Es gibt überall Verkaufsstände und Musik und Tanzgruppen.

Viele Skulpturen

Etwas später gehen wir in eine Shoppingmall, alles ist wieder riesengroß, hochmodern und luxuriös mit vielen Geschäften und Restaurants.

Im Kaufhaus

Danach schauen wir uns die Xian Musical Fontain Show an, eine Show mit Musik, Wasser und Laser. Die Show ist schön und wir genießen sie. Sie findet jeden Tag statt außer Sonntag.

Donnerstag 19.09.2019

Tag: 67 Xi’an

Mit der Entdeckung der Terrakotta-Armee 1974 wurde die ehemalige Kaiserstadt Xian über Nacht weltberühmt.
Xian ist die älteste der vier großen antiken Hauptstädte Chinas und diente als Hauptstadt von 13 Dynastien, die sich über einen Zeitraum von 1100 Jahren ab 221 v. Chr. ausbreiteten.
Xian war der östliche Endpunkt der Seidenstraße und spielt eine sehr wichtige Rolle in der chinesischen Geschichte.

Es regnet stark. Wir bekommen ein gutes Frühstück und bleiben bis zum frühen Nachmittag im Hotel. Dann lässt der Regen nach und wir gehen shoppen.
In einem Einkaufscenter bekommen wir ein paar schöne und praktische Outdoorklamotten. Wir müssen auf sehr gute Qualität achten, denn unsere Kleidung wird auf der Reise stark beansprucht. Außerdem muss sie pflegeleicht sein.
Anschließend essen wir in dem Center sehr preiswert und lecker zu Mittag.

Danach schlendern wir durch die Innenstadt vorbei am Trommelturm und am Glockenturm bis hin zum Muslimischen Viertel. Dort herrscht reges Treiben. In den zahlreichen kleinen Gassen kann man alles mögliche kaufen. Es gibt leckere Speisen, aber auch Kleidung und traditionelle Handwerkskunst.


Wir kaufen frische Maronen, sie sind noch warm und schmecken lecker.

Anschließend besuchen wir die Große Moschee.


Die Moschee befindet sich nahe dem Trommelturm in der Huajue-Gasse. Sie ist eine der ältesten und berühmtesten Moscheen des Landes. Sie wurde in der Tang-Dynastie (in der Zeit des Herrschers Xuanzong, 685–762) am östlichen Ende der Seidenstraße erbaut.

Sie wird noch heute von chinesischen Muslimen als Gebetsort genutzt. Anders als die meisten Moscheen im Nahen Osten oder anderen arabischen Ländern ist die Moschee von Xian in ihrem Bau- und Architekturstil vollkommen chinesisch geprägt.

Mittwoch 18.09.2019

Tag: 66 Xi’an

Um 10:15 Uhr fährt uns Angelas Mann zum Bahnhof in Gubaikou. Der Bahnhof liegt ziemlich weit oben am Berg und man kann mit dem Auto nicht hochfahren. Wir müssen ca. 200 Stufen mit unserem Gepäck steigen.
Wir kaufen unsere Bahntickets und passieren die Sicherheitskontrolle. Beim Durchchecken des Gepäcks durch den Scanner sehen die Sicherheitsleute meine Nagelschere im Rucksack. Ich muss auspacken. Dabei kommt noch mein Taschenmesser und ein Reisebesteck bestehend aus Messer und Gabel zum Vorschein. Der Beamte holt ein Formular, ich muss meine Namen notieren, dann macht er ein Foto vom Formular und den beschlagnahmten Teilen und das Ganze dauert eine gefühlte Ewigkeit. Uns sitzt die Zeit im Nacken, der Zug fährt in Kürze los.

Beschlagnahmt für Zugfahrt

Der Beamte telefoniert und dann kommt eine Zugbegleiterin, nimmt die beschlagnahmten Sachen und geleitet uns zum Zug. Wenn wir ihre Erklärungen auf chinesisch richtig verstanden haben, bekommen wir die Sachen bei Ankunft des Zuges in Peking wieder.
Wir schaffen den Zug und fahren um 11:09 Uhr los nach Peking Huangtudian.
Der Zug ist toll, in unserem Abteil sitzen mit uns insgesamt nur vier Leute.

Im Zug von Gubeikou nach Peking

Kurz vor Ankunft des Zuges in Peking gibt der Mann, der vor uns sitzt, uns die beschlagnahmten Sachen zurück. Er gehört offensichtlich zum Sicherheitspersonal, was wir bis dahin nicht wussten.
Gegen 14:00 Uhr erreichen wir Peking Huangtudian Station. Wir müssen mit der U-Bahn zum Bahnhof Peking West, dabei auch noch zweimal umsteigen. Das ist kein Problem, denn mittlerweile kennen wir uns im U-Bahnnetz von Peking gut aus (was auch nicht so schwierig ist, denn alles ist gut organisiert und ausgeschildert).
Wir erreichen Peking West kurz nach 15:00 Uhr und jetzt müssen wir uns wirklich sputen, um den Zug um 15:45 nach Xian zu erreichen. Nachdem wir die Metrostation verlassen haben, müssen wir wieder durch eine Sicherheitskontrolle, um in den Bahnhof zu gelangen. Wenn ich hier wieder auspacken muss, wird es eng, den Zug zu schaffen.
Aber wie haben Glück, Schere und Messer werden übersehen und wir können schnell passieren.
Der Bahnhof ist sehr voll und wir finden den Ticketschalter nicht. Wir haben zwar Tickets online gebucht und bezahlt, müssen diese aber am Schalter noch abholen. Irgendwann finden wir das Ticketoffice, zum Glück sind mehrere Schalter offen und es geht zügig. Als wir dran sind, erklärt uns der Verkäufer irgendetwas, was wir nicht verstehen. In diesem Moment finde ich damit ab, dass wir den Zug nicht mehr schaffen können und noch eine Nacht in Peking bleiben müssen…es gibt Schlimmeres.
Der Verkäufer schickt uns zu einem anderen Schalter. Wir zeigen erneut unsere Bestätigungsmail und unsere Pässe und bekommen unkompliziert unsere Tickets und man erklärt uns auch noch auf Englisch den Weg zum Zug.
Mittlerweile ist es kurz nach halb vier, keine 15 Minuten mehr bis zur Abfahrt. Wir sollen zu Bahnsteig 8, denken wir zumindest. Und noch eine Kontrolle, wieder Tickets und Pässe vorlegen, Stempel aufs Ticket und weiter. Bahnsteig 8 stellt sich dann als Wartesaal 8 heraus, dem mindestens vier Bahnsteige angeschlossen sind. Wir finden uns gut zurecht und dann geht’s wie am Flughafen zum Check-in und zu Bahnsteig 12. Alles ist übersichtlich angeschrieben, Zugnummer, Bahnsteig, Abfahrtzeit.

Abfahrt in Peking

Der Zug ist lang und bis zu Wagen 11 ist es noch ein Stück zu laufen. Wir steigen ein, finden unsere gebuchten Plätze und kurz danach fährt der Zug los. Es ist kein Platz mehr frei, der Zug ist ausgebucht. Wir fahren in der zweiten Klasse. Ich kann nur staunen. Die Zugbegleiterinnen sind chic angezogen, die Fußböden werden mehrmals gefegt und gewischt! Sofort nach der Abfahrt bieten Zugbegleiterinnen Snacks, Getränken und etwas später auch warme Speisen zum Verkauf an. Ich komme mir vor wie bei einer erstklassigen Airline und wohlbemerkt, wir fahren nur in der zweiten Klasse!

Im Zug von Peking nach Xi’an

Nach drei Stunden leert sich der Zug zunehmend. Bald sind nur noch wenige Passagiere an Bord. Wir passieren eine Großstadt nach der anderen, Millionenstädte, von denen wir noch nie gehört haben.
Bei einer Geschwindigkeit von mehr als 300 kmh schaffen wir die Strecke (über 1000 km) in 5.5 Stunden.

Highspeed Train

Pünktlich um 21:18 Uhr erreichen wir Xian.
Draußen ist es noch warm, ca. 26 Grad Celsius und offensichtlich hat es geregnet. Wir verlassen den Bahnhof, müssen dabei nochmal unser Zugticket vorzeigen und gehen zur U-Bahn. Dort werden wir sofort von einem Mann angesprochen (ein Mitarbeiter der Bahn) und er ist zeigt uns, wo wir die Tickets für die U-Bahn kaufen können. Wir kaufen gleich ein 3-Tages-Ticket und fahren bis zur Yongningmen Station. Unser Hotel befindet sich nur 550 m von der U-Bahn-Station entfernt, zumindest laut der Beschreibung. Leider stimmen die Koordinaten nicht und deshalb finden wir das Hotel nicht. Thomas ruft im Hotel an. Sinnlos, die Dame spricht ein für uns nicht verständliches Englisch. Wir bitten einen Chinesen (ein Wachmann in einem Gebäude) mit der Frau vom Hotel zu telefonieren. Er erklärt uns anschließend den Weg und als er merkt, dass wir ihn nicht verstehen, geht er mit uns los. Wir müssen noch ein Stück gehen, dann ruft er nochmal im Hotel an und wir finden es endlich. Wir sind ihm sehr dankbar. Mittlerweile ist es 23:00 Uhr.
Wir beziehen unser Zimmer, welches wirklich schön ist. Es ist sehr kreativ eingerichtet mit vielen schönen und gemütlichen Details.
Wir gehen noch etwas essen und um 1:00 Uhr ist endlich Nachtruhe.

Dienstag 17.09.2019

Tag: 65 Gubeikou – Chinesische Mauer

Angelas Mann fährt uns um 10:00 Uhr mit dem Auto zum Jinshanling Mauerabschnitt. Vom Ticketoffice fahren wir ein Stück mit einem kleinen Shuttlebus bis an den Fuß der Mauer.

Jinshanling Great Wall

Um 10:45 Uhr starten wir von hier aus, um die ca. 8 km bis zum Gubaikou Mauerabschnitt, an welchem wir wohnen, zu wandern.
Das erste Stück ist sehr gut begehbar, weil es restauriert ist. Dort sind auch einige Touristen unterwegs, hauptsächlich Europäer. Die Sonne scheint und es wird langsam ganz schön warm.
Die Mauer ist ein imposantes gigantischers Bauwerk. Sie dreht und wendet sich wie eine Schlange, so weit man schauen kann.

Jinshanling Great Wall

Nach einiger Zeit müssen wir die Mauer verlassen, da sie durch militärisches Sperrgebiet führt.
Zunächst verläuft der Weg neben der Mauer, dann entfernt er sich davon. Die Anzahl der Wanderer wird geringer. Manchmal treffen wir Reisegruppen, aber man verliert sich auch immer wieder.

Wir laufen durch den Wald und durch Wiesen auf sehr schmalen Pfaden und sind irgendwann nicht mehr sicher, ob wir richtig sind. Wir treffen einen Chinesen, wahrscheinlich der Guide einer Gruppe, und fragen nach dem Weg. Wir sind richtig, also geht es weiter. Nach knapp zwei Stunden können wir wieder auf die Mauer.
Es ist anstrengend, die Waden schmerzen durch das ständige Auf und Ab.
Die Mauer ist jetzt nicht mehr so leicht begehbar. Dieser Teil ist nicht restauriert. Die Stufen sind teilweise sehr kaputt und von unterschiedlicher Höhe, Geländer sind nicht mehr vorhanden, oft ist es obendrein sehr steil und wir klettern auf allen Vieren.

Jinshanling Great Wall

Irgendwann kommen wir ans Ziel und steigen ab. Gegen 16:00 Uhr sind wir in unserer Unterkunft.

Nach einer kurzen Pause steigen wir um 17:00 Uhr nochmal zur Mauer bei Gubaikou auf (ca. 30 min) und wollen den Sonnenuntergang schauen. Wir sind fast allein da oben.
Der Sonnenuntergang ist heute nicht so spektakulär, aber wir haben einen schönen Rundumblick und genießen die Ruhe.

Great Wall am Abends

Es war ein schöner Tag. Zur Abwechslung mussten wir uns heute mal ganz schön anstrengen 😉

Morgen geht es weiter nach Xian. Ich freue mich am meisten auf die Terrakottaarmee.

P.S. Ich habe heute vergessen, meinen Lichtschutzfaktor 50 aufzutragen und sehe jetzt aus wie eine Eule (Sonnenbrille).

Montag 16.09.2019

Tag: 64 Gubeikou – Chinesische Mauer

Nach dem Frühstück gehen wir in den Hausgarten. Dort sind Angelas Eltern dabei, Gemüse zu verarbeiten. Die Früchte, die aussehen wie Riesenbirnen mit einem weichen Fell, werden dünn geschält, dann werden mit einem Spezialwerkzeug lange dünne Fäden daraus geschnitten und anschließend zum Trocknen aufgehängt. Das Spezialwerkzeug hat Angelas Vater aus einem Stück Holz, ähnlich einem Bleistift, und einer Blechschlaufe gefertigt. Angelas Mutter schneidet Auberginen (diese hier sind rund) und steckt sie zum Trocknen auf den Zaun. Ich versuche es auch einmal…

Hausarbeit

Nach dem Mittagessen lassen wir uns zum Simatai Mauerabschnitt fahren.
Wir wollen die restaurierte Mauer vom Simatai und die Gubei Water Town besuchen.
Die restaurierte Grosse Mauer bei Simatai ist 5,4 km lang, hat 35 Signaltürme und ist größtenteils begehbar.
Wir kaufen Kombitickets für Gubai Water Town, den Besuch der Mauer und ein One Way Ticket für die Seilbahn.
Zunächst schauen wir uns in der Gubai Water Town um und sind begeistert.

Gubei Water Town

Die Wasserstadt umgibt das wunderschönen Mandarin Duck Lake Reservoir und lehnt sich an die Große Mauer von Simatai.
Die Gubai Water Town ist eine Kombination aus Bergen, Wasser und alten Dörfern. Die meisten Gebäude sind im traditionellen Hofstil rekonstruiert.
Der Ferienort erstreckt sich über eine Fläche von 9 Quadratkilometern und umfasst zwei malerische Viertel, die Wasserstadt Gubei und die Große Mauer von Simatai.
Am Fuß der Simatai-Mauer gibt es den gleichnamigen Stausee mit einem Volumen von 50000 Kubikmetern.
Diese Stadt ist wunderschön, altmodisch und elegant zugleich. Zwischen den Straßen gibt es zahlreiche Flusskanäle.

Wir fahren ca. 7 min mit der Seilbahn nach oben. Danach müssen wir noch etliche steile Stufen steigen, um auf die Mauer zu kommen. Als wir oben ankommen, laufen wir nach rechts bis zu Turm 10 und es geht immer noch mehr oder weniger steil nach oben. Ab Wachturm 10 ist die Mauer gesperrt und durch einen Wachmann wird sichergestellt, dass niemand dort weiterläuft. Es sieht so aus, als ob die weiterführende Mauer restauriert wird.

Ein Teilabschnitt

Wir gehen ein kleines Stück zurück und suchen uns ein Plätzchen zum Entspannen. Es ist herrlich hier oben, wir sind ganz allein, den meisten Leuten ist der Aufstieg wohl zu anstrengend. Wir wollen jetzt bis zum Sonnenuntergang warten und später den Blick auf die beleutete Wasserstadt genießen. Leider werden wir um Punkt 16:30 Uhr aufgefordert, die Mauer zu verlassen. Zunächst gehen wir davon aus, dass wir nur ein Stück zurückgehen müssen, denn wir wissen, dass zwischen Wachturm 5 und 6 am Abend die Mauer für Besucher freigegeben wird. Aber wir haben das falsche Ticket. Die gesamte Mauer von Simatai wird geräumt. Kein Besucher darf oben bleiben. Wir gehen also ca. eine Stunde nach unten und da wir die letzten Besucher sind, begleitet ums der Wachmann bis nach unten. Die gesamte Mauer wird kontrolliert, damit auch niemand oben bleibt.

Unten angekommen sehen wir dann schon die lange Schlange der Leute (hauptsächlich Reisegruppen), die jetzt mit der Seilbahn nach oben und später nach unten fahren wollen und sind eigentlich froh, nicht mehr oben zu sein. Das artet wirklich in Massentourismus aus.
Es ist also möglich, ein Abendticket zu kaufen. Man muss dann aber mit der Seilbahn hoch und auch wieder runter.

Wir schlendern wieder durch die Stadt und es wird langsam dunkel. Jetzt ist alles wunderschön beleuchtet, es gibt zahlreiche Restaurants und kleine Läden, einfach toll.
Die Mauer ist jetzt auch beleuchtet und das Gebirge wird angestrahlt. Das sieht von unten wirklich schön aus.

Die Mauer bei Simatai

Es gibt auch einige kleine Hotels und Pensionen. Ob hier überhaupt jemand dauerhaft wohnt, wissen wir nicht. Wir werden morgen mal unsere Vermieterin Angela fragen.
In einem Restaurant essen wir zu Abend und danach schauen wir uns die Wasserfontänen – und Lasershow an.
Toll gemacht…

Gubei Water Town

Wir schlendern weiter und sehen rote Ballons am Himmel, die alle gleichmäßig fliegen und fragen uns, wie das möglich ist.
Auf einmal summt es am Himmel und lauter bunte Lichter erscheinen. Es sind mehrere Hundert Dronen, so wie auch die Ballons eben Dronen waren. Am Himmel entstehen verschiedene Formationen, wie z.B. die chinesische Fahne, Tempelbilder, Menschen…

Verschiedene Figuren

Alles durch Dronen mit verschiedenen Lichtern dargestellt. So etwas haben wir noch nie gesehen und wäre nicht das Summen der Dronen zu hören, würden wir uns nicht erklären können, was wir sehen. Unglaublich, aber wir sind eben in China…

Wir genießen noch die schöne Atmosphäre und lassen uns gegen 21:00 Uhr von Angelas Mann abholen.
Während wir auf das Auto warten, steigen vier Chinesen aus einem Taxi. Einer von ihnen kommt sofort auf uns zu und fragt uns auf englisch, ob er uns helfen kann. Wir lehnen dankend ab und sind mal wieder schwer beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Chinesen.

Fazit für heute :
Gubei Water Town muss man sich anschauen, wenn man in der Nähe ist. Es ist sehr touristisch, aber absolut sehenswert und nahezu perfekt mit so vielen wunderbaren Details und der beeindruckenden Beleuchtung am Abend.
Die Mauer von Simatai ist sehr schön. Wir hatten Glück, denn es waren fast keine Leute oben.

Die Mauer von Gubeikou hat mir persönlich fast besser gefallen, da sie nicht rekonstruiert wurde, sondern noch ursprünglich ist, damit auch weniger touristisch und man kann dort sehr unkompliziert mit nur wenigen Leuten den Sonnenuntergang beobachten.

Sonntag 15.09.2019

Tag: 63 Gubeikou – Chinesische Mauer

Wir wohnen ca. 4 km von der Stadt Gubeikou entfernt in einem kleinen Dorf, welches nur zehn Gehminuten vom Fuße der Großen Mauer entfernt liegt.
Die Pension, in der wir wohnen hat nur ca. 10 Zimmer und es gibt hier einen schönen Garten, der teilweise überdacht ist, und in dem viel frisches Gemüse wächst. Hier gibt es verschiedene Kürbisse, Schlangengurken, die ganz lang und dünn sind, Tomaten, Paprika, Bohnen, Zwiebeln und Gemüsesorten, die wir nicht kennen.
Die ganze Familie um unsere Vermieterin Angela (das ist ihr “Künstlername”, weil der richtige Name für die Touristen zu schwierig ist) hilft bei der Bewirtschaftung mit.

In unserer Pension

Wir bekommen ein gutes Frühstück und danach machen wir uns auf den Weg zur Mauer.
Schon als Kind hat mich dieses Bauwerk fasziniert.

Im Jahre 1987 wurde die Chinesische Mauer, eines der größten Wunder der Welt, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Wie ein gigantischer Drache schlängelt sie sich auf und ab über Wüsten, Wiesen, Berge und Hochebenen, die sich etwa 21.196 Kilometer von Ost nach West in China erstrecken. Sie ist eine beeindruckende Meisterleistung der antiken Verteidigungsarchitektur.
Einige Mauerabschnitte liegen in Trümmern bzw. sind nicht mehr vorhanden.
Die Chinesische Mauer ist jedoch aufgrund ihrer architektonischen Größe und historischen Bedeutung (ca. 2700 Jahre Geschichte) immer noch eine der beliebtesten Attraktionen auf der ganzen Welt.

Nachdem wir am Fuße der Großen Mauer von Gubeikou Eintritt bezahlt haben (25 Yuan~3 € pro Person), laufen wir den recht steilen Anstieg zur Mauer hinauf. Die Mauer wurde entlang des Yan-Gebirges gebaut und wurde nie rekonstruiert, daher ist sie etwas baufällig, hat aber ihre ursprüngliche Schönheit behalten. Mehr als 130 Schlachten wurden hier in der chinesischen Geschichte ausgetragen.
Die Mauer ist an einigen Stellen ziemlich kaputt, aber die kriechende Wand und die alten Wachtürme erinnern an längst vergangene Zeiten.
So laufen wir also auf der Mauer entlang und es geht immer mal wieder auf- und abwärts. Soweit das Auge reicht, kann man den Verlauf der Mauer sehen, ein unglaubliches Bild.
Und das Gebirge rundherum ist komplett grün, man sieht immer wieder Täler und hohe Berge.

Ausblick

Es sind wenig Leute hier unterwegs, wir treffen max. 20 während unserer 4 km langen Wanderung auf der Mauer.
Das liegt wohl daran, dass dieser Teil nicht rekonstruiert wurde. Uns gefällt es hier sehr gut, vor allem genießen wir nach fünf Tagen in Peking die Ruhe.

Das Wetter ist warm und sonnig und die Temperatur steigt bis auf ca. 26 Grad Celsius. Gefühlt ist die Temperatur höher, weil die Luft sehr feucht ist.
Nach drei Stunden Wanderung verlassen wir die Mauer und gehen abwärts in die Stadt Gubeikou. Dort finden wir ein Restaurant zum Mittagessen (die Portionen sind wieder viel zu groß), und danach schlendern wir durch die kleinen Gassen und eine Tempelanlage. Es ist alles so schön angelegt und so gepflegt und wir fragen uns, für wen das alles ist, denn es sind außer uns kaum Touristen hier.
Auf unserem einstündigen Weg zu unserer Pension kommen wir an vielen Gemüsegärten vorbei und an einem riesigen Blumenfeld, hier treffen wir niemanden.

Wir machen eine Pause in der Pension und steigen um 17:00 Uhr noch einmal den steilen Weg zur Mauer auf, denn wir wollen den Sonnenuntergang sehen.
Plötzlich springt ein Junge aus einem parkenden Auto, kommt auf uns zu, artikuliert aufgeregt mit seinem Handy und redet auf uns ein. Wir verstehen ihn anfangs nicht, begreifen dann aber, dass er ein Foto mit uns möchte.
Ok, wir machen ein Foto mit ihm und er stößt einen Freudenschrei aus und bedankt sich. Unglaublich, wie unser europäisches Aussehen die Leute hier fasziniert.

Der Sonnenuntergang oben auf der Mauer ist schön, auch wenn einige Wolken unterwegs sind. Es ist herrlich und als wir nach dem Abstieg wieder unten ankommen, ist es fast dunkel.

Sonnenuntergang

Wir bekommen bei Angela ein reichhaltiges und sehr schmackhaftes Abendessen.

Unser Tag heute war so, wie wir es lieben. Viel Wandern mit einiger Anstrengung, tolles Wetter und eine wirklich ruhige Umgebung mit einer sagenhaften Geschichte.

Wir freuen uns auf morgen…

Samstag 14.09.2019

Tag: 62 Peking – Gubeikou

Wir müssen uns heute von Peking verabschieden. Da die Stadt seit gestern übervoll ist, fällt uns der Abschied etwas leichter.

Zum Frühstück gehen wir noch einmal in unsere Lieblingssuppenküche. Wir essen Suppe mit gefüllten Teigtaschen, sehr lecker. Dazu gibt es einen Becher mit kaltem Früchtetee, den es hier überall zu kaufen gibt.
Er wird aus verschiedenen Früchten und Teeblumen mit Wasser und Zucker lange geköchelt, dann gekühlt und er ist sehr erfrischend.

Anschließend gehen wir zum Hotel und packen unsere Rucksäcke.
Um 11:30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Unser Ziel ist heute die Große Chinesische Mauer bei Gubeikou. Dort haben wir ein Hotel für vier Nächte gebucht.

An der U-Bahn-Station Qianmen müssen wir leider feststellen, dass diese heute wegen des Volksfestes in Peking geschlossen ist. Leider finden wir keinen Hinweis darauf, wie wir anderweitig fahren können. Sofort kommt uns ein junger Chinese zu Hilfe. Mit seiner App versucht er, einen Bus für uns zu finden, läuft mit uns von A nach B und kann uns letztendlich aber nicht weiterhelfen.
Wir gehen dann nochmal allein zur U-Bahn-Station und zeigen auf unserer App, wo wir hinwollen. Die Dame zeigt in eine Richtung, dort soll ein Bus fahren. Wir gehen dorthin und finden den Bus, steigen ein und dann versteht uns die Fahrkartenverkäuferin im Bus nicht. Sie brüllt durch den ganzen Bus (vermutlich hat sie gefragt, ob irgendwer Englisch spricht) und dann kommt eine junge Frau und hilft weiter. Wir bekommen unsere Tickets und steigen an der U-Bahn-Station Chongwenmen aus. Zum Glück haben wir noch ausreichend Zeit, denn wir müssen auch noch ein Bahnticket kaufen. Wir sind mit der U-Bahn ca. 45 min unterwegs, müssen einmal in Gongzhimen umsteigen.

An der U-Bahn-Station Huoying steigen wir aus und folgen den Anweisungen, um zum Bahnhof Huangtudian zu gelangen. Wir müssen eine lange Strecke unter der Erde zurücklegen.
Als wir endlich am Ziel sind, erfahren wir, dass auch hier wegen des Festes kein Zug fährt und wir erst übermorgen weiterfahren können. Na toll…

Thomas ruft im Hotel in Gubeikou an und bittet um Hilfe. Zum Glück spricht man dort Englisch. Die Dame vom Hotel beschreibt uns, wie wir weiterreisen können. Wir steigen wieder in die U-Bahn und fahren zurück nach Dongzhimen.
In der U-Bahn spricht mich ein junger Mann an und hält mir 10 Yuan unter die Nase. Ich verstehe nicht, was er will. Plötzlich geht mir ein Licht auf, ich habe den Schein verloren. Vielen Dank…

In Dongzhimen gibt es einen großen Busbahnhof.
Von dort nehmen wir den Expressbus Nr. 980 nach Miyun.


Die Städte gehen nahtlos ineinander über. Wir wissen nicht, wann Peking endet und wann Miyun anfängt. Alles ist bebaut mit mehr oder weniger hohen Hochhäusern.
Trotzdem sieht man auch hier immer wieder Parks und ganz viele Bäume.

Nach ca. einer Stunde kommen wir in Miyun an (der Mann, der im Bus neben mir sitzt, sagt uns Bescheid, als wir aussteigen müssen) und machen erstmal eine kurze Pause am Fluss, der sich in der Nähe der Bushaltestelle befindet. Es gibt einen Snack und etwas zu trinken.
Dann geht es weiter. Der Bus Nr.25 nach Gubeikou soll auf der anderen Straßenseite abfahren. Beim Überqueren der Straße kommt er schon angefahren und wir rennen noch ein Stück, um ihn zu schaffen.

Im Bus

Die Busfahrt ist schön, denn jetzt werden die Häuser und die Straßen kleiner, man sieht Felder, Bäume, Flüsse, Gebirge und irgendwann die große Mauer.
Wir sehen, wie die Sonne in leuchtendem Orange hinter den Bergen untergeht. Wunderschön…

Für die gesamte Fahrt mit den beiden Bussen haben wir für 120 km 3,50 € pro Person bezahlt.

Gegen 18:15 Uhr sind wir endlich in Gubeikou, es wird schon dunkel. Thomas ruft noch einmal im Hotel an, damit man uns mit dem Auto abholt. Ich gehe schnell in einen Minimarkt und hole Wasser, denn wir haben Durst.

Dann kommt auch schon das Taxi.

Im Dunkeln kommen wir im Hotel an, beziehen unser Zimmer und bekommen Abendessen. Es gibt Kräuteromelett, Reis, Fisch, Hähnchenfleisch, Grüne Bohnen und Suppe.
Obwohl wir großen Hunger haben, können wir nicht alles aufessen.

Wir haben noch ein paar Fragen zur Großen Mauer, die uns Angela, die Chefin, beantwortet. Nun freuen wir uns auf morgen und auf das große Erlebnis, auf der Chinesichen Mauer, dem größten Bauwerk der Welt, zu wandern.

Noch ein Wort zu den Chinesen:
Wir waren schon in einigen Ländern dieser Welt unterwegs, aber was wir hier in Sachen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft erleben, ist kaum vorstellbar.
Sobald man sich nur suchend umschaut, oder im Bus auf seine Verkehrsapp schaut, kommt sofort jemand und fragt, wo man hinmöchte und bietet Hilfe an.
Und wenn sie dann selbst nicht helfen können, dann wird jemand anderes geholt. Plötzlich stehst du im Bus voll im Mittelpunkt und alle schnattern durcheinander und so allmählich verstehen wir, was sie sagen, obwohl wir kein Chinesisch sprechen.

Freitag 13.09.2019

Tag: 61 Peking

Wir fahren nach einem “Suppenfrühstück” mit dem Bus zum China Central Radio und Television Tower (CCTV).
Wir suchen die Busabfahrsstelle, sie ist irgendwo bei den vielen Bushaltestellen am Glockenturm. Hier fahren sehr viele Busse ab und es sind wieder alle Anzeigen in Chinesisch. Aber wir können die Nummern erkennen und suchen die 67. Kurz warten, dann kommt der Bus (alle Busse haben sichtbare große Liniennummern), 2Yuan/ Person beim Kassierer bezahlen (manchmal ist es nicht so einfach, weil in China meistens per App bezahlt wird und der Kassierer kaum Bargeld hat) und ab geht es in Richtung “Beijing Railway Station West’, hier noch einmal umsteigen in die 102, dann sind wir da.

Der Fernsehturm, welcher von 1987 bis 1994 gebaut wurde, liegt westlich der Middle Xisanhuan Road im Bezirk Haidian in Peking in der Nähe des Yuyuantan Park und des Diaoyutai State Guesthouse. Der CCTV Tower erreicht eine Höhe von 386,5 Metern, wenn der Blitzableiter mitgezählt wird.

Vor dem Fernsehturm sprechen uns junge Leute an. Sie sind Volontäre und erklären uns, das das Mittsommerfest an diesem Wochenende stattfindet. Sie wollen unbedingt Fotos mit uns machen.

Wir kaufen Tickets für den Fernsehturm und fahren mit dem Fahrstuhl nach oben. Man hat einen schönen Blick auf die gesamte Stadt.
Im Inneren gibt es ein Drehrestaurant, uns ist es aber zu voll und wir fahren wieder nach unten.

Blick vom Fernsehturm Platz

Das nächste Ziel ist die Pacific Underwater World. Wir müssen nach dem Eingang fragen (obwohl er sich gleich neben dem Turm befindet) und einer der Volontäre bietet sich sofort an und bringt uns hin. Sehr freundlich…
Auch im Aquarium ist es voll. Auf 8.000 Quadratmeter gibt es Hunderte von Meerestieren zu sehen. Von einem Unterwassertunnel aus kann man die Tiere betrachten und hat das Gefühl, mittendrin zu sein.
Wir haben auch einen Taucher und eine Meerjungfrau gesehen.
Ein Besuch lohnt sich!

Den Rückweg machen wir durch den angrenzenden Yuyuantan Park. Wir schlendern durch den schönen Park bis zur U-Bahn Station Military Museum. Auch diesen riesigen Park mit einem großen See muss man gesehen haben.
Der Park verläuft rund um den Yuyuantan See und es gibt hier viel zu genießen, vor allem die wunderschönen farbenprächtigen Blumenbeete.

Parkanlage

Ganz China scheint sich seit heute wegen des Mittsommerfestes in Peking aufzuhalten. Der Platz des Himmlischen Friedens ist abgesperrt, man muss durch Sicherheitkontrollen, um ihn wenigstens teilweise passieren zu können.
Als wir gestern abend auf den Platz wollten, hat man uns den Zugang verwehrt, weil wir unsere Pässe nicht bei uns hatten. Trotz aller Kontrollen geht alles ruhig und harmonisch ab, alles ist organisiert und mit sehr viel freundlichen Personal abgesichert.
Heute haben wir die Pässe mitgenommen und dürfen nach kurzem Anstehen auf den Platz. In der Schlange stand eine Frau, die sich unbedingt mit uns fotografieren wollte. Wir sind für viele Chinesen wegen unseres Aussehens interessant. Ich hätte wirklich gedacht, dass das in Peking kein Thema ist, aber tatsächlich werden wir hier sehr oft angeschaut.

Abends am Tor zur verbotenen Stadt

Wir schlendern also noch ein bisschen über den gut gefüllten Platz des Himmlischen Friedens. Die Gebäude rundherum sehen bei der abendlichen Beleuchtung sehr schön aus. Das Mauseläum ist leider gesperrt, aufgrund des anstehenden riesigen Festes.
Danach kehren wir noch in ein typisches chinesisches Restaurant zum Essen ein.

Morgen geht die Reise weiter nach Gubeikou.

Donnerstag 12.09.2019

Tag: 60 Peking

Am Morgen schwimmen wir im Pool auf der Dachterrasse.
Das machen wir jeden Tag und wir sind morgens immer die einzigen Leute dort.

Danach gehen wir in einem Foodcourt leckere Suppen essen.
“Normales” Frühstück gibt es in China (mit Ausnahme in Hotels) nicht. Die Chinesen essen schon am Morgen warme Mahlzeiten, am liebsten Suppen.

Chinesisches Frühstück

Anschließend fahren wir mit der U-Bahn in ca. 45 min bis zur Station Beigongmen. Von dort aus kommt man zum Nordeingang des Sommerpalastes.

Der Sommerpalast ist der größte (290 Hektar) und am besten erhaltenste königliche Park Chinas.
Er besteht hauptsächlich aus Longevity Hill und Kunming Lake und besitzt über 3.000 alte Bauwerke, darunter Pavillons, Türme und Brücken.


Wir sind ein Stück mit dem Boot über den See gefahren und dann zurück gelaufen. Der See ist relativ groß und um ihn herum befinden sich zahlreiche Gebäude.

1869 wurde der Sommerpalast durch ein Feuer fast vollständig zerstört und 1888 wurde er rekonstruiert.
Seit 1998 zählte der Sommerpalast zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Sommer-Pa

Der Sommerpalast müsste eigentlich Sommerstadt heißen, denn es ist kein Palast im eigentlichen Sinne. Er besteht vielmehr aus vielen Gebäuden, die sich teilweise in Gärten oder auf Felsen befinden. Alles ist sehr schön angelegt. Mir persönlich hat er besser gefallen als die Verbotene Stadt.

Dann fahren wir zum Galaxie Soho Center, welches sich in der Nähe der U-Bahn Station Chaoyangmen befindet.
Es ist das größte Büro- und Einkaufszentrum in Peking.
Die Architektur des Gebäudes ist schon sehr interessant, im Innern befinden sich wenige Geschäfte, dafür aber mehr Firmenbüros. Es ist alles sehr öffentlich und wir können mal in das eine oder andere Büro hineinschauen.

Galaxie SOHO Center

Wir haben Hunger und essen im Erdgeschoss. Es ist ein bisschen seltsam, denn auf den Sitzbänken des Foodcourts schlafen einige Leute. Offensichtlich haben sie Mittagspause. Wir haben das Gefühl, in einer Kantine zu sein, zumal das Essen spottbillig ist, nur zwei Euro für eine Riesenportion. Es schmeckt gut.

Die Füße schmerzen und wir fahren erstmal ins Hotel.

Am Abend wollen wir das National Centre of Performing Art besichtigen. Wir können es fußläufig erreichen. Um das Theater herum befindet sich Wasser. Der Zugang zum Theater befindet sich unter der Erde. Ein großartiges Bauwerk, welches am Abend abwechselnd in verschiedenen Farben angestrahlt wird. Es sieht so toll aus…ich bin begeistert!

National center of performing Art (Theater)

Auf dem Rückweg gönnen wir uns ein Eis. Beim Bezahlen vergeht uns fast der Appetit, den 2×2 Kugeln kosten umgerechnet 15 Euro. Aber es ist sehr lecker und wir genießen es.

Mittwoch 11.09.2019

Tag: 59 Peking

Aufstehen, ein paar Bahnen im Pool und frühstücken bei Starbucks, es gibt leckere Sandwiches und Latte Macchiato. Der Starbucks ist wirklich toll. In der ersten Etage befindet sich die Kaffeespezialitätenabteilung, in der zweiten die Teeabteilung und in der dritten die Bar. Man bekommt aber überall alles.

Starbucks Coffee

Danach machen wir uns auf zum Temple of Heaven. Wir fahren mit der U-Bahn bis zur Station Tiantandongmen, die sich direkt am Himmelspark befindet. Um den Park ist eine große Mauer und wir müssen bis zum Eingang noch ein Stück laufen. Der Eintritt kostet für zwei Personen inklusive des Himmelstempels knapp 9 Euro, man kann aber auch nur den Park besuchen, dann ist es preiswerter. Gleich hinter dem Eingang gibt Eis. Der geduldige freundliche Verkäufer lässt uns mehrere Sorten probieren, und wir entscheiden uns für Passion Fruit und Peanut. Sehr lecker…

Der Park ist sehr schön angelegt. Wir sehen sehr viele Leute, die im Park arbeiten. Sie pflanzen Blumen und pflegen die vorhandenen Pflanzen und den Rasen.

Parkanlage im Himmelstempel

Der Himmelstempel ist sehenswert, allerdings sind auch einige Reisegruppen unterwegs. Wir schauen uns nicht alle Gebäude an, sondern biegen ab und schlendern durch den Park. Auf einmal ist es sehr ruhig, nur ein paar Leute gehen spazieren. Wir sehen uns unbekannte Vögel und beobachten ein Eichhörnchen. Auch der angelegte Rosengarten ist ein Genuss. Die Rosen stehen zwar ich mehr in voller Blüte, aber trotzdem sieht es sehr schön aus. Wir schlendern langsam zum Ausgang und benutzen die öffentliche Toilette. Das muss ich auch mal kurz erwähnen: Man muss sich hier keine Gedanken machen, wo sich das nächste Klo befindet, denn es gibt so viele öffentliche Toiletten, die noch dazu sauber und KOSTENLOS sind, dass man sie selbst an allerschlimmsten Tagen nicht alle benutzen können.

Wir nehmen nicht den Fußweg durch die Hauptstraße sondern schlendern durch kleine Nebenstraßen und entdecken hübsche Wohngebiete. In einem der zahlreichen kleinen Läden kaufen wir uns frisches obst: Mandarinen, Sharonfrüchte, Weintrauben und kleine Früchte, die wir nicht kennen. Sie sehen auf den ersten Blick aus wie gelbe Pflaumen oder Mirabellen, sind aber fest, ähnlich wie ein Apfel, aber mit einem kleinen Stein. Sie schmecken süss und sind aber nicht sehr saftig.

Im Hotel angekommen ziehen wir uns um und begeben uns auf die Dachterrasse. Wir genießen die Pause, gehen schwimmen, schreiben und schauen Fotos an.

Am Abend fahren wir mit der U-Bahn nach Guomao, einem modernen Hochhausviertel in Peking. Hier ist es durch den Verkehr schon deutlich lauter als in Qianmen, wo sich unser Hotel befindet. Aber irgendwie hat alles System, der Verkehr rollt und alles hat seine Ordnung.

Nach der Ankunft schlendern wir durch ein tolles Einkauscenter mit Markengeschäften aus der ganzen Welt. Die Fußböden glänzten, als ob sie noch nie benutzt wurden. Wir fahren mit Fahrstühlen und Rolltreppen nach oben und landen im Restaurant “Brotzeit”, in dem es deutsche Gerichte gibt, und lassen uns zu Currywurst und Geflügelwurst mit Sauerkraut verführen. Am besten ist der Ausblick.

Ausblick vom Restaurant “Brotzeit”

Wir schauen nämlich auf mehrere noch im Bau befindliche Hochhäuser. Eines davon wird das höchste (528 m) in Peking. Es ist fast fertig. Sieht jetzt schon gewaltig aus.

Das Gebäude ist noch nicht ganz fertig, es brennen aber schon die ersten Lichter im Inneren

Ich weiß jetzt schon, dass Peking zu meinen Lieblingsstädten zählen wird.

Dienstag 10.09.2019

Tag: 58 Peking

Am Morgen genießen wir den Pool auf dem Dach und schwimmen ein paar Bahnen. Es ist herrlich, wir sind die einzigen Leute. Der Himmel ist bedeckt, aber es ist warm.

Danach müssen wir uns noch einmal um unsere Telefonkarten kümmern. Es dauert über eine Stunde, dann haben wir unsere Karten.
Wir essen unterwegs zu Mittag und machen uns danach auf in die Verbotene Stadt.
Zunächst kommen wir zum Platz des Himmlischen Friedens, welcher weltweit der größte befestigte Platz ist und es können sich bis zu einer Million Menschen darauf versammeln. Hier wurde die Volksrepublik China durch Mao Tsetung ausgerufen, dessen Mauseläum sich ebenfalls hier befindet, und die Demokratiebewegung von 1989 durch die Regierung militärisch niedergeschagen.

Dann kommen wir zu den Warteschlangen zum Eingang zur Verbotenen Stadt. Sie sind sehr lang und wir müssen länger als eine Stunde anstehen, bis wir die Sicherheitskontrolle passieren können.
Das Ticket für die Verbotene Stadt mussten wir vorher online kaufen. Eine sehr gute App dafür ist “Getyourguide”.

Die Verbotene Stadt ist eine große Palastanlage im Zentrum Pekings. Hier lebten und regierten bis zur Revolution 1911 die chinesischen Kaiser der Dynastien Ming und Qing. Der einfachen Bevölkerung war der Zutritt verwehrt, was den Namen erklärt.
Der Bau wurde 1406 begonnen und bis 1905 von 24 Kaisern bewohnt. Auf einem Areal von 720000 Quadratmeter finden sich mehr als 9000 Räume und Hallen. Seit 1987 ist die Verbotene Stadt Weltkulturerbe der UNESCO.
Sie ist schon auf Grund der Größe sehr beeindruckend und außerdem sind alle Gebäude in einem sehr guten Zustand.
Muss man als Pekingtourist gesehen haben!

Obwohl die Füße schon schmerzen, begeben wir uns noch zum
Jingshan Park, welcher sich nördlich der Verbotenen Stadt befindet. Der Park ist sehr schön angelegt, sauber und gepflegt. Wir steigen die ca. 200 Stufen des Hügels hinauf, der sich im Zentrum des Parks befindet. Auf seiner Spitze befindet sich ein Buddhatempel. Von hier oben hat man einen schönen Blick über die Verbotene Stadt und Peking.

Insgesamt sind wir heute über neun Stunden unterwegs, die meiste Zeit zu Fuß.
Wir gönnen uns zum Abendessen Pekingente.
Dann gehen wir zum Hotel und sitzen auf der Dachterrasse.
Mit dem Internet gestaltet es sich hier etwas schwierig.
Thomas versucht unseren Blog aufzuarbeiten, die Seite wird aber offensichtlich blockiert.

Mein erstes Fazit zu Peking: Superschöne tolle Stadt mit wunderschönen traditionellen Häusern, sauber, gepflegt mit vielen netten Menschen.
Es gefällt uns so gut, dass wir unseren Aufenthalt verlängern werden. Wir haben in unserem Hotel das Zimmer für zwei Tage nachgebucht

Montag 09.09.2019

Tag: 57 Ankunft in Peking

Ich wache um kurz vor 7:00 Uhr auf. Im Zug ist es laut, Schiebetüren knallen, laute Stimmen sind zu hören. Ach ja, jetzt gibt es das Gratisfrühstück.
Decke über den Kopf ziehen und weiterschlafen…

Um kurz nach 8:00 Uhr stehen wir dann doch auf und Thomas holt Wasser aus dem Samowar für eine Instantsuppe, dazu gibt es Brötchen, Leberwurst aus der Dose und kleine Würstchen, kurzum alles, was wir zu Hause nicht essen.
Das meiste davon haben wir gestern am chinesischen Bahnhof eingekauft. Man kann aber auch im Zug einiges kaufen wie z.B. Suppen, Kekse, Schokolade und es gibt einen Speisewagen.

Ich schaue aus dem Fenster und denke, wie anders sieht jetzt alles aus.
Der Himmel ist grau, vollständig bedeckt. Und ich sehe riesige Gebäude und zwischendurch oder eigentlich gleich nebenan Ackerbau. Dann auch Industrie, große Hallen, als ob die ganze Fläche scheint bebaut zu sein. Das ist China…

Wir gehen zum Mittagessen in den Speisewagen. Es gibt einen Hackfleischball in einer Soße mit Gemüse dazu Reis, einfach aber schmackhaft. Wir essen mit Stäbchen und es klappt ganz gut.

Die Landschaft ändert sich, wir fahren durch ein Gebirge und durch etliche Tunnel, es sind bestimmt 100 oder mehr.
Der Ausblick auf die Berge ist wirklich schön und ab und zu schlängelt sich ein Fluss dazwischen.

Pünktlich um 14:35 Uhr kommen wir am Hauptbahnhof in Peking an. Wir verlassen das Bahnhofsgebäude und orientieren und erstmal. Wir finden die Metro, kaufen am Schalter zwei Tickets und fahren zwei Stationen mit der Linie 2 zur Haltestelle Qianmen. Von dort sind es nur noch 760 m Fußweg. Das Hotel liegt ein bisschen versteckt, aber wir finden es relativ schnell.

Das Hotel befindet im Zentrum von Peking. Wir können den Platz des Himmlischen Friedens und die Verbotene Stadt zu Fuß erreichen.

Unser Hotel ist echt chic. Ganz modern eingerichtet gibt es im Zimmer einen runden Pool (Badewanne) und ein tolles Bad mit riesiger Dusche. Außerdem befindet sich auf dem Dach des Hotels einen Außenpool. Es ist zwar bewölkt aber sehr warm.
Also machen wir uns kurz frisch und dann geht es ab in den Pool. Herrlich…

Am Abend regnet es stark. Wir warten eine Regenpause ab und suchen einen Laden, um Telefonkarten zu kaufen. Wir finden auch mehrere, aber leider alle nach 20:00 Uhr geschlossen. Ist aber kein Problem, erledigen wir morgen Vormittag.

Dann gehen wir in ein Restaurant, in dem es die Speisekarte nur in chinesisch gibt. Der Übersetzer vom Kellner funktioniert auch nicht und so bestellen wir einfach nach Bildern. Da hat es uns dann mal wieder erwischt – wir wissen nicht, was in den Schälen ist, die uns gebracht werden. Das eine sieht ein bisschen aus wie Pansen, nur kleiner und außerdem ist es sehr scharf. Ich esse ein bisschen Gemüse aus der Schale, aber für mich ist es zu scharf. Also esse ich den dazugehörigen Reis.

Dann fahren wir mit der Metro eine Station nach Hause.

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4 Gedanken zu „China 09/2019“

  1. Hallo Ihr zwei,
    verfolge hin und wieder Eure Reiseberichte und sehe mir die schönen Fotos an. Alles sehr beeindruckend und für Euch sicherlich unvergessliche Erlebnisse.
    Habt weiterhin Spaß und genießt jeden Tag.
    Ganz liebe Grüße von Marion und Dieter

    Antworten
    • Hallo ihr Beiden, ja wir haben eine schöne Zeit und bekommen viel zu sehen. Es ist spannend zu erleben, wie andere Menschen in den verschiedenen Kulturen leben. Wie unterschiedlich doch das Leben der Menschen auf dieser Welt ist!
      Ganz liebe Grüße aus der Ferne von uns.

      Antworten
  2. Dear Friends
    I am greeting from land of the Blue sky. I am super excited to your trip and always reading it to check how you guys going. From the writings, i see that your journey is continue so well.

    Antworten
    • Hello Billy,
      we are very happy about your message and your interest in our trip. We often think of your words:
      Mongolia and China are almost in the same age, but they have developed differently. Mongolia has its charm in the pristine wide nature. Here in China, modern times have arrived.
      Take care of yourself, greet your family and stay healthy .

      Antworten

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