Australien – unsere Reiseberichte

Unsere Reiseaktivitäten - Corona stoppt uns in Australien

Unsere Weltreise nimmt einen anderen Lauf  ..

Die weltweite Corona- Pandemie mit ihren Folgen hat auch unsere langjährigen Reisewünsche beeinflusst und uns gezwungen in Australien, nach 253 Reisetagen, einen Stopp einzulegen.

Wir haben uns entschlossen, in Australien einen längeren Zeitraum zu verweilen und abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln.

Wir eröffnen eine neue Beitragsseite, auf welcher wir über unsere Zeit in Adelaide berichten … hier gelangt ihr zum neuen Blogbeitrag.

 


Die Tage davor findest du hier … Bali – unsere Reiseberichte

 

229.

Reisetag – Freitag 28.02.2020

Bali – Australien

Unser Fahrer MUH versetzt uns und so stehen wir um 4:30 Uhr ohne Taxi da. Thomas ruft ein reguläres Taxi (via Bluebird-App) und wir erreichen um kurz nach 5 Uhr den Flughafen von BALI. So sparen wir noch Geld, denn das Taxi kostet nur 40.000 IDR. 😁
Am Wechselschalter versuchen wir unsere letzten RUPIAH gegen AUSTRALISCHE DOLLAR zu tauschen, aber das klappt leider nicht, da die Australischen Dollar nicht verfügbar sind. 🙄
Check-in, Gepäckaufgabe, Passkontrolle und Handgepäckkontrolle sind schnell erledigt, um 5:45 Uhr sitzen wir am Gate. Dort findet nochmal eine Taschenkontrolle statt, bei der wir unser gerade gekauftes Wasser abgeben müssen.
Die Flasche Whisky, die wir ebenfalls gekauft haben, wird von einem Mitarbeiter zum Gate gebracht und erst kurz vor dem Boarding ausgehändigt. Wahrscheinlich hat man Angst, dass Reisende den Alkohol gleich am Flughafen austrinken.
Wir fliegen pünktlich, das Flugzeug ist nicht einmal halb voll. Der Flug verläuft ruhig und wir landen planmäßig um 10:40 Uhr in PERTH / AUSTRALIEN. Es gibt keine Zeitverschiebung. Wir rätseln warum der Flieger so leer ist. Ist das schon die Auswirkung der Corona-Tourismus-Flaute? Fliegen später noch Flugzeuge zurück?

Airport Perth
Flughafen Perth

Der moderne Flughafen in PERTH ist ebenfalls ziemlich leer. Auch hier geht alles sehr schnell. Überall stehen Hinweisschilder zum Umgang mit dem Virus.
Die Beamtin am Einreiseschalter ist supernett, wir dürfen sogar zusammen an den Schalter. Der Pass wird gescannt, es gibt nicht einmal einen Stempel. Fingerabdrücke werden nicht genommen, keine Fotos gemacht. Unsere online Visa scheinen in Ordnung zu sein, wir dürfen in Australien einreisen.
Am Gepäckband sind nur einzelne Gepäckstücke. Vielleicht sind die meisten Passagiere mit Handgepäck geflogen?
Wir wollen am Flughafen SIM Karten für unsere Telefone kaufen, es gibt hier aber keine.
Unsere letzten INDONESISCHEN RUPIAN können wir gegen AUSTRALISCHE DOLLAR eintauschen und am Geldautomaten holen wir Bargeld, es ist einfach und übersichtlich.
Vor dem Flughafen fährt der Bus Nr. 380 in Richtung City, ganz in der Nähe unseres Hotels. Das Wetter ist angenehm, es ist warm (ca. 28 Grad Celsius) und ein bisschen windig.
Gegen 13:30 Uhr erreichen wir das CROWNE PLAZA HOTEL in PERTH. Hier haben wir für vier Nächte ein Zimmer gebucht.
Das gemütliche und komfortabel eingerichtete Hotelzimmer hat einen Balkon mit wunderschöner Aussicht auf den SWAN RIVER (Schwanfluss).

Crowne Placa Hotel
Auf unserem Balkon

Wir haben Hunger und machen uns auf den Weg zum Elisabeth Quay, dem neuen Uferviertel am SWAN RIVER. Wir laufen auf der großen Rasenfläche gegenüber unseres Hotels. Auf dem Rasen werden frische Striche gezogen, um ein oder mehrere Spielfelder zu markieren.
Am ELISABETH QUAY gibt es vieles zu entdecken, futuristische Gebäude und die ELISABETH QUAY Fußgängerbrücke, von der man einen schönen Blick auf den Fluss und auf die Promenade hat. Es gibt verschiedene Kunstwerke zu bestaunen.

Skulpturen Perth
Skulpturen in Perth

Die FIRST CONTACT SCULPTURE (Erster Kontakt Skulptur) gefällt uns besonders gut. Der Ort lädt zum Verweilen ein, rundherum gibt es zahlreiche Bars und Restaurants.
Die Swan Bells Tower (Schwanenglockenturm) ist ein weiteres Highlight. Er ist toll gebaut, ein echter Hingucker.

Perth
Innenstadt Perth

Wir essen etwas am Ufer und spazieren in die Innenstadt, um SIM Karten zu kaufen. Wie finden ein Geschäft und bekommen unsere Karten, die nicht sofort funktionieren. Es kann bis zu 24 Stunden dauern. In allen Ländern Asiens ging das schneller, aber ok, wir warten bis morgen. Wir fahren mit dem Stadtbus zurück zum Hotel. Diese Busse sind hier kostenlos, ein toller Service.

Perl
Moderne Kunst

Wir sind müde, eine Erkältung ist im Anmarsch und so ruhen wir uns erstmal aus.
Als wir erwachen, ist am Pool ordentlich was los. Viele Kinder toben im Wasser, die Eltern unterhalten sich lautstark.
Wir müssen unsere elektronischen Geräte laden, und stellen fest, dass wir keinen Adapter für Australien haben. Thomas Adapter hat zwar einige Stecker, aber keiner passt. Meinen Adapter vermisse ich, wahrscheinlich habe ich ihn in Kuala Lumpur vergessen. Dann müssen wir wohl auch noch einen Adapter besorgen.
Wir machen uns erneut auf den Weg.
In der City finden wir einen Adapter. Danach gehen wir auf den Nachtmarkt, hier gibt es viele Stände mit Speisen und Getränken und Livemusik. Die Preise sind heftig, die Portionen riesig. Zum Glück haben wir nur eine Portion gekauft, die teilen wir uns. Mit einem NANBROT vom Inder dazu ist es mehr als ausreichend.
Anschließend machen wir noch einmal einen Spaziergang zum Elisabeth Quay. Jetzt am Abend ist alles schön beleuchtet, auch die Brücke sieht toll aus.

Perth Abends
Blick vom Balkon
230.

Reisetag – Samstag 29.02.2020

Perth

Eine kräftige Erkältung hat uns beide zeitgleich erwischt.
CORONA? Unsinn, solche Gedanken lassen wir gar nicht zu.
Wir zwingen uns aus dem Bett und gehen frühstücken. Es gibt ein großes Frühstücksbüfett.

Cricket Hotel
Cricketturnier

Vor dem Hotel auf der großen Rasenfläche findet ein Cricketturnier von Kindern und Jugendlichen statt. Die Eltern sind auch dabei und feuern an.

Unsere gestern gekauften SIM Karten (Telstra) funktionieren nicht, wir müssen noch einmal in das Geschäft, wo wir sie gekauft haben. Mein Telefon funktioniert anschließend, Thomas kann mit seiner SIM KARTE nur das Internet und SMS nutzen, aber nicht telefonieren. Angeblich liegt es an seinem Telefon, welches aber sehr modern ist und in allen anderen Ländern einwandfrei gearbeitet hat.

Telstra
Telstra Geschäft in Perth
Optus Geschäft
Optus Telefon Geschäft

Da es ohnehin schwierig ist, mit einer SIM KARTE ganz Australien abzudecken, holen wir uns noch eine weitere SIM KARTE (Optus) von einem anderen Anbieter. Die funktioniert in Thomas Telefon einwandfrei. Ein Sonderangebot: für 20 AUD (knapp 12 €) bekommen wir eine Prepaid-Karte für 28 Tage mit 45 GB Datenvolumen, nationale und internationale Gespräche uneingeschränkt (incl. Deutschland) und SMS Perfekt!
Wir spazieren durch die Stadt und kommen zum Bahnhof. Von hier wollen wir in den nächsten Tagen nach FRAMANTLE, einer Hafenstadt, die heute zu PERTH gehört, fahren.
Wir laufen durch das NORTHBRIDGE VIERTEL, welches das Szeneviertel von PERTH ist. Hier gibt es viele kultige Restaurants.

Streetart Perth
Streetart

Auch die Kunst steht überall im Blickpunkt in Form von StreetArt Gemälden und Skulpturen. Wirklich toll, was die Stadt so zu bieten hat. Wie sind begeistert.
Am YAGANPLATZ gibt es einige futuristische Gebäude, die architektonisch sehr einfallsreich gebaut sind und einen tollen modernen Kinderspielplatz.
Wir schlendern bis zum ELISABETH QUAY, fahren wieder ein Stück mit dem Bus zurück in die City und essen in einem Restaurant zu Abend.
Zurück zum Hotel fahren wir mit dem CATBUS, der kostenlos in vier verschiedenen Linien durch die Stadt fährt. Außerdem kann man jedem Bus innerhalb einer Zone kostenlos fahren. Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass der Verkehr auf den Straßen hier sehr übersichtlich ist. Es gibt scheinbar keine Staus.

231.

Reisetag – Sonntag 01.03.2020

Perth

PERTH ist die Hauptstadt des Bundesstaates Western Australia und liegt an der australischen Südwestküste an der Mündung des Swan River. Die Stadt hat mehr als zwei Millionen Einwohner und wurde 1829 von JAMES STIRLING, einem britischen Marineoffizier gegründet. Die offizielle Gründung erfolgte im Jahre 1856. PERTH wurde nach der schottischen Stadt Perth benannt.

Perth Australien
Perth – Hauptstadt von West- Australien

Unsere Erkältung setzt uns weiterhin zu. Wir entscheiden uns heute für ein “kleines Programm”, den Besuch des KINGS PARKS in PERTH. Es ist warm, um die 25 Grad Celsius und es weht ein mäßiger Wind.
Der Park gilt als einer der größten und schönsten innerstädtischen Parks der Welt. Hier betreibt man wissenschaftliche Forschung, Naturschutz und öffentliche Bildung.
Der Park umfasst mehr als 400 Hektar und in ihm befindet sich u.a. der Botanische Garten mit 3000 Pflanzenarten.

Kinderspielplatz Perth
Kinder-Entdeckungs-Land Perth

Wir fahren ein Stück mit dem kostenlosen Bus und betreten den Park. Überall finden sich am Fuße der Bäume Gedenktafel für die Opfer des 1. und 2. Weltkrieges.
Zunächst erkunden wir den Teil des Parks, der hauptsächlich für Kinder gemacht wurde. Aus Naturmaterialien wurden verschiedene Themenspielbereiche gestaltet. So gibt es Wasserspielplätze, Kletterplätze und auch ein Tunnelsystem. Hier können die Kinder toll spielen. Ich habe noch nie so einfallsreiche tolle Spielplätze gesehen.

Spielplatz
Kinder – “Spielplatz”

Der Besuch des KINGSPARKS ist übrigens in allen Bereichen kostenfrei.
Wir verlassen das “Kindergebiet” und laufen in Richtung des Botanischen Gartens, der reich an Pflanzen und Bäumen ist. Überall riecht es nach Eucalyptus und Pfefferminze.

Botanischer Garten Perth
Perth – Botanischer Garten

Vom DNA TOWER, dem höchsten Aussichtspunkt im KINGS PARK, haben wir einen atemberaubenden Blick auf den SCHWAN FLUSS und die Skyline der Stadt.

Perth Skyline
Blick auf Perth

Auf den Rasenflächen chillen viele Leute, Familien machen Picknick, einige grillen sogar. Auch wir essen unser Brot und den mitgebrachten Käse und ruhen uns auf dem weichen Rasen aus.

Relaxen im Schatten
Relaxen im Kings-Park

Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus zurück zum Hotel. Die Erkältung nagt an uns.
Am Abend fahren wir zum Essen in die Innenstadt, ca. 2 km vom Hotel entfernt. Wir essen in einem Restaurant, die Portionen sind unverhältnismäßig groß. Mein Hähnchenschnitzel ist dreimal so groß wie erwartet. Die Portionen sind wohl immer so riesig und ehrlich gesagt, sieht man es den Menschen hier auch an.

232.

Reisetag – Montag 02.03.2020

Perth

Unser letzter Tage in Perth. Wir wollen nach FREMANTLE, einem Stadtteil von PERTH. FREMANTLE wurde als Kolonie im Jahre 1829 von britischen Siedlern gegründet, ist also ebenfalls wie PERTH eine recht junge Stadt.
Wir fahren mit dem Bus zum Bahnhof PERTH und von dort ca. 30 min mit dem Zug nach FRAMANTLE. Die Fahrt kostet pro Person 4.90 AUD. Der Kauf der Tickets am Automaten ist einfach, es steht aber auch immer ein Mitarbeiter der Bahn bereit, um zu helfen.
Die Zugfahrt ist angenehm, der Bahnhof und der Zug sind, so wie alles, was wir bisher in Australien kennengelernt haben, sehr sauber.
In FREMANTLE angekommen, gehen wir zunächst in Richtung Strand. Dieser ist nicht sehr lang, hat feinen weißen Sand, das Meer ist türkisfarben ohne Müll. Einige Leute baden, das Wasser ist kühl.
Am Strand sind viele Kunstwerke ausgestellt, Skulpturen, die 2019 bzw. 2020 von Künstlern geschaffen wurden.
Wir laufen an der Promenade weiter, das Ganze wirkt wie eine Mischung aus Warnemünde und Travemünde. Es gibt viele Fischrestaurants, in denen frischer Fisch angeboten wird.
Die Stadt wirkt sehr britisch. Die meisten Gebäude sind flach im Kolonialstil gebaut oder nachempfunden.
Wir fahren mit der Bahn zurück und bummeln noch etwas durch Perth.
Perth ist wirklich sehr sehenswert. Unsere Zeit hier ist leider um, wir reisen morgen weiter.

233.

Reisetag – Dienstag 03.03.2020

Perth – Bunbury

Heute entscheidet sich, wie die Reise weitergeht.
Wir haben bei APOLLO einen Camper bestellt, sind aber in Sorge, weil wir nur den internationalen Führerschein haben, der nationale ist leider zu Hause geblieben.
Um 7:30 Uhr fahren wir mit dem Bus ca. 16 km zu APOLLO in PERTH, um das Fahrzeug zu holen. Vom Bus müssen wir entlang des Highways noch ca. 500 m laufen. Außer uns sind hier keine Fußgänger unterwegs, es gibt auch keinen Fußweg.
Wir laufen seitlich im Gras oder Sand. Als wir um 8:30 Uhr bei APOLLO ankommen, ist das Office schon gut besucht. Trotzdem werden wir sofort bedient. Wir bekommen ein Tablet, auf dem wir selbst unsere Daten notieren sollen. Auch von den Führerscheinen müssen wir Fotos machen. Von meinem nationalen habe ich zum Glück eine Kopie auf dem Handy, Thomas fotografiert an Stelle des nationalen seinen internationalen Führerschein ein zweites Mal.
Wir geben das Tablet wieder ab und werden gebeten, noch etwas zu warten, bis wir aufgerufen werden.
Inzwischen bedienen wir uns an der FREE STUFF BOX.
In den Depots werden manchmal Dinge von Vormietern abgegeben, die sie nach ihrer Campertour nicht mehr brauchen. Diese kann man dann der FREE STUFF BOX kostenlos entnehmen.
Wir werden aufgerufen, eine Frau geht den Mietvertrag mit uns durch, bietet uns zusätzliche Versicherungen und Services an. Dann sind noch ein paar Unterschriften fällig und wir bekommen ein Fahrzeug. Die Sache mit den Führerscheinen ist niemandem aufgefallen.
Wir schauen uns noch ein Video über die Bedienung des Camper an.
Jetzt heißt es wieder warten bis wir unser Fahrzeug bekommen. Irgendwann ist es soweit. Das Fahrzeug wird vorgeführt, es werden Fotos gemacht, dann sind wir uns selbst überlassen. Ganz in Ruhe checken wir das Fahrzeug, probieren alles aus.

Unser Camper
Unser Camper ..

Alles ist etwas schmuddelig und verstaubt. Bei dem Camper muss man das Dach nach oben schieben, damit man innen Stehhöhe hat. Das Öffnen ist kein Problem, das Schließen schon, das Dach ist schief, die Streben sind verbogen. Wir bitten das Servicepersonal, uns behilflich zu sein. Ein Mann checkt das Dach und sagt, dass das nicht anders geht, ist aber ok.
Um 11:30 Uhr ist alles erledigt, wir fahren vom Hof.

Dach Camper
Das Dach 🤔?

Unser erstes Ziel ist ein Supermarkt. Wir kaufen ein, worauf wir Appetit haben. Nach über sieben Monaten asiatischer Küche, die ausgesprochen lecker ist, haben wir verschiedene Gelüste. Wir kaufen australisches Rindfleisch, Kartoffeln, Senf, Oliven, Müsli, Leberwurst und viele viele andere Sachen. Eine Post finden wir auch, wir wollen Postkarten verschicken. Es gibt auch Geldautomaten, wir holen Bargeld.
Um 12:30 ist alles erledigt, wir machen uns auf den Weg nach Bunbury. Das Fahren ist ungewohnt, es herrscht Linksverkehr.

In Mandurah, einer Stadt im Westen Australiens machen wir zwei Stopps an verschiedenen Stränden. Die Strände sind schön, weißer Sand und Felsen wechseln sich ab. Alles rundherum ist naturbelassen, aufwendig gestaltete Promenaden gibt es nicht.
Es geht weiter Richtung Bunbury. Wie überall ist hier alles sehr gepflegt und sauber.
Wir parken an einem kleinen Park direkt am Strand. Übernachten ist nur erlaubt, wenn man ein Wohnmobil mit Abwasserentsorgung hat. Haben wir aber nicht. Wir wollen bei der Touristinformation nachfragen, die hat aber schon seit um 17:00 Uhr geschlossen. Die meisten kleineren Geschäfte schließen in Australien um 17:00 Uhr.
Wir entscheiden uns, trotzdem hier zu übernachten. Es gibt eine öffentliche Toilette und wir haben einen kleinen Wassertank an Bord, das muss reichen.
Jetzt gibt es erstmal ein Leberwurstbrötchen… mit Senf, ein unbeschreiblicher Geschmack.

Leberwurstbrot
Leberwurst 😋

Der Sonnenuntergang ist wunderschön, wir können ihn vom Camper aus beobachten. Der Himmel leuchtet in gelb, orange und später in einem tiefen Rot, unbeschreiblich.
Wir räumen den Camper so gut es geht ein und fallen todmüde ins Bett.

 

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

Morgen geht die Reise weiter. Wir werden mit dem Camper 18 Tage lang ca. 3000 km bis nach ADELAIDE fahren.

234.

Reisetag – Mittwoch 04.03.2020

Bunbury – Margaret River

Wir genießen ein Frühstück mit Meerblick am Picknicktisch des kleinen Parks, in dem wir übernachtet haben.
Um 10:30 Uhr verlassen wir den Parkplatz, unser Ziel ist heute die Region MARGARET RIVER.
Zunächst kommen wir nach Busselton, einer weiteren Stadt in Westaustralien. Wir machen eine kurze Pause an einem einsamen Strand.

Strand Australien
Am Strand …

Wir fahren durch GEOGRAPHE, einem schönen Vorort von Busselton, in dem es einen Yachthafen gibt.

Jetty Bridge Geographie
Jetty Brücke

 

Jetty
Am Ende der Seebrücke

Weiter geht es zur knapp 2 km langen JETTYBRÜCKE, einer der längsten Holzstegbrücken der Welt. Wir laufen den gesamten Brückenweg hin und zurück, man hat auch die Möglichkeit mit einer kleinen Bahn zu fahren. Hier sind auch einige Leute unterwegs. Es gibt auch einen tollen Kinderspielplatz.
Nach gut zwei Stunden geht die Fahrt weiter.
Die Landschaft ist wunderschön, überall sieht man große Weinanbaugebiete. Die meisten kann man als Tourist besichtigen.
Unser nächstes Ziel sind die CANAL ROCKS. Hier hat man spektakuläre Ausblicke auf den Indischen Ozean. Die Natur rundherum lädt zum Wandern ein.
Wir verweilen hier nur kurz, denn wir haben für heute noch keine Übernachtung. Diese finden wir im ca. 40 km entfernten PREVELLY CARAVAN PARK.

Strand
Spuren im Sand

Hier schauen wir uns noch kurz den schönen Strand an. Anschließend brät Thomas uns ein leckeres australisches Rindersteak, dazu gibt es Pellkartoffeln und Salat. Wir genießen unser Abendessen vor unserem Caravan.

Stellplätze
Caravanpark

Neben uns auf dem Baum zwitschern bunte Papageien.
Australien hat uns überrascht, es ist hier wunderschön. Es gibt atemberaubende Natur, ein sauberes Meer mit glasklarem Wasser und tolle Städte. Alles ist sauber und gepflegt. Viele Rasenflächen werden täglich künstlich bewässert, um die Städte grüner zu machen. Strandzugänge, Parks u. ä. sind meistens kostenlos. Wir sind wirklich beeindruckt…

235.

Reisetag – Donnerstag 05.03.2020

Prevelly (Margaret River) – Northcliffe

Die Nacht war kühl, ein starker Wind pfiff um unseren Camper.
Wir frühstücken im Freien, packen alles zusammen und fahren nach MARGARET RIVER STADT zum Einkaufen. Im großen Supermarkt bekommen wir alles, was wir benötigen. Jetzt müssen wir noch tanken und Gas für unseren Kocher besorgen, denn leider sind die mitgelieferten Flaschen leer bzw. defekt.
Der Diesel kostet 1,49 AUD (0,87€) pro Liter.
Wir suchen einen Baumarkt oder ähnliches, um die Gasflasche zu füllen. Bei MITRE 10 wird die Flasche für 8,50 AUD gefüllt. Leider stellt sich heraus, dass die Flasche nicht mehr ganz dicht ist. Sehr ärgerlich, muss aber erstmal gehen.
Ein Besuch der Stadt MARGARET RIVER ist nicht unbedingt lohnenswert, die Gegend rundherum ist dafür umso schöner.
Jetzt ist es bald Mittag und wir sind immer noch in MARGARET RIVER. Wir fahren zu einem Botanischen Garten, welcher sich zwischen MARGARET RIVER und WITCHCLIFFE am BUSSELL HIGHWAY befindet. Der Eintritt kostet pro Person 22 AUD.

Hrden
Gartenanlage

Das Labyrinth aus Zypressen liegt in einem wunderschönen Botanischen Garten. Wir bewältigen zuerst das Labyrinth, es ist lustig, wie wir uns immer wieder verlaufen.
Anschließend bestaunen wir den Garten. Es gibt hier viele Bäume und Büsche, die wir nicht kennen. Trotz des trocknen Klimas gibt es große farbige Blüten.
Die Fahrt geht weiter Richtung AUGUSTA, einer weiteren Kleinstadt an der Küste. Hier gibt es den WALE POINT, von dem aus man in der Zeit von März bis Oktober Wale beobachten kann. Jetzt sind sie leider nicht da. Es gibt einen schönen Picknickplatz und wir entscheiden, hier zu essen.

Steak
Steak 👍

Thomas brät uns wieder ein leckeres Australisches Rindersteak, dazu gibt es Salat und Brot. Das Rindfleisch ist besser als zu Hause 😋. Die Aussicht von unserem Picknicktisch ist atemberaubend. Wir haben den Platz für uns allein, ach nein, wir teilen ihn mit einigen gierigen Möwen.

Südlich Australien
Am südlichen Zipfel

Der Platz ist so schön, dass man eigentlich bleiben möchte, aber wir müssen weiter, haben noch viele andere Ziele.
Wir fahren bis zum CAPE LEEUWIN, der südlichsten Spitze von Australien. Hier treffen sich der Indische und der Pazifische Ozean. Es gibt einen Leuchtturm, welcher 1896 erbaut wurde, und ein kleines Museum. Der Eintritt für das Museum und das Cape kostet 7.50 AUD pro Person, den Leuchtturm kann man für 20 AUD begleitet durch eine Guide, besteigen.

 

Leuchtturm

Wir schauen uns zunächst das Museum an und gehen dann an die Spitze des Cape. Es stürmt, das Meer tobt. Wunderschön… Den Leuchtturm besteigen wir nicht, die Zeit ist heute zu knapp.
Gegen 16:00 Uhr verlassen wir CAPE LEEUWIN und fahren Richtung Pemberton. Wir durchqueren Eucalyptuswälder, sehen wieder viele Weinplantagen. Die Landschaft ist toll, trotz der Trockenheit grün. Ab und an kommen Warnschilder, diese besagen “Achtung, hier kreuzen Kängurus die Straße”. Aber wo denn?
Manchmal entdecken wir bunte Vögel und plötzlich sind sie da…die Kängurus. Aber sie sind eingezäunt, das heißt, sie werden gezüchtet. Trotzdem ist es schön, endlich welche zu entdecken. Dann sehen wir weitere Kängurus und diesmal in freier Natur. Wir können bis auf ca. 10m an sie heran.

Kangerurus
Kängurus

Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten ist immer wieder ein besonderes Erlebnis.
Damit wir vor Einbruch der Dunkelheit noch einen Campingplatz finden, müssen wir uns sputen.
Wir fahren Richtung Northcliffe, dort soll es laut Internet SID’s CAMPINGGROUND geben. Die Sandstraße führt durch den Wald. Normalerweise denkt man hier kommt nichts mehr, aber irgendwo taucht der Platz dann doch auf und es sind auch Leute hier. Ein Mann mit langem weißem Bart kommt auf uns zu und zeigt uns den Stellplatz für unseren Camper. Wir bezahlen 5 AUD (3€) pro Kopf. Es gibt Toiletten und Duschen, wir sind mitten im Wald und die Ruhe ist himmlisch.

236.

Reisetag – Freitag 06.03.2020

Northcliffe – Albany

Wir wachen früh auf, machen Frühsport (Thomas joggt, ich mache Gymnastik).

Nach dem Frühstück fahren wir gegen 9:00 Uhr nach WALPOLE, einer weiteren Stadt im Westen Australiens. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint.
Wir durchqueren den Mt. FRANKLIN NATIONALPARKS, einen der vielen riesigen Nationalparks in Australien. Links und rechts der Straße sehen wir Tausende von Eucalyptusbäumen.
Die Straßen in Australien fahren sich super, die meisten sind asphaltiert, aber auch die Sandstraßen sind sehr gut passierbar. Die Erde ist rot-braun und trotz der Trockenheit ist rundherum viel Grün.

Riesige Bäume
Riesige uralte Bäume 😲

Um 10.00 Uhr erreichen wir das VALLEY OF THE GIANTS (Tal der Riesen), welches sich zwischen DENMARK und WALPOLE im WALPOLE-NORNALUP-NATIONALPARK befindet.

Skywalk
Skywalk

Im VALLEY OF THE GIANT gibt es den TOP TREE WALK, einen
600 m langen Weg, der sich bis zu 40 Meter über dem Waldboden befindet. Von oben ist die Aussicht auf die Eucalyptusbäume atemberaubend.

Riesige Bäume
Riesige Bäume

Ein Wanderweg verbindet den TREE TOP WALK mit dem ANCIENT EMPIRE, wo sich ein Pfad zwischen 400 Jahre alten Eucalyptusbäumen schlängelt.
Die Stämme der Bäume weisen häufig große Spalten auf, die auf Brände zurückzuführen sind. Es ist unglaublich, wie diese Bäume immer wieder Waldbrände überstehen.
Nach einer guten Stunde fahren wir weiter und machen Pause am PARRY BEACH CAMPINGPLATZ. Wir machen ein Picknick mit Blick auf das Meer, es ist sehr windig, aber warm. Anschließend geht es weiter nach DENMARK.
Unterwegs sehen wir an einem kleinen Teich verschiedene Vögel, u.a. drei Pelikane. Sie sehen sehr groß aus und ihre Schnäbel sind riesig. Wir beobachten sie eine Weile.

Pelikane
Pelikane

In DENMARK angekommen, stellen wir fest, es sieht hier wirklich aus wie in Skandinavien, die Häuser haben den gleichen Baustil. Auch die umliegenden Ortschaften haben skandinavische Namen. Am DENMARK RIVER machen wir einen weiteren Stopp, schauen uns den Fluss und das Gebiet rundherum an. Ich teste das Wasser mit den Füßen, es ist wärmer als der Ozean. Von einer Brücke, die über den Fluss führt, hat man einen schönen Blick auf die Gegend. Im Fluss schwimmen Frauen.

Denmark River
Fluss in Denmark

Hier würden wir gern mal eine Fahrradtour unternehmen, aber unsere Zeit ist zu knapp.
Gegen 16:00 Uhr erreichen wie den Campingplatz ALBANY GARDENS HOLIDAY RESORT, ein schöner moderner Campingplatz.
Er ist nicht so urig, wie der von letzter Nacht im Wald, dafür etwas komfortabler mit Strom- und Wasseranschluss und besseren Sanitäreinrichtungen.
Hier werden wir eine Nacht bleiben.

237.

Reisetag – Samstag 07.03.2020

Albany – Sterling Range Nationalpark

Am Morgen schauen wir uns in Albany das Rathaus, welches 1888 gegründet wurde, und die St. Johns Kirche, die im Jahre 1844 geweiht wurde, an.
Anschließend erledigen wir noch unseren Einkauf und tanken unseren Camper auf.
Dann geht es zur FRENCHMAN BAY, einer Bucht im Westen Australiens, ca. 20 km von ALBANY entfernt. Hier gibt es einen wunderschönen Picknickplatz, von dem man einen tollen Blick auf die Bucht hat. Wir genießen die Aussicht und schauen uns um.

The Gap bei Albany
“The Gap” bei Albany

Danach fahren wir zu THE GAP LOOKOUT, einem Aussichtspunkt
auf 40 m hohen Küstengraniten im Torndirrup-Nationalpark. Dort befindet sich auch die NATURAL BRIDGE. Alles ist toll angelegt, naturbelassenen und scheinbar für die Ewigkeit gebaut. Man kann immer wieder nur staunen, wie sauber und ordentlich alles ist. Und irgendwie hat alles System.

Bridge
Naturbruecke bei Albany

Wir fahren zurück zur FRENCHMAN BAY und legen eine Pause ein. Hier gibt es auch das Walmuseum. Wir verzichten auf den Besuch, da wir ähnliches schon woanders gesehen haben.

Walfangmuseum
Walfangmuseum

Um 13:30 Uhr verlassen wir den Strand und erreichen um 14:30 Uhr den PORONGURUP NATIONAL PARK. Hier machen wir eine zweistündige Wanderung zum GRANITE SKYWALK CASTLE ROCK, ca. 2 km. Der Weg nach oben führt durch den Wald in verschiedenen Schwierigkeitsstufen.

Skywalk
Skywalk

Das letzte Stück zum Skywalk klettert Thomas allein, ist mir zu gefährlich. Aber auch aus meiner Position habe ich von der Aussichtsplattform einen tollen Blick.
Jetzt müssen wir uns beeilen. Es ist bereits 17:00 Uhr und wir wollen noch bis zum MOUNT TRIO BUSH CARAVAN PARK im STERLING RANGE RETREAT fahren. Für die 100 km benötigen wir eine gute Stunde und wollen vor Einbruch der Dunkelheit ankommen. Abends ist die Fahrt nicht ungefährlich, da Tiere die Straßen überqueren. Immer wieder gibt es Warnschilder, vor allem für Kängurus und Straussvögel.
In der Ferne sehen wir schon die Berge, die sich aus dem Flachland abheben. Auffällig sind die vielen verbrannten Wälder, riesige Flächen. Häufig schlagen die Bäume wieder aus, vieles ist aber nicht mehr zu retten. Australien hat ständig mit Waldbränden zu kämpfen.

Bushfire Australien
Buschfeuer haben viel zerstört 😣

Am Eingang zum MOUNT TRIO BUSH CARAVAN PARK Caravan Park begrüßen uns leuchtend grüne Papageien und John, der Eigentümer erzählt, dass er heute Abend noch einige Freunde zu einer Party erwartet. Ansonsten ist der Platz mitten im Australischen Busch fast leer.
Wir werden ebenfalls zur Party eingeladen, verzichten aber, denn wir sind sehr müde. Wir genießen noch den tollen Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang im Camp
238.

Reisetag – Sonntag 08.03.2020

Sterling Range Nationalpark – Esperance

Früh um 7:00 Uhr machen wir einen Spaziergang um unser Camp herum. Die bunten Papageien und andere Vögel sind schon sehr aktiv. Sie fliegen hin und her, singen und pfeifen.

Papageien
Papageien in verschiedenen Farben

Thomas lässt seine Drohne fliegen. Zwei Kängurus huschen an uns vorbei. Schön, wenn der Tag so beginnt.
Wir frühstücken und fahren um 10 Uhr los. Unser Ziel ist heute ESPERANCE, eine Stadt an der Südküste. Hier gibt es vor allem schöne Strände.

Salzsee
trockener Salzsee

Vom Auto aus entdecken wir einen trockenen Salzsee. Den wollen wir uns aus der Nähe anschauen. Es sieht aus, als wenn Eis auf dem See ist, aber tatsächlich sind es grobkörnige Salzkristalle. Salzseen befinden sich meistens in Trockengebieten oder Wüsten.

Muscheln im See
Muscheln im See 🤔

Durch die andauernde Verdunstung des Wassers erhöht sich der Gehalt von Salzen und Mineralien des Gewässers ständig.
Die Fahrt geht weiter. Eine große Echse läuft uns vor das Auto. Wir hoffen, dass sie wir sie nicht überfahren haben, wenden und schauen nach.

Eine Eckse
überfahren 😭

Leider haben wir sie am Kopf erwischt, sie ist tot. Kurz danach sehen wir zwei tote Füchse auf der Fahrbahn, wahrscheinlich eine Mutter mit ihren Jungen. Das macht traurig 😢.
Wir entschließen uns, den STIRLING RANGE DRIVE, einer
84 km langen Rundfahrt über Kiestraßen, zu fahren. Die zweistündige Fahrt führt durch den Nationalpark mit atemberaubenden Ausblicken auf die Berge und wunderschöner Natur.

Stirling Range Nationalpark Westaustraliens
Stirling Range Nationalpark

Wir halten an mehreren Aussichtspunkten und finden schöne Wanderwege. Leider haben wir keine Zeit für eine Wanderung.
Auch hier sieht man wieder die Auswirkungen der Brände.

Bushfire Australien
Auswirkungen der Buschfeuer

Weiter geht die Fahrt bis Esperance. Vereinzelt sieht man Farmen, die Landschaft ist gekennzeichnet durch abgeerntete Felder und immer wieder Eucalyptuswälder.
Wir übernachten in ESPERANCE im PINK LADY TOURIST RESORT.
Sobald die Sonne untergegangen ist, wird es deutlich kühler. Es ist windig, später lässt der Wind plötzlich nach.

239.

Reisetag – Montag 09.03.2020

Esperance – Norseman

Die Erlebnisse heute haben mich mal wieder überwältigt…aber von vorne…
Auf Empfehlung der Rezeption auf unserem Caravanplatz, frühstücken wir heute beim Bäcker in ESPERANCE. Es schmeckt uns nicht besonders.
Bevor wir uns in Richtung NORSEMAN, einer Goldgräberstadt, begeben, fahren wir ein Stück auf der Great Ocean Road.

Esperance
Tolle Promenaden 👍

Die Great Ocean Road ist eine 243 km lange Straße, die entlang der australischen Südküste im Bundesstaat Victoria verläuft. Hier hat man die Möglichkeit, an vielen HOT SPOTS wie z. B. schönen Strände und tollen Aussichtspunkten anzuhalten, zu verweilen oder einfach nur Fotos zu machen. Alle HOT SPOTS sind gut ausgeschildert und haben Parkplätze.
Wir fahren ein paar Kilometer die Straße entlang, genießen die wunderbaren Aussichten und fahren dann zurück nach Esperance, um einzukaufen.

Stonehenge Esperance
Nachbildung von Stonehenge

Als nächstes steht ein Nachbau des STONEHENGE auf dem Programm. Das Original ist ein Bauwerk aus der Jungsteinzeit in England, über dessen Zweck es verschiedene Theorien gibt. Das Ganze ist jedenfalls ein architektonisches Meisterwerk und es bleibt die Frage, wie die Menschen vor so langer Zeit so etwas hatten bauen können. Sehr interessant und sehenswert… Der Eintritt kostet 10 AUD pro Person.

Lucky Bay Australien Buschbrand
Lucky Bay

Dann geht es weiter zur Lucky Bay. Auf dem Weg dorthin sehen wir schon von weitem den Qualm, der Busch brennt mal wieder. Wir kommen an ein Straßenschild, auf dem vermerkt ist, dass ein Teil der Straßen und Strände wegen des Feuers gesperrt sind. Wir haben Glück, der Strand an der LUCKY BAY ist seit vorgestern wieder geöffnet.

Am Eingang zum Nationalpark, zu dem auch die LUCKY BAY gehört, gibt es einen Automaten, an dem man eine Eintrittsgebühr von 15 AUD (ca. 9€) pro Person bezahlt.
Wir erhalten unser Ticket und fahren wieder bis zum Strand.
Jetzt können wir das Feuer zeitweise auch riechen.

Lucky Bay
Kängurus an der Lucky Bay

Schon bevor wir am Parkplatz ankommen, stockt mir fast der Atem. Niemals zuvor habe ich ein so schönes Meer gesehen, das Wasser ist leuchtend türkisfarben, der Sand weiß. Hätte ich ein Foto vom Meer gesehen, würde ich denken, das Foto wäre hinsichtlich der Farbe nachbearbeitet worden, ein Meer in solch einer Farbe gibt es nicht. Aber das gibt es, ich habe es gesehen.
Der eigentliche Grund für den Besuch der LUCKY BAY sind die Kängurus, die hier wild leben und angeblich bis an den Strand kommen. Ob wir auch welche sehen? Ich halte meine Erwartungen flach…dann ist sie Enttäuschung nicht so groß, falls wir keine Kängurus entdecken.
Und da sind sie schon…eine Mutter mit ihrem Jungen, sie fressen an der Böschung am Strand. Wir können ganz dicht herangehen und sie sogar streicheln. Das Fell ist ganz weich. Sie sind überhaupt nicht scheu.
Wir laufen am Strand entlang, die Füße im Wasser, die Sonne scheint, der Wind ist frisch.

Einzigartig weisser Strand
traumhafter Strand 😄

Dann sehen wir weitere Kängurus, eine Mutter säugt ihr Baby, wir stehen daneben, unglaublich. Das alles findet vor dieser märchenhaften Kulisse statt, das türkisfarbene Meer mit dem weißen Strand davor und im Hintergrund brennt der Busch.

Picknick Lucky Bay
Picknick

Auf dem Parkplatz genießen wir unser Picknick mit Blick auf diese Kulisse. Eigentlich möchte man hier nie wieder weg.
Wir nutzen die öffentliche Toilette. Diese hat eine Klärgrube, die sich durch bakterielle Zersetzung selbst reinigt. Sehr sauber, kein unangenehmer Geruch, wobei man letzteres für fast alle von uns aufgesuchten Toiletten australischen Toiletten sagen kann.
Mittlerweile ist es 15 Uhr, wir verlassen dieses Paradies und fahren weiter. Unterwegs sehen wir viele verbrannte Bäume und trockene Salzseen.
Gegen 17:30 Uhr erreichen wir Norseman, eine Zwischenstation auf dem Weg in die Goldgräberstadt Kalgoorli. Hier werden wir übernachten.

240.

Reisetag – Dienstag 10.03.2020

Norseman – Kargoorli

Auf dem Programm steht heute Kalgoorli, eine der Goldgräberstädte in Australien.
Kalgoorli befindet sich im australischen Outback. Als Outback werden australische Gebiete bezeichnet, die fernab der Zivilisation liegen, annähernd drei Viertel Australiens.

Goldgräberstadt Kargoorli
Kargoorli

Die Landschaften und Klimazonen im Outback wechseln sich ab. Die Erde ist braun bis rotbraun, es gibt trotz der Trockenheit grüne Vegetation. Riesige Gebiete werden durch Eucalyptusbäume gezeichnet.
Wir erreichen Kalgoorli, die größte Stadt im australischen Outback. Nun darf man sich aber keine Großstadt vorstellen, sondern eher einen kleinen Ort mit Goldrauschgeschichte, prächtigen Gebäuden aus der Kolonialzeit und Bergbauindustrie.
Es ist heiß, wir wünschen uns ein Eis. Im Supermarkt gibt es nur große Abpackungen. Die kleinste, eine Packung mit 4 Magnum Eis, kaufen wir und genießen jeder zwei.
Anschließend lassen wir die Gasflaschen für den Camper füllen, denn diese sind leider undicht und deshalb schon wieder leer.

Museum Kargoorli
Museum

Wir fahren durch die Hannan Street, die Hauptstraße von Kalgoorlie, an deren Ende sich ein Museum befindet. Dieses zeigt die Entstehung und Entwicklung von Kalgoorlie und es gibt auch Interessantes zu den Ureinwohnern zu lesen. Der Eintritt ist frei. Ein Besuch lohnt sich unbedingt.
In der Stadt sehen wir einige Ureinwohner, ABORIGINES. Viele von ihnen sehen ärmlich aus, sie scheinen die Verlierer des relativ jungen Australiens zu sein.
Wir fahren weiter zum eigentlichen Ziel, der SUPER PIT Goldmine in Kalgoorlie. Diese ist die flächenmäßig größte offene Mine Australiens und die viertgrößte der Welt.

Superbit
Goldmine bei Kargoorli

Hier gibt es eine Aussichtsplattform, von der man die ganze Mine überschauen kann. Die Mine ist riesig, die LKW und Bagger, die im Gebiet der Mine fahren, wirken wie Spielzeug.

Baggerschaufel Superpit
Baggerschaufel 🤔

Was allerdings quälend ist, sind die Fliegen. Es sind Tausende, die uns anfliegen, am liebsten ins Gesicht. Manche Leute tragen Schutznetze über dem Gesicht, wir leider nicht. Bei nächster Gelegenheit werden wir uns welche kaufen.
Wir verabschieden uns von Kalgoorlie und fahren zurück in Richtung NORSEMAN. Kurz hinter Norseman (Richtung Osten), im FRASER RANGE CARAVAN PARK finden wir einen Platz zum übernachten.

241.

Reisetag – Mittwoch 11.03.2020

Frasers Range Caravan Park – Mundrabilla Caravan Park

Am Morgen führen wir ein nettes Gespräch mit einem Ehepaar aus der Sächsischen Schweiz. Der Mann ist 79 Jahre alt, seine Frau wahrscheinlich im gleichen Alter. Eigentlich wollten sie ihre zur Zeit in SHANGHAI lebende Tochter besuchen, was natürlich dank CORONA im Moment unmöglich ist. Also haben die beiden sich einen Camper gemietet und fahren damit vier Wochen durch Australien. Sie fahren den gleichen Camper-Typ wie wir, einen 4WD-Camper von Apollo. Eine Tour durch Australien ist ja nicht unbedingt etwas Besonderes, aber in dem Alter irgendwie doch. Die Frau spricht gar kein Englisch und der Mann ein bisschen, aber eigentlich auch nur ein paar Brocken. Ganz nebenbei erzählt er, dass die Beiden vor vier Jahren schon einmal in Australien waren und damals 13000 km zurückgelegt haben (da war er auch schon 75!). Uns blieb ehrlich gesagt der Mund offen, Hut ab!

Kilometerlange Strassen endlos
Hinweisschild

Wir haben heute 600 km durchs Outback von Australien vor uns, ein scheinbar endloser Weg. Unser Ziel ist EUCLA, die
östlichste Siedlung in Western Australia. EUCLA hat weniger als hundert Einwohner und liegt am EYRE HIGHWAY.
Zunächst kommen wir nach BALLADONIA, einer Station, an der es eine Tankstelle gibt und ein kleines Museum.

Museum
Museum

Früher lebten hier die ABORIGINES, die Ureinwohner Australiens mit einer 60000 Jahre alten Kultur.
Wir schauen uns das kleine, sehr informative Museum an und fahren weiter.
Die Landschaft wird karger, der Baumbewuchs nimmt ab, kein Wunder, nähern wir uns doch dem NULLABOR.
Die NULLABOR-EBENE ist eine sich über 200000 Quadratkilometer erstreckende Karstwüste, die sich zwischen NORSEMAN in Westaustralien und CEDUNA in Ostaustralien über 1200 km erstreckt. Sie ist das größte Stück Kalkstein der Welt. Der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet “kein Baum”.

Unendliche Straßen
Leere Strassen – unendlich lang 😣

Diese 1200 km im NICHTS wollen wir in zwei Tagen befahren.
Hier gibt es auch die längste gerade Strecke Australiens, die knapp 150 km misst, ohne auch nur eine einzige Kurve. Manchmal geht es leicht bergan oder -ab, dann kann man in der Ferne die Unendlichkeit der Straße erkennen.

Kängurus
Überfahren 😭

Unterwegs sehen wir leider auch viel totes Wild, Kängurus, Füchse und sogar ein Kamel, welches von Fahrzeugen überfahren wurden.
Die Sattelzüge dürfen hier eine Länge von bis zu 53 m haben, Wahnsinn! Wir sehen einige…
Die Strecke bis EUCLA schaffen wir nicht ganz, übernachten im MUNDRABILLA CARAVAN PARK, knapp 70 km vor Eucla. Fahren in der Dämmerung bedeutet viel Wildwechsel, das möchten wir uns ersparen. Außerdem ist es gegen 19:00 Uhr dunkel.

Wild am Strassenrand
Kängurus

Wir haben einige unserer geplanten Ziele auf der Route aus Zeitgründen gestrichen haben, zu viel gibt es zu sehen und zu weit sind die Strecken auf dem Roten Kontinent.
Wir wollen entspannt fahren und nicht alle Ziele “abreißen”, es ist auch so schon anstrengend genug.
Die Uhr auf meinem IPhone hat sich umgestellt, wir haben eine Zeitverschiebung von +45 min.
Im MUNDRABILLA CARAVAN PARK übernachten wir.

242.

Reisetag – Donnerstag 12.03.2020

Mundrabilla Caravan Park-Fowlers Bay

Thomas macht schon früh einen Spaziergang und lässt die Drohne fliegen.

Mundrabilla Caravan Park Australien
Mundrabilla Caravan Park

Draußen ist es sehr feucht, das Wasser tropft vom Autodach.
Die Nächte sind kühl, aber mit Schlafsäcken und dicker Decke sind wir im Camper gut ausgerüstet. Trotz der harten Liegefläche, die eigentlich nur ein Brett mit relativ dünner Matratze ist, schlafen wir sehr gut.
Wir verlassen unser Camp, welches sich 68 km vor EUCLA befindet um 8:15 Uhr. Die Sonne scheint, es wird warm.

In Eucla machen wir Pause und besichtigen die alte Telegrafenstation, die nur noch eine Ruine ist. Die Station befindet sich heute mitten in den Dünen, ein Zeichen dafür, dass die Dünen wandern.
Die Drohne kommt noch einmal kurz zum Einsatz, aber es ist zu windig. Außerdem greifen uns wieder die Fliegen an, es ist nicht auszuhalten, schnell weg hier.
Wir erreichen die State Border, die Landesgrenze zu Südaustralien. Hier gibt es eine Quarantänestation für Lebensmittel. Wir werden nicht kontrolliert.

Strecke Australien
Nur gerade aus … wir haben dieses Stück geschafft 👍

Und wieder gibt es ein Zeitumstellung, nochmal + 1,75 Stunden. Inzwischen haben wir zu unserem Startpunkt PERTH +2,5 Stunden Zeitverschiebung. Das erste Mal im Leben, das wir eine Zeitverschiebung auf dem Landweg durchmachen. Da fehlen dann 2,5 Stunden Schlaf – Jetleg 🙄. Es wird deutlich später hell und abends dunkel.
Der Weg durchs Outback ist lang, wir hören ein Hörbuch von Sebastian Fitzek. Dann erreichen wir den Teil des NULLABORS, in dem nun wirklich kein Baum mehr wächst.
Wir finden einen Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick auf weitere Sanddünen hat.

Fly Australien
Fliegen überall 🤪

An den Klippen der GREAT AUSTRALIAN BIGHT, welche über einen kurzen Umweg vom Highway zu erreichen sind, machen wir eine Pause. Niemand außer uns ist hier. Die Klippen sind sehr beeindruckend, geradezu ehrfürchtig schauen wir auf das Meer hinab, welches wild gegen die Felsen tobt.
Die Felsen sind sehr steil, Thomas fährt das Auto wieder ein Stück von der Küste weg, hat Angst, dass etwas von der Küste abbricht. 😯

Steilküste
Steilküste Südaustralien

Die Fahrt geht weiter, endlos bis zur FOWLER BAY, in der wir im Caravan Park übernachten wollen. Vom HIGHWAY geht es noch 25km offroad. Wie immer haben wir nicht reserviert, aber zu dieser Jahreszeit ist das kein Problem.

Sanddünen
Fowlers Bay – Sanddünen

Die FOWLERS BAY liegt am Rande der NULLARBOR EBENE. Hier gibt es wieder riesige Sanddünen. Nachdem wir den Camper geparkt haben, machen wir uns sofort auf den Weg und klettern die teilweise sehr steilen Dünen hinauf. Der Wind pfeift uns den Sand um die Ohren, die Aussicht von oben ist atemberaubend.
Im Ort gibt es nur ein paar Strandhäuser, es ist absehbar, dass einige von ihnen in nicht allzu ferner Zeit den Sanddünen zum Opfer fallen werden.
Viele Leute treffen wir nicht. Im Sommer ist es wahrscheinlich voller, denn dann kann man hier Wale beobachten.
Bevor die Sonne untergeht, spazieren wir die Seebrücke auf und ab, genießen die Aussicht auf die großen Dünen und beobachten Vögel.

243.

Reisetag – Freitag 13.03.2020

Mundrabilla Caravan Park-Fowlers Bay

Wir sind nicht abergläubisch, aber heute ist Freitag, der 13. 🤨

Von der FOWLERS BAY bis nach CEDUNA sind es knapp 150 km, die wir in 1,5 h fahren.
2,5 km vor CEDUNA gibt es wieder einen Quarantäne Checkpoint, den SOUTH AUSTRALIEN QUARANTINE CHECKPOINT.
Diesmal werden wir kontrolliert. Der Beamte schaut in unsere Kühlbox. Die ist ok. Er fragt nach frischem Gemüse insbesondere Kartoffeln. Haben wir nicht, höre ich mich sagen, obwohl der ganze Schrank voll ist. Zum Glück ist er mit meiner Antwort zufrieden. Offensichtlich darf man verschiedene Lebensmittel nicht in die “Zivilisation” einführen.
In CEDUNA müssen wir unsere Vorräte auffüllen, denn unterwegs im Outback gab es außer Tankstellen und wenigen Übernachtungsmöglichkeiten nichts. Wir brauchen Trinkwasser und Lebensmittel.
Wir kaufen ein, tanken den Camper auf, wollen Geld holen.
Thomas Kreditkarte funktioniert nicht mehr… Freitag, der 13.? Zum Glück haben wir noch weitere Karten im Gepäck.
Der Himmel ist bedeckt, im Inland soll es starke Regenfälle gegeben haben.

Pelikane am Strand
Pelikane ganz nah …

Allmählich kommt die Sonne. An der SMOKEY BAY machen wir Pause auf einem Parkplatz am Strand. Wir spazieren auf der Seebrücke und sehen von dort ein abgezäuntes Schwimmbecken. Vielleicht gibt es hier Haie? Wir wissen es nicht, aber es gibt Pelikane 😃

Pelikan
Pelikane am Strand

Auch an diesem Strand sind kaum Leute, vereinzelt gibt es Ferienhäuser.
Wir genießen die Ruhe und fahren weiter bis zum ELLISON WATERLOO BAY TOURISTIK PARK. Hier werden wir übernachten.

244.

Reisetag – Samstag 14.03.2020

Ellison – Port Lincoln

Die Fahrt geht weiter durch dieses unendlich große Land. Die Vegetation wird wieder üppiger und grüner.

Emus
Emus

Wir sehen viele Vögel, Schafe und irgendwann Emus, eine ganze Schar.
Auf der Strecke gibt es unendlich viele Salzseen. Von weitem sieht das Salz aus wie Eis. Der größte ist der LAKE HAMILTON von WESTAUSTRALIA.

Salzseen
ausgetrocknete Salzseen

Er erstreckt sich über große Flächen, die größtenteils trocken sind, manchmal aber auch ein bisschen Wasser haben.

Schafe Vögel
Schafe – Vögel …

An der COFFIN BAY machen wir halt. Hier werden Austern gezüchtet. Wir sehen eine Gruppe von Menschen, die eine Austerntour machen. Mit langen Wattstiefeln stehen sie im Meer und erfahren in der Austernfarm alles zum Thema Austernzucht. Die Austern der COFFIN BAY gehören zu den Besten in Westaustralien. Diese können dann bei einer gebuchten Tour verkostet werden.

Austerntour
Austerntour

Nach einem Strandspaziergang fahren wir weiter nach PORT LINCOLN.
Wir erreichen PORT LINCOLN am frühen Nachmittag und finden hier einen schönen Platz im Caravan Park mit Meerblick.

Port Lincoln Campingplatz
Port Lincoln

Etwas später machen wir einen Spaziergang in Richtung Stadt, in der ca. 16000 Menschen wohnen, und schauen uns ein bisschen um. Bis in die Innenstadt schaffen wir es nicht, der Weg ist zu weit.

Kreuzfahrten
Es gibt sie noch …

Port Lincoln hat die größte kommerzielle Fischereiflotte des Landes und ist ein Paradies für Liebhaber von Meeresfrüchten mit einigen der gefragtesten Meeresfrüchte der Welt.

 

Wir verfolgen die Nachrichten zu CORONA. Inzwischen haben viele Staaten ihre Grenzen geschlossen. In Deutschland sind ab Montag, den 16.03.2020 Schulen und Kitas zu. Die Bilder von Hamsterkäufen sind erschreckend.
Sollen wir nach Hause zurückkehren? Werden wir weiterreisen können? Wenn ja, wohin? Mit unserem Visum für Australien dürfen wir hier drei Monate bleiben, das sind noch knapp 2,5 Monate. Müssen wir dann nach Hause? Gibt es dann noch Flüge?
All diese Fragen bewegen uns. Fakt ist: Im Moment ist das Risiko einer CORONA Infektion in Australien deutlich geringer als in Deutschland. Also bleiben wir hier.

245.

Reisetag – Sonntag 15.03.2020

Port Lincoln

Wir wollen noch eine weitere Nacht auf dem Campingplatz in Port Lincoln bleiben. Also fragen wir an der Rezeption nach, kein Problem. Das ist das erste Mal seit unserem Start in PERTH, dass wir zwei Nächte auf einem Platz verbringen, sonst sind wir immer am nächsten Tag weitergereist.
Wir nutzen die Waschmaschinen, um unsere Wäsche zu waschen. Bei Wind und Sonne trocknet alles hervorragend. Es gibt auf vielen Campingplätzen tolle und saubere Waschmaschinen und Trockner. Für ca. 2,20 Euro läuft eine Waschmaschine.

Port Lincoln Australien
Schöne Rasenflächen, trotz Trockenheit

Gegen Mittag machen wir einen Spaziergang durch den Ort.
Es gibt hier viele künstlich angelegte Kanäle, an denen hübsche Häuser stehen. Trotz der Bebauung hat man viele Grünanlagen geschaffen. Alles ist wunderschön angelegt. In den Kanälen liegen einige Yachten, offensichtlich wohnen hier “gut verdienende” Leute.

Port Lincoln
Kanäle mit Häusern und Yachten

Es erinnert uns an FORD LAUDERDALE in FLORIDA, dort wo die “Reichen und Schönen” wohnen, allerdings eine Nummer kleiner und nicht so protzig.
Die Häuser in der zweiten Reihe sind ebenfalls hübsch angelegt und wohl nicht ganz so teuer.

Australien
Port Lincoln

Wir sind mal wieder begeistert über den Einfallsreichtum von Städteplanern in Australien. Hier hat irgendwie immer alles Hand und Fuss, wird gut durchdacht, ist funktionell und gleichzeitig schön. Man schafft Rasenflächen, die durch Sprinkleranlagen bewässert werden müssen. Diese sehen stets gepflegt aus. Unglaublich, wie die AUSSIS das hinbekommen.
Den Nachmittag verbringen wir auf dem Rasen vor unserem Camper. Wir müssen unsere Weiterreise planen. Thomas hat gestern Flüge gebucht von Adeleide nach Alice Springs. Dort wollen wir wieder ein Wohnmobil mieten, um die Gegend zu erkunden.
Ich freue mich besonders auf den legendären AYERS ROCK, den heiligen Berg der ABORIGINES.

Mond Port Lincoln
Ein roter Mond 🤔

Am späten Abend sehen wir den Halbmond, er ist rot. Nie zuvor haben wir einen leuchtend roten Halbmond gesehen. Es sieht wunderschön aus. Der Mond ist ein Phänomen, welches mir einmal jemand erklären muss. Jeden Abend steht er woanders am Himmel. Und wieso ist der jetzt rot? Ja klar, offensichtlich wird er von der Sonne angestrahlt, aber warum?

246.

Reisetag – Montag 16.03.2020

Port Lincoln – Port Augusta

Die Nachricht des Tages erreicht uns gleich am Morgen: Auch Deutschland macht jetzt die Grenzen zu. Die positive Nachricht ist, dass in China allmählich wieder Normalität eintritt.

Am Vormittag kaufen wir ein paar Lebensmittel in PORT LINCOLN.
Anschließend fahren wir in Richtung PORT AUGUSTA, unserem Ziel für heute. Es sind ca. 350 km zu fahren.
Auf halber Strecke machen wir in COWELL, einer kleinen Küstenstadt, Pause. Wir parken am Ufer und machen einen kleinen Spaziergang über einen erhöhten Steg. Unter uns sehen wir Mangroven. Es ist gerade Ebbe, das Wasser ist ziemlich weit weg.

Ebbe
Ebbe 😉

Wir fahren weiter und halten on WYALLA, einer kleinen Hafenstadt. Hier parken wir am Strand, auch hier ist Ebbe und das Wasser weit weg. Einige Leute spazieren weit ins nicht vorhandene Meer hinaus.

Geburtstagskuchen

An einem Picknicktisch genießen wir einen Kuchen, denn heute hat ein lieber Mensch, der leider nicht mehr unter uns ist, Geburtstag.
Die Fahrt geht weiter und wir erreichen gegen 17:30 Uhr PORT AUGUSTA. Hier werden wir eine Nacht im DISCOVERY PARKS PORT AUGUSTA bleiben. Auf dem Campingplatz ist es sehr ruhig. Außerdem ist es hier deutlich wärmer als gestern noch in PORT LINCOLN.
Für einen Platz mit unserem Camper bezahlen wir zwischen 15 und 20 Euro. Die Plätze sind in der Regel sehr gut ausgestattet, die sanitären Einrichtungen großzügig gebaut und alles ist sauber.

247.

Reisetag – Dienstag 17.03.2020

Port Augusta – Wilpena Pound

CORONA hält die Welt in Atem – uns auch…
Täglich informieren wir uns über die Neuigkeiten im Internet. Schreckliche Berichte hören wir aus Italien. Ich muss an Orte und Menschen denken, die wir während unserer Italienreise 2018 kennengelernt haben… Wie wird sich das noch entwickeln und wie wird es uns verändern?

Wir verlassen den Campingplatz, fahren Tanken und holen Geld am Automaten. Aus Angst davor, dass vielleicht irgendwann die Kreditkarten nicht mehr funktionierten (weil die Banken in Deutschland nicht mehr arbeiten), holen wir jetzt bei jeder Gelegenheit Bargeld.
In Port Augusta schauen wir uns den Water Tower an. Viele Stufen führen auf den Turm und von oben hat man einen schönen Blick auf PORT AUGUSTA.
Dann geht es weiter in Richtung FLINDERS RANGE NATIONALPARK ca. 180 km ins Landesinnere.
Nach kurzer Zeit ändert sich die Landschaft, wird karger, und flacher. Irgendwann gibt es keine Bäume mehr, nur noch Gestrüpp, welches den Boden bedeckt.
Die Erde wird wieder rotbraun, manchmal sehen wir hohe Staubtornados, die über die Landschaft ziehen, meist aber nach ein paar Sekunden wieder in sich zerfallen.
Wir überfahren zahlreiche ausgetrocknete Flüsse. Auf den Straßen weisen Schilder immer wieder auf die Gefahr von Überflutungen hin. Kaum vorzustellen, aber nach den seltenen, manchmal sinnflutartigen Regengüssen, verwandeln sich diese trockenen Flussbetten in reißende Ströme.

Flinders Range Nationalpark
Nationalpark

Zunehmend wird es wieder hügliger und am Horizont tauchen die Ausläufer der FLINDERS RANGES, einer Gebirgskette im Norden Südaustraliens, auf. Jetzt gibt es auch wieder Bäume.
Am Aussichtspunkt mit Blick auf die HILLS OF ARKABA machen wir eine Pause. Thomas lässt die Drohne steigen.

Die Aussicht auf die HILLS OF ARKABA ist toll.
Der 1877 in Hamburg geborene Künstler HANS HEYSEN, der für seine Aquarelle des Australischen Buschs bekannt ist, hatte schon damals die Schönheit der Hügel erkannt. Wir genießen sie noch einen Moment und fahren dann das letzte Stück bis zum FLINDERS RANGE NATIONALPARK.

Nationalpark
Felsformationen

Unser Ziel ist der WILPENA POUND, eine Bergformation im Herzen der Flinders Gebirgskette, die aussieht wir ein natürliches Amphitheater. Hier wollen wie zwei Nächte bleiben.
Die Sicht auf die steilaufragenden Klippen und auf die Landschaft innerhalb des Pounds ist wirklich wunderbar.
Die Ausmaße und Form des WILPENA POUNDS kann man wohl nur aus der Luft erfassen.
Gegen 14:00 Uhr erreichen wir das WILPENA POUND RESORT im FLINDERS RANGES NATIONALPARK. Wir gehen ins Office und bekommen einen schönen Platz für unseren Caravan zugewiesen. Das Resort ist groß, ausser Plätzen für Caravane kann man Zelte oder auch Häuser mieten. Die Plätze sind großzügig mitten im Wald, die Ruhe ist himmlisch. Es ist nicht voll.
Trotz Klimaanlage sind wir total erhitzt, denn die Sonne brannte erbarmungslos durch die Autoscheiben. Im Resort gibt es einen Pool, den wollen wir jetzt nutzen. Das Wasser erscheint uns eiskalt, hat aber 21 Grad Celsius. Wir sind von den Pools in den Tropen sehr verwöhnt. Aber es ist eine himmlische Abkühlung und wir genießen es. Wir haben eine Außentemperatur von 36 Grad im Schatten.

Gegen 16:30 Uhr machen wir noch eine Wanderung zum WANGARA LOOKOUT (ca. 3,6km) einem Aussichtspunkt im WILPENA POUND. Die Hitze hat etwas nachgelassen und wir laufen größtenteils im Schatten. Der Weg ist zunächst flach und einfach zu laufen und führt am HILLS HOMESTEAD vorbei, wo man über die Ureinwohner dieses Hauses auf Schautafeln über ihr hartes Leben Informationen erhält. Ab hier geht es dann ca. 20 min über Felsen aufwärts. Die Sonne senkt sich langsam und scheint uns ins Gesicht. Am Aussichtspunkt angekommen, hat man eine wunderschöne Aussicht über die endlos scheinende Gebirgskette und viele Bäume. Die Drohne kommt noch einmal zum Einsatz. Die Fliegen nerven, jetzt kommen auch noch stechende Bremsen dazu. Zum Glück haben wir wenigstens für den Kopf unsere Schutznetze.

Aussicht Flinders Range Nationalpark
Tolle Aussicht auf die Berge

Wir laufen den Weg zurück, insgesamt sind es 7 km.
Unser Abendessen können wir draußen genießen, denn mit der Sonne verschwinden auch die Fliegen.
Jetzt checken wir noch einmal das Internet wegen CORONA. Die Nachrichten werden leider nicht besser.

248.

Reisetag – Mittwoch 18.03.2020

Wilpena Pound

Heute machen wir einen Rundflug über das WILPENA POUND, gebucht als Sonderangebot für 99 AUD/Person.

Flight Flinders Nationalpark
Rundflug – Startklar👍

Der Flughafen (ein Sandstreifen) ist nur ca. 3km vom Camp entfernt. Wir fliegen mit einer einmotorigen Propellermaschine. Mit uns in der Maschine sitzen Debbi und David aus Australien.
Wir erhalten Headsets, über die wir mit dem Piloten kommunizieren können. Der Pilot erklärt während des Fluges die Landschaft. Das australische Englisch ist für uns schwer zu verstehen.

Beeindruckender Rundflug
Beeindruckend !!!

Der Flug ist grandios. 20 min fliegen wir über dieses atemberaubende Gebirge, welches von oben aussieht, wie ein Vulkankrater, ein unvergessliches Erlebnis.
Anschließend unterhalten wir uns auf dem Flugplatz noch ein bisschen mit Debbi und David. Sie fragen, wie lange wir in Australien bleiben. Wir antworten, dass wir es noch nicht wissen, da es in Deutschland im Moment chaotisch ist, und wir eigentlich noch 4 Monate reisen wollen, aber nicht mehr weiterkommen. Sie erzählen uns, dass sie an der Ostküste in PORT MACQUAIRE wohnen und dass es dort sehr schön ist, mit angenehmen Temperaturen. Wir sind sehr interessiert, da wir uns irgendwo für ein paar Wochen einmieten wollen. Zum besseren Verständnis notiert David den Ort in die Notizen meines Handys und schreibt zusätzlich noch die Namen der Beiden und ihre Telefonnummer auf. Erstaunt schauen wir ihn an, und er sagt, falls wir Hilfe bräuchten, sollten wir doch anrufen. Sie haben ein großes Haus und die Kinder sind schon ausgezogen. Wir sind sehr überrascht und ein bisschen überwältigt, von der gezeigten Solidarität. Leute, die wir gerade mal 30 Minuten kennen, bieten uns an, bei ihnen wohnen zu dürfen, einfach großartig. Wir verabschieden uns und fahren mit unserem Camper zurück zum Campingplatz.
Heute ist es brütend heiß, das Thermometer zeigt 38 Grad Celsius. Eine Wanderung ist deshalb nicht möglich. Also entscheiden wir uns, den Pool der Campinganlage zu nutzen.
Anschließend chillen wir ein bisschen vor unserem Caravan. Wir trinken Tee und essen etwas Joghurt und plötzlich bekommen wir Besuch. Zwei Kängurus sind scharf auf unseren Joghurt.

Kängeru
Lecker 😋

Wir lassen das eine am Deckel lecken, es scheint zu schmecken. Offensichtlich haben sie keine Angst, sie kommen ganz nah ran und betteln uns mit ihren großen Augen an. Aber wir füttern keine Wildtiere, denn das schadet ihnen. Eines bewegt sich sogar in Richtung Treppe zu unserem Caravan, sodass ich lieber schnell die Tür schließe.

Kängeru
Wohin … ? LP

Um 18:30 Uhr gehen wir zum Restaurant, denn dort ist Treffpunkt für die Sunset Tour. Es war ein Tipp von Debbie und David, und so haben wir diese Tour an der Rezeption gebucht.
Auch Debbie und David nehmen an der Tour teil. Es geht ca. 20 Minuten mit einem Bus zu einer Aussichtsplattform. Insgesamt sind acht Gäste im Bus plus Fahrerin.
Die Fahrerin ist gleichzeitig der Guide. Sie hat Getränke dabei, wie z.b. Wein und Bier und es gibt eine Antipasti Platte. Sie stammt von den Ureinwohnern ab und hat viel Interessantes über deren Lebensweise, über Tiere, Pflanzen und Kräuter der Region zu berichten und wie diese genutzt werden.

Sonnenuntergang Flinders
Sonnenuntergang

Die Sonne geht hinter den Bergen unter und es ist ein traumhaftes Bild. Wir machen tolle Fotos.
Debbie und David bestätigen noch mal ihre Einladung, sagen uns, dass sie einige freie Zimmer in ihrem großen Haus haben. Wir trinken noch etwas Wein und Bier und essen Antipasti, dann fahren wir zum Caravan Park zurück.
Die Fahrerin fährt sehr vorsichtig, denn es sind sehr viele Kängurus unterwegs.

CORONAHier geht es zum Diskussions-Forum
Die Regierung Australiens nimmt das Thema Corona sehr ernst. Die Warnungen werden immer eindringlicher, überall findet man Hinweisschilder, zum Thema Händewaschen und Abstand halten.
Die Aussies wirken derweil noch sehr entspannt, für Debbie und David scheint Corona überhaupt noch kein Thema zu sein.
Wir erhalten eine E-Mail von unserem Hotel in ALICE SPRINGS, in welchem wir vom 24. bis zum 28.03 ein Zimmer reserviert haben. In dieser Mail werden darauf hingewiesen, dass alle von Übersee Einreisenden 14 Tage in Quarantäne zu gehen haben. Wir antworten, dass wir schon drei Wochen in Australien sind, und somit das Thema für uns erledigt sind. Wir sind wirklich noch rechtzeitig genug eingereist, sonst hätten wir jetzt wohl ein Problem.

249.

Reisetag – Donnerstag 19.03.2020

Wilpena Pound – Port Wakefield

Schon früh am Morgen brechen wir zu einer Wanderung auf. Wir wollen zu einem Aussichtspunkt im FLINDERS RANGES NATIONALPARK.
Es geht immer nur bergauf und ist recht anstrengend.

Spaziergang
Aufstieg

Wir laufen ca. 2,5 km und machen dann ein Picknick. Von oben hat man einen tollen Blick. Der Weg führt noch weiter bergauf, leider fehlt uns die Zeit, wir müssen umkehren.
Auf dem Weg treffen wir eine australische Frau, mit der wir uns unterhalten. Sie erzählt uns, dass man jetzt viele der im Moment wegen CORONA nicht gebrauchten Flugzeuge nach ALICE SPRINGS bringt, um sie dort zu parken. ALICE SPRINGS ist unser nächstes Ziel, wir werden am 24.03. dorthin fliegen.

Flinders Range Nationalpark
Tolle Bergketten

Zurück auf dem Campingplatz packen wir unsere Sachen und fahren gegen 11:30 Uhr in Richtung Adeleide ca. 400 km.
Die Luft ist heiß, aber zum Glück ist es ein bisschen windig.
Während der Fahrt kommen wir an vielen trockenen Seen vorbei, auf einigen sieht man wieder Salz.

Salzseen
Ausgetrocknete Seen

Gegen 16:30 Uhr erreichen wird PORT WAKEFIELD, welches sich knapp 100 km vor ADELEIDE befindet. Hier gibt es einen schönen Caravanpark direkt am Fluss. Es ist nicht besonders voll und sehr gemütlich.
Wir machen einen Spaziergang am Fluss entlang und schauen uns den kleinen hübschen Ort an.

Port Wakefield

Viele Leute sind nicht hier, wie viele Strandorte in Australien wirkt auch dieser irgendwie verlassen.
In den wenigen Restaurants und Bars sitzen dann aber doch ein paar Leute.
Anschließend essen wir vor unserem Camper zu Abend.

Wandmalerei 👍

Ein älterer Herr (ca. 70 Jahre alt) spricht uns auf deutsch an, erzählt uns, dass er in Deutschland geboren wurde und mit 6 Jahren nach Australien gekommen ist. Er lobt Australien, sagt, dass man hier sehr gut leben kann und dass er sich hier sehr wohl fühlt. Seiner Meinung nach wird Australien nach der Coronakrise seine Wirtschaft überdenken, und eventuell Produktionen, die bis jetzt im Ausland getätigt wurden, ins eigene Land zurückholen. Außerdem berichtet er von eventuellen Grenzschließungen der einzelnen Bundesländer. Das hat uns gerade noch gefehlt.
Morgen müssen wir unseren Camper in ADELAIDE abgeben, deshalb packen wir jetzt und räumen auf.

Sonnenuntergang, ich telefoniere …

Dann erleben wir einen wirklich tollen Sonnenuntergang am Fluss.
In den Nachrichten lesen wir, dass in Deutschland wegen CORONA erste Ausgangssperren verhängt wurden.

250.

Reisetag – Freitag 20.03.2020

Port Wakefield – Adelaide

Heute ist mein Geburtstag.

Blumen
Geburtstagssträuße 😉

Als Thomas mich am Morgen in den Arm nimmt und mir gratuliert, breche ich erstmal in Tränen aus. Die unsichere Situation hier in Australien kostet mich gerade ein paar Nerven. Es ist nicht leicht, die richtige Entscheidung zu treffen. Reisen wir nach Deutschland zurück oder bleiben wir hier? Auch eine Weiterreise in andere Länder ist nicht mehr möglich, da viele Grenzen geschlossen sind.

Eigentlich wollen wir nicht zurück, denn unsere Heimkehr ist erst für den Juli geplant und Australien gefällt uns sehr gut. Außerdem steckt Deutschland gerade voll in der Coronakrise, nicht unbedingt ein Ort, an dem man sich gerade aufhalten möchte.
Andererseits entwickelt sich Corona auch in Australien und es werden hier viel schneller Maßnahmen dagegen ergriffen. Wir finden dass richtig, aber welche Auswirkungen wird es auf uns und unsere Weiterreise haben? Wann werden wir nach Deutschland zurückkehren können? Wie lange werden wir am anderen Ende der Welt festsitzen? Das Schlimmste ist diese Ohnmacht, und die ist mit Sicherheit zumindest gefühlt schlimmer als zu Hause.

Appartement
Wir wohnen oben …

Wir fahren los und erreichen unser Appartement in ADELAIDE gegen 14:00 Uhr. Das Appartement befindet sich im Stadtteil GLENELG, nur 5 Gehminuten vom Strand entfernt. Wir wollen nur unser Gepäck abstellen und dann den Camper zu APOLLO zurückbringen.
Die Vermieterin putzt offensichtlich gerade unser Appartement und kommuniziert nur über ihre siebenjährige Tochter mit uns. Diese zeigt uns erstmal alle ihre Tiere und Spielecken. Ihre Mutter lässt sich nicht sehen. Ich frage mich kurz, ob sie vielleicht ein entstelltes Gesicht hat und sich deshalb nicht zeigen mag.

Wir stellen im Garten unser Gepäck ab und fahren zu APOLLO. Die Abgabe geht schnell, der verbogene Stützfuss hinten am Caravan fällt niemandem auf. Wir hatten irgendwann vergessen ihn hochzustellen und dann ist er beim Losfahren natürlich verbogen.
Mit dem Bus fahren wir zunächst in die Innenstadt von Adeleide und schauen uns im hübschen Zentrum um.

Adelaide

Da wir nun wohl etwas länger als geplant in Australien bleiben werden, fragen wir bei einer Bank nach, ob wir ein Konto eröffnen können. Das geht leider nicht, da man wenigstens ein Visum für ein halbes Jahr benötigt, wir haben aber nur eins für drei Monate.
Vom Stadtzentrum fahren wir wieder mit dem Bus ca. 1 Stunde bis zu unserem Appartement.
Jetzt lernen wir auch unsere Vermieterin kennen, deren Gesicht übrigens nicht entstellt ist. Wir finden sie ein bisschen eigenartig, aber das Apartment ist toll.
Es besteht aus einem Wohnzimmer mit Kochnische, einem Schlafraum und einem schönes Bad mit Badewanne,
Waschmaschine und Wäschetrockner.
Alles ist sehr liebevoll eingerichtet, ziemlich verspielt und fast schon ein bisschen kitschig. Hier kann man sich wohlfühlen.

Glenelg
Blick auf den Ozean

Zum Zentrum von Glenelg sind es ca. 2 km. Wir essen dort in einem Steakhouse zu Abend.
Zurück im Appartement versuchen wir uns in die Krisenliste des Auswärtigen Amtes einzutragen, leider ist die Webseite völlig überlastet.
Wir tragen uns in die Rückholliste (ELEFAND LISTE AUSWÄRTIGES AMT) für im Ausland gestrandete deutsche Urlauber ein. Eigentlich wollen wir ja nicht zurück, aber vielleicht überlegen wir es uns noch einmal anders. Wir sind gespannt, wann sich jemand bei uns meldet.
Vorsichtshalber beantragt Thomas die Verlängerung meines Visums. Da das 215 € kostet, warten wir erstmal ab, ob es genehmigt wird, bevor wir es dann für Thomas beantragen. Ein Überbrückungs-Visum bekomme ich sofort.
Da es schon sehr spät ist, wird Thomas seins morgen beantragen.

251.

Reisetag – Samstag 21.03.2020

Adelaide – Glenelg

Wir schlafen heute etwas länger.
In unserer gemütlichen Ferienwohnung bereiten wir uns ein gutes Frühstück und schauen dabei die CORONA Neuigkeiten von Australien.
Ab Dienstag 16:00 Uhr müssen alle Einreisenden in den australischen Bundesstaat NORTH TERRITORY in 14 tätige Quarantäne, egal ob sie aus Übersee oder einem anderen Bundesstaat Australiens kommen. Das betrifft nicht nur Touristen sondern auch Australier. Diese Nachricht haben wir erhalten:

Hi Kirsten & Thomas,
Just want to alert you to the latest developments with the Covid-19 within the Northern Territory.
As of 4pm on Tuesday, all visitors from interstate and overseas to the NT MUST self isolate for 14 days.
If you are to arrive into the NT before 4pm, self isolation is not necessary. If you are to cross the border after this time self isolation is mandatory.
If you are unable to reach the territory border before 4pm, you are welcome to do your 14 days isolation at Wilmots on Dixon, however we will not be able to have much contact with you during that time. If you could please let us know your plans, given these new rules.
Regards,
E. & C.

ALICE SPRINGS, unser nächstes geplantes Ziel liegt in NORTH TERRITORY. Von dort wollen wie ab dem 28.03. das Gebiet mit einem Wohnmobil erkunden.
Wir checken unseren Flug dorthin, wir landen am 24.03. 14:05 Uhr in ALICE SPRINGS. Rein theoretisch müssen wir also nicht in Quarantäne 🤔, der Flieger darf sich aber auch nicht verspäten 😣. Alles ist sehr ungewiss!

Die Waschmaschine läuft heute auf Hochtouren, obwohl wir auf den Campingplätzen auch häufig Waschmaschinen nutzen konnten.
Anschließend machen wir einen Spaziergang am Strand, der sich nicht weit von unserer Unterkunft befindet. Der Strand ist wirklich schön, mit herrlich weißem Sand.

Glenelg Adelaide Beach
Glenelg – Beach

Von der Strandpromenade kann man zum Centrum von GLENELG (so heißt das Viertel in dem wir wohnen), laufen. Hier finden wir ein Café, in dem man draußen sitzen kann, und holen den Geburtstagskaffee nach. Gestern hatten wir dafür keine Zeit. Das Wetter ist super, die Sonne scheint, die Temperatur liegt bei ca. 24 Grad Celsius.

Ein junger Mann spielt auf seiner Gitarre, singt dazu und bläst durch ein großes Holzrohr eine Melodie. Es hört sich toll an, ich staune immer wieder, was es für unentdeckte Talente gibt.
Dann gehen wir im Supermarkt einkaufen. In unserer Ferienwohnung haben wir eine gut ausgestattete Kochnische.
Diese nutzen wir gern, zum einen, weil die Preise in den Restaurants relativ hoch sind und zum anderen, weil wir während unserer Zeit durch Asien 8 Monate lang fast immer auf Restaurantbesuche angewiesen waren.
Am Nachmittag chillen wir und behalten die Nachrichten der Welt, besonders von Australien und Deutschland im Auge.
Dass das NORTH TERRITORY am Dienstag kurz nach unserem Eintreffen jeden Einreisenden in Quarantäne schickt, macht uns nervös. Was ist, wenn unser Flug nicht planmäßig landet? Dann landen wir 14 Tage in Quarantäne und können unser Wohnmobil nicht nutzen.
Aber selbst, wenn alles klappt, was ist danach? Werden auch die anderen Bundesländer ihre Grenzen schließen? Dass hieße für uns, dass wir in ALICE SPRINGS bleiben müssen, aber das wollen wir nicht. Wir könnten von dort einen Mietwagen nehmen und z.B. nach DARWIN, einer Küstenstadt im Norden fahren. Aber ist das dann noch möglich? Bekommen wir dann noch einen Mietwagen? Außerdem ist da noch die Tatsache, dass wir unsere nationalen Führerscheine zu Hause vergessen haben. Wir haben zwar unsere internationalen, aber die sind nur in Verbindung mit den nationalen gültig. Besonders im NORTH TERRITORY legt man darauf großen Wert, wie wir dem Internet entnehmen konnten.

Fragen über Fragen, Unsicherheiten… es nervt irgendwie 🤪!

252.

Reisetag – Sonntag 22.03.2020

Adelaide – Glenelg

Nach dem Frühstück unternehmen wir eine schöne Strandwanderung, bei blauem Himmel und Sonnenschein. Es sind ca. 25 Grad. Wir laufen an der Beach und Promenade entlang, so wie viele andere Leute auch.

Glenelg Beach
Beachabschnitt mit Rettungsschwimmern

Einige machen Picknick, vertreiben sich die Zeit mit den Kindern oder treiben Sport. Insgesamt laufen wir ca. 8 km.

Glenelg
Glenelg – Promenade mit Seebrücke

Ansonsten passiert nicht viel, wir chillen, warten ab, hören und lesen Nachrichten.
Es gibt hier gut aufgebaute australische Internetseiten, die ständig aktualisiert werden. Die Menschen werden überall, zum Beispiel durch Plakate, dazu aufgefordert, sich häufig und gründlich die Hände zu waschen und Abstand zu anderen Personen zu halten.

Corona-Hinweise, social distancing
Hinweise zum Abstandhalten

Erstaunlicherweise sind die Schulen in SOUTH AUSTRALIA noch geöffnet. Man richtet es aber dort so ein, dass die Kinder mit Abstand sitzen, erzählt uns unsere Vermieterin.
In Sydney hat man begonnen, die ersten Strände zu schließen, da sich viele Leute nicht an die Abstände halten und die Strände völlig überfüllt sind.
Unser Strand in ADELEIDE ist zum Glück nicht voll, sehr weitläufig und hier wohnen natürlich weniger Menschen als in Sydney (5,3 Mill.), in Adelaide nur ca. 1,5 Mill..
In Australien diskutieren weitere Bundesstaaten darüber, ihre Grenzen zu schließen.

Und wieder diese Unsicherheit:
Können wir uns übermorgen noch nach Alice Springs wagen (1500km, ein anderer Bundesstaat)? Werden wir mein Geburtstaggeschenk, den Besuch des AYERS ROCK oder ULURU, wie er bei den Einheimischen heißt, umsetzen können?

Wir fassen einen Entschluss: 

Wir werden versuchen, unser Wohnmobil, mit welchem wir im Gebiet von ALICE SPRINGS den ULURU und die Umgebung erkunden wollten, umzubuchen. Wir würden gern hier in SOUTH AUSTRALIA bleiben und das Wohnmobil hier nutzen.

Morgen werden wir bei der APOLLO-Vermietung in ADELAIDE nachfragen, ob das möglich ist.

253.

Reisetag – Montag 23.03.2020

Adelaide – Glenelg

Am Morgen fahren wir mit dem Bus zu APOLLO, um unser Wohnmobil zu stornieren bzw. umzubuchen. Wir wollen es nicht mehr in ALICE SPRINGS nutzen, sondern im Raum ADELAIDE im Süden von Australien, so dass wir keine Bundesstaaten ( Grenzen) überqueren müssen.
Leider klappt das nicht, da wir das Wohnmobil über eine Agentur in Berlin gebucht haben. Der Mitarbeiter vor Ort kann die Buchung in seinem Computer aufrufen, aber er kann keine Änderungen vornehmen, geschweige denn, dass er umbuchen oder stornieren kann. Er sagt, wir müssen uns an die Berliner Agentur wenden. Diese hatte uns aber per Mail mitgeteilt, dass wir uns direkt an APOLLO wenden sollen.
Klar ist, dass eine Umbuchung über das Berliner Büro überhaupt nicht in Frage kommt, denn uns läuft die Zeit davon. Die Agenturen haben alle Stress, denn die halbe Welt storniert die Fahrzeuge und darum würde das viel zu lange dauern.
Mit allen Konsequenzen entschließen wir uns, auf die Reise nach Alice Springs zu verzichten. Wahrscheinlich werden wir auf den Kosten für das für zwei Nächte gebuchte Hotel in ALICE SPRINGS, das Wohnmobil und den Flug sitzen bleiben. Wir nehmen das in Kauf, denn das Risiko einer Reise in den Norden ist uns zu groß geworden. Wir haben keine Lust, auf unbestimmte Zeit im Norden Australiens zu verweilen, denn wir wissen nicht, was uns dort erwartet. Die Temperaturen sind dort noch sehr heiß und im schlimmsten Fall müssen wir in Quarantäne. Das ist uns die Sache nicht wert.

Ein Dankeschön an die Berliner Agentur für Mietcamper
An dieser Stelle möchten wir noch mal einen ganz besonderen Dank an die Berliner Agentur für Mietcamper in Australien senden.

Sebastian Hopf und sein Team haben uns tatkräftig unterstützt bei der Auswahl eines Campers.
Kurzfristig und mit vielen Änderungswünschen 😉.

Alles hat super geklappt, auch die Stornierung, da uns die Corona- Krise einige Änderung aufgezwungen hat.

Wer einen Camper in Australien mieten möchte ist bestens aufgehoben bei www.mietcamperaustralien.de

Unsere Tour mit  einem Apollo – 4WD Camper findet ihr ab Tag  233. (Perth), 5.000 km an der Südküste entlang bis Adelaide.

Etwas deprimiert fahren wir mit dem Bus in die Innenstadt von ADELAIDE.

Adelaide
Adelaide

Wir haben Hunger und stellen dabei fest, dass in den Restaurants sämtliche Stühle zusammengestellt wurden. Das bedeutet, dass man in den Restaurants nicht mehr sitzen darf. Man hat nur noch die Möglichkeit, etwas zum Mitnehmen zu bestellen. So kaufen wir uns Burger mit Pommes und Cola und setzen uns in einem kleinen Park auf den Rasen und verzehren unser Essen.

Picknick
Picknick im Grünen

Bei einer Bank versuchen wir erneut, ein Konto zu eröffnen. Wir sind uns ziemlich sicher, dass das mit unserem Überbrückungsvisum nicht klappen wird, und so ist es dann auch. Man muss sich mindestens sechs Monate in Australien aufhalten und für die Zeit natürlich ein gültiges Visum vorlegen können. Ein Versuch war es wert.

Apple Store
Apple Store geschlossen

Mit der Straßenbahn fahren wir zurück nach GLENELG, dem Bezirk, in dem wir wohnen. Wir haben kein Ticket, finden aber in der Straßenbahn einen Ticketautomaten.
Als wir aus der Bahn aussteigen, sehen wir gegenüber der Haltestelle ein Maklerbüro. Dieses steuern wir sofort an, denn ab sofort sind wir auf Wohnungssuche.
Im Maklerbüro sagt man uns, dass die Wohnungen für mindestens 6 Monate gemietet werden müssen. Das ist für uns natürlich zu lange.

Wir laufen in Richtung Strand, schauen uns das eine oder andere Hotel an, fragen nach Möglichkeiten zur Miete, und landen schließlich im OAKS GLENELG PLAZA PIER SUITES, einer Residenz direkt am Strand.

Die Residenz ist schön und wir bekommen ein Angebot für einen 14-tägigen oder für einen 30-tägigen Mietzeitraum. Die nette Dame an der Rezeption zeigt uns das Apartment mit Meerblick und wir sind sofort Feuer und Flamme. Es ist wirklich schön, komfortabel und die Aussicht von der Terrasse auf den Strand und das Meer ist unschlagbar.
Die Restaurants in der Residence sind natürlich auch geschlossen, man hat aber die Möglichkeit sich etwas zu Essen zu bestellen und auf dem Zimmer zu essen. Für uns ist es nicht wichtig, denn das Apartment hat eine gut ausgestattete Küche und wir wollen sowieso viel lieber selbst kochen. Trotzdem entscheiden wir uns nicht sofort. Das Apartmenthaus ist, wie alles zu dieser Zeit und in dieser Situation, nicht voll. Die Rezeptionistin reserviert uns das Apartment bis morgen und so können wir es uns in Ruhe überlegen.
Wir hätten auch die Möglichkeit, hier in Quarantäne zu gehen. Glücklicherweise müssen wir das nicht, da wir uns bereits drei Wochen im Land aufhalten.
Glücklich und etwas ruhiger verlassen wir die Residenz und gehen zurück zu unserem Apartment am BROADWAY.

Das hatte ich bis jetzt vergessen zu erwähnen, wir wohnen am BROADWAY 😉!


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